Massagepistole im Test: Wie gut ist die Hyperice Hypervolt 2 Pro?

von André Nimtz

· 12 min Lesezeit

Verspannungen, Verhärtungen, Schmerzen – Sie gehören spätestens seit dem Zeitalter des Bürojobs zu den täglichen Begleitern. Doch auch wer regelmäßig und ausgiebig trainiert, bleibt nicht von Muskelschmerzen oder diversen anderen Beschwerden verschont. Zum Glück gibt es heute auch jede Menge Gegenmittel gegen die fiesen kleinen Blockaden und Muskel-Leiden. So wohnen zum Beispiel bei mir schon seit einer Weile eine Shakti-Matte und ein Nackenmassagegerät. Und auch wenn beides den Profi nicht ersetzt, so schaffen sie dennoch Erleichterung.

Doch an eine Geräteklasse habe ich mich dahingehend noch nie herangewagt: die Massagepistole. Zeit, dass sich das ändert. Ich konnte die Gelegenheit beim Schopfe packen und mir ein besonderes Exemplar für einen Test sichern: die Hyperice Hypervolt 2 Pro, die laut Hersteller sogar das Zeug zum Profi-Werkzeug für anspruchsvolle Sportler haben soll. Mit fünf Schlagstufen, bis zu drei Stunden Akkulaufzeit und einem kräftigen 90-Watt-Motor will sie für eine tiefenwirksame Muskeltherapie sorgen. Ich bin gespannt, wie sich die Massagepistole im Test schlägt – und wie schmerzhaft der Test für mich wird.

High-End-Massagepistole

Pro
  • Mehr als genug Leistung
  • Ausdauernder Akku
  • Gute, nützliche App
  • Üppiger Lieferumfang
  • Hochwertig verarbeitet
  • Stufenwahlrad spricht sehr angenehm an
Contra
  • Ziemlich schwer
  • App nicht mit Fitbit oder Google Fit verknüpfbar
  • Sehr lange Ladezeit
Unsere Gesamtbewertung4,5

Unboxing: Hyperice-Massagepistole mit Stil & Zubehör-Vielfalt

Ich hatte zwar noch nie eine Massagepistole im Test, wohl aber schon die unterschiedlichsten Geräte, die ein kleines Unboxing-Feuerwerk veranstalteten. Die Hyperice Hypervolt 2 Pro reiht sich in die Liga der toll ausgestatteten Technik-Gadgets ein. Dabei ist das Zubehör noch nicht einmal das Erste, was mich staunen lässt. Es beginnt genau genommen schon beim Karton, denn ich hätte ehrlich gesagt keinen so hochwertigen Ersteindruck erwartet. 

Die äußere Hülle bildet ein edler schwarzer Schuber, der die wichtigsten Infos und einen Blick auf den Lieferumfang bereithält. Das Design wirkt absolut nicht überladen und die Bilder haben viel Platz zum Wirken. Es erinnert fast ein wenig an die Microsoft Surfaces dieser Welt und deren Umverpackung. Unter dem Schuber wartet ein äußerst robuster Karton auf mich, in dem die Massagepistole nicht einfach irgendwie darin liegt. Ich ziehe vielmehr die obere Hälfte des Kartons ab und finde darunter die Hypervolt 2 Pro nobel eingebettet in schwarze, passgenaue Pappe. Nennt mich nerdig, aber ich finde ein Unboxing dieser Art äußerst angenehm und dem Preis von gut 400 Euro angemessen.

Dann wäre da noch der Lieferumfang: Wie der Hersteller suggeriert, ist die Massagepistole auch dafür gedacht, den Nutzer auf Reisen zu begleiten. Nicht umsonst wird immer wieder betont, dass sie von der Transport Security Administration als Handgepäck zugelassen wurde. Da ist es nur konsequent, dass neben der Pistole und ihrem Netzteil auch diverse Stecker-Adapter für die Steckdosen dieser Welt beiliegen. Außerdem finde ich im Karton noch ein kleines Etui, das vier Aufsätze für die Massagepistole bereithält. Ein fünfter Aufsatz ist bereits auf die Pistole gesteckt. Im Detail wären das ein Ball-, ein Gabel-, ein Dämpfer-, ein Flachkopf- und ein Bullet-Aufsatz. Wie ich im Test schnell sehen werde, haben die Aufsätze allesamt ihre Berechtigung.

Zu guter Letzt sollen auch die Papierbeileger nicht verschwiegen werden und eigentlich interessieren sie mich nie so richtig. Aber die Hyperice Hypervolt 2 Pro bringt sechs Beileger als Infokarten mit, die mir auf unterhaltsame Weise die wichtigsten Facts und Features der Massagepistole vermitteln – stilecht auf robustem Karton. Das finde ich dann doch schon wieder neckisch, sodass ich nach dem Unboxing mit einem rundum positiven Ersteindruck belohnt wurde.

Design &Verarbeitung: Das hochwertige Schwergewicht unter den Massagepistolen

Schauen wir uns Haptik und Verarbeitung der Hyperice Hypervolt 2 Pro etwas näher an. Und als allererstes muss ich sagen: Leicht ist sie nicht, die Massagepistole, die ich mir für meinen Test herausgesucht habe. Sie ist nicht nur technisch das Profimodell von Hyperice, sondern wiegt mit 1.200 Gramm auch noch einmal fast die Hälfte mehr als die normale Hypervolt 2. Das Gewicht merke ich durchaus, zumal der Motor der Massagepistole ganz oben am Gerät sitzt und sie ziemlich kopflastig macht. 

Nachdem ich das hohe Gewicht aber verdaut habe, fällt mir die durchweg stimmige und hochwertige Verarbeitung der Pistole auf. Zwar fällt die Materialwahl “nur” auf Plastik, das kommt aber als besonders robustes PC-ABS-Polymer daher, was eine hohe Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit der Hypervolt 2 Pro verspricht. Zudem präsentiert sich die Massagepistole rundum in einem sauber verarbeiteten, mattschwarzen Gehäuse, das an keiner Stelle Mängel oder Grate aufweist. Abgerundet wird das haptisch hervorragende Erlebnis durch den äußerst griffigen, gummierten Handgriff.

Schauen wir noch kurz auf die Steuerelemente der Massagepistole. Da hätten wir an der Unterseite des Griffs einen Einschalter und den Ladeanschluss. Das Ende des Griffs ist grau abgesetzt und vom gummierten Griff durch einen transparenten Streifen getrennt, der grün leuchtet, wenn ich die Pistole anschalte. Hinten an der Pistole finde ich das Wahlrad für die Betriebsstufen, das extrem angenehm anspricht und anzeigt, welche Stufe gerade gewählt ist (fünf LEDs am Rand des Rades), wie stark ich aufdrücke (drei LEDs unten am Rad) und ob Bluetooth aktiviert ist (kleine blaue LED unter der Druckanzeige). 

Jenseits davon finde ich vor dem Griff an der Unterseite der Hyperice Hypervolt 2 Pro einen kleinen Metallschieber, mit dem ich den Akku entriegeln und dann entfernen kann. Und vorn an der Pistole tausche ich – mit ein wenig Kraftaufwand – die Aufsätze, was beim Entfernen immer mit einem voluminösen “Plopp” quittiert wird. Ich wiederhole mich vielleicht, aber bisher hat mich die Massagepistole im Test absolut überzeugt.

Software: Braucht eine Massagepistole eine App? Warum nicht?

Eigentlich bin ich kein Freund vom App-Zwang zu jedem denkbaren Gerät. Wobei Zwang manchmal übertrieben ist und die Hyperice Hypervolt 2 Pro Massagepistole auch bestens ohne App funktioniert. Aber in diesem Fall finde ich die App eine sinnvolle Ergänzung zur Hypervolt, denn sie führt mir vor Augen, wie ich die Massagepistole sinnvoll und zielführend einsetzen kann. 

Aber fangen wir ein Stück weiter vorn an. Die Hyperice-App bietet einen Überblick über alle “Trainings-Geräte” des Herstellers, die ich per Bluetooth verbinden kann. Dementsprechend richte ich auch die Hypervolt 2 Pro problemlos in der Anwendung ein. An der Pistole selbst kann ich über die App zwar nichts verändern, aber ich bekomme ab sofort maßgeschneiderte Routinen für die Massagepistole angezeigt. Mit solchen Routinen kann ich zum Beispiel anhand von Video- und (englischen) Audiobeschreibungen meinen Unterkörper für ein Training lockern, bestimmte Muskelgruppen massieren oder eine entspannende Massage für einen erholsamen Schlaf durchführen.

Das klingt zwar nicht besonders spektakulär, aber das Schöne daran ist, dass ich mir einfach nach Belieben eine Routine wählen und das Video starten kann, um mich durch eine Anwendung zu arbeiten. Auf der Video- und Audiospur wird mir gezeigt und erklärt, mit welchem Aufsatz ich welche Muskelgruppen wie bearbeiten muss. Dabei schaltet die App die Massagepistole automatisch an und ab, wenn ein Abschnitt beginnt oder endet.

In einer Statistik sehe ich schließlich meine HyperSmart-Punktzahl, die ich mit meinen – ich nenne es jetzt mal – Workouts erreicht habe. Das klingt nicht extrem spektakulär, aber die professionell geführte und ein stückweit automatisierte Anwendung der Massagepistole zusammen mit dem kleinen Gamification-Element in der Statistik vermitteln mir das Gefühl, dass ich hier gut aufgehoben bin und nichts falsch mache.

Wie so oft gibt es aber auch einen kleinen Minuspunkt: Ich kann die Hyperice-App zwar mit anderen Fitness-Apps verbinden und so individualisierte Vorschläge auf Basis meines Trainings erhalten. In der App-Version für Android 13 stehen mir aber nur Strava und Garmin zur Verfügung. Dass Google Fit und Fitbit fehlen, ist mehr als schade.

Praxis: Leistung & Wirkung der Massagepistole im Test

Schon bei den ersten Gehversuchen mit der Hyperice Hypervolt 2 Pro habe ich schnell bemerkt: Die Massagepistole ist eine Unterstützung für Sportler und deren überanstrengte, verklemmte und strapazierte Muskeln. Der Büro-Jobber, der nach der Arbeit seine Rückenschmerzen damit lindern möchte, wird zwar auch auf seine Kosten kommen, aber das Potenzial der Massagepistole niemals vollends ausschöpfen. Dazu sollte noch gesagt sein, dass die Hypervolt 2 Pro für die meisten Alltags-Sportler überdimensioniert sein dürfte. Ich mache gelegentlich Workouts und fahre Fahrrad und habe für die Perkussionstherapie kaum mehr als zwei der fünf möglichen Geschwindigkeitsstufen benötigt. 

Dennoch empfand ich die Anwendung in vielen Bereichen als sehr angenehm und schmerzlindernd. Je nach Intensität und Druck schafft die Massagepistole eine beachtliche Tiefenwirkung und löst Verspannungen beziehungsweise fördert die Durchblutung. Besonders in Kombination mit den Programmen in der App habe ich einige wohltuende Massagen entdeckt, die ich während des Tests mehrmals pro Woche durchgeführt habe. Da ich dabei meist in Stufe eins oder zwei unterwegs war, hielten sich auch die Schmerzen in Grenzen. Wie die App mir riet, habe ich auf meinen Körper gehört und versucht, die Punkte zu finden, an denen die Behandlung besonders gut tut oder wo behandlungswürdige Muskelgruppen zu spüren waren.

Schmerzhaft war das Ganze zumeist in Maßen, dafür habe ich aber zum Beispiel bei der Massage der Fußmuskulatur sehr schnell eine wohltuende Durchblutungsförderung feststellen können. Im Zuge der Behandlungen haben sich auch alle mitgelieferten Aufsätze bewährt. So hatte ich den Gabelaufsatz zum Beispiel bei Hand- und Fußmassagen im Einsatz, wenn ich die kleineren Muskelgruppen erreichen oder von zwei Seiten bearbeiten wollte. Flachkopf und Dämpfer nutzte ich für den oberflächlichen Einsatz auf größeren Muskelgruppen, während der Bullet-Aufsatz perfekt geeignet ist, um auch etwas in die Tiefe hinein zu therapieren. Dann wäre da noch der Ball-Aufsatz, der an sich eine Mischung aus Flachkopf und Dämpfer darstellt und am Anfang so etwas wie die Allzweckwaffe der sanften Massage ist.

Die Lautstärke der Hyperice Hypervolt 2 Pro fand ich dabei im Rahmen, wenngleich es sicherlich leisere Vertreter der Zunft gibt. Alles in allem ist es letztendlich die Routine, die die Massagepistole zu einem sehr gewinnbringenden Tool vor und nach dem Sport macht. Aber ich wiederhole mich gern noch einmal: In meinem konkreten Fall hätte wahrscheinlich ein kleineres Modell gereicht. Die Hyperice Hypervolt 2 Pro hat mir eindrucksvoll bewiesen, dass sie besonders gut für anspruchsvolle Sportler geeignet ist.

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Akku: Lange Ladezeit & noch längere Laufzeit

Zum Test der Akkuleistung der Hypervolt 2 Pro Massagepistole von Hyperice muss ich euch gleich einmal vorwarnen: Ich musste ein wenig tricksen, um auf irgendwelche sinnvollen Werte zu kommen. Warum? Obwohl Hyperice selbst eine Akkulaufzeit von drei Stunden angibt, habe ich die Pistole im normalen Testeinsatz über drei Wochen hinweg nicht leer bekommen. Ich habe anfänglich noch nicht einmal herausbekommen, ob man irgendwo sieht, wann der Akku zur Neige geht. Das soll heißen: Ich habe diverse Muskelgruppen viermal pro Woche circa 15 Minuten mit der Massagepistole bearbeitet. Nach drei Wochen ist die Hersteller-Laufzeit von drei Stunden rein rechnerisch erreicht gewesen, aber weder schwächelte der Akku, noch zeichnete sich durch eine Anzeige ein baldiges Ende der Massage-Fahnenstange ab. Ich hatte ja irgendwie erwartet, dass der grüne LED-Ring unten am Akku der Hypervolt 2 Pro nicht mehr grün leuchtet. Aber das tat er weiterhin.

Also habe ich die Pistole einmal im Leerlauf arbeiten lassen. Das bedeutet, ich habe sie auf einem weichen Untergrund auf Stufe 1 und mit selektiv aktiviertem Bluetooth ackern lassen. Es gab keinen Druck auf den Kopf der Massagepistole und ich habe auch die Geschwindigkeit nicht erhöht. Das Ergebnis: Nach fünfeinhalb Stunden ging der grüne LED-Ring langsam in Gelb über, nach sieben Stunden langsam von Orange nach Rot und nach sage und schreibe neun Stunden war die Luft letztendlich raus. Was heißt das für die Praxis? Erstens: Selbst wenn ihr die Pistole täglich nutzt, solltet ihr mit einer Akkuladung drei Wochen (oder vielleicht sogar länger) hinkommen. Zweitens: Der LED-Ring gibt Auskunft über die Restladung und selbst wenn die Massagepistole Rot leuchtet, habt ihr noch eine Weile Zeit, bis das Netzteil zum Einsatz kommen muss.

Bleibt noch der Blick auf die Ladezeit: Ob die Hyperice Hypervolt 2 Pro lädt, seht ihr am langsamen Pulsieren des LED-Rings. Der geht je nach Entladung von Rot zurück nach Grün über und hört auf zu pulsieren, sobald die Massagepistole vollständig geladen ist. Nach vollständiger Entladung ist die Massagepistole nach gut sechseinhalb Stunden wieder auf 100 Prozent, was für meinen Geschmack keine Glanzleistung ist. Laden sollte ich sie also am besten über Nacht.

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