Klasse oder Mittel-Klasse? Samsung Galaxy A51 im Smartphone-Test

von André Nimtz

· 14 min Lesezeit

Klasse oder Mittel-Klasse? Samsung Galaxy A51 im Smartphone-Test

Während sich die vermeintliche Oberklasse immer häufiger und immer selbstbewusster im Preisbereich jenseits der 1.000 Euro tummelt, etabliert sich in der Smartphone-Welt eine Mittelklasse, die coole Features zu erschwinglichen Preisen bietet. Das Konzept kommt an, wie der Siegeszug von Honor oder Xiaomi zeigt. Und auch Samsung kann hier mitmischen, schließlich schob sich das Galaxy A50 laut GIGA mal eben auf Position 5 der beliebtesten Smartphones 2019 und Canalys beschrieb es mit 3,2 Millionen verkauften Stück allein im Quartal 2/2019 als erfolgreichstes Smartphone Europas.

Jetzt ist der Nachfolger – das Samsung Galaxy A51 – da und erweckt nicht den Eindruck, als wolle man im Hinblick auf das Preis-Leistungsverhältnis schwächeln. Für aktuell gut 370 Euro bekommt ihr einen fast randlosen 6,5-Zöller mit AMOLED-Display, 128 Gigabyte internem Speicher und 4 rückseitigen Kameras. Ein auffälliges Design packt Samsung noch obendrauf und empfiehlt das A51 damit als Vorzeige-Smartphone im Budget-Segment. Da stellt sich doch die Frage, wo der Haken ist. Begeben wir uns auf die Suche.

Gutes Paket zum günstigen Preis

PRO
    Tolles AMOLED-Display
    Gute maximale Helligkeit
    Cooles Design & sehr gute Verarbeitung
    Grundlegend gute Kamera-Hardware
    Guter Sound
    Einige nette Software-Features
CONTRA
    Leistung unter dem Durchschnitt
    Fingerabdrucksensor nicht treffsicher
    Zu viel Bloat- & Samsungware
    Akku etwas schwach
    Glitschige Haptik
Gesamtbewertung 4

Ein klassisches Smartphone-Paket

Beim Unboxing wussten zumindest die Premium-Galaxys von Samsung in letzter Zeit immer mit einem My mehr an High-End-Zubehör zu begeistern. Das solltet ihr im Preisbereich des Galaxy A51 allerdings nicht erwarten. In-Ears von AKG sind (verständlicherweise) Fehlanzeige. Das Samsung-Smartphone gibt sich hingegen ganz klassisch und kommt dabei in einem kompakten, lifestylig bedruckten Karton daher. Im Deckel ist eine weitere kleine Verpackung versteckt, die die Beileger und das SIM-Tool enthält.

Unter dem Smartphone gibt es wie gewohnt das USB-C-Kabel nebst Netzteil und ein paar passend schwarze In-Ears dazu. Einen übermäßig hochwertigen Eindruck machen die wiederum nicht und Zubehör wie Ohrpassstücke suche ich auch vergebens. Aber ehrlicherweise hätte ich nichts dergleichen erwartet und ich habe bislang auch noch nie die einem Smartphone beiliegenden Ohrhörer genutzt. Was ich da schon eher traurig fand: Es liegt auch kein Case bei, das das optisch sehr ansprechende Smartphone vor Kratzern schützen könnte. Bei allen Honors, die ich bislang in Händen hielt, war so etwas auch im niedrigeren Preissegment Standard.

Ein rundum klassischer Samsung-Smartphone-Karton
Ein rundum klassischer Samsung-Smartphone-Karton
Im Deckel versteckt sich übrigens das SIM-Tool.
Im Deckel versteckt sich übrigens das SIM-Tool.
Smartphone, Beileger, Zubehör
Smartphone, Beileger, Zubehör
Herkömmliche In-Ears von der Hausmarke
Herkömmliche In-Ears von der Hausmarke
Netzteil & Ladekabel
Netzteil & Ladekabel

Optik & Haptik Glitschig-schlanker Blickfang Samsung Galaxy A51

Was das Design angeht, lässt sich Samsung aktuell nicht lumpen. Oder anders gesagt: Ein Samsung-Smartphone fällt definitiv auf. Zwar funkelt und schimmert das Galaxy A51 nicht so wild wie zum Beispiel das Note10. Dennoch haben sich die Koreaner ein paar nette optische Gimmicks einfallen lassen. So teilen zwei Diagonalen die Rückseite des Telefons und durchbrechen damit den Einheitslook des Vorgängers. Der untere Teil der Rückseite ist zudem noch von schmalen Streifen durchzogen. Je nach Lichteinfall bekommt ihr außerdem das Regenbogen-Flimmern on top, sodass die Rückseite des Crush-Black-Modells von schimmerndem Perlmutt über kubistische Kühle bis zu Düster-Regenbogen so Einiges zu bieten hat.

Optisch ansprechend und auffällig ist das allemal. Nicht ganz so toll ist, dass die Kamera-Sektion recht erhaben aus der Rückseite herausragt. Dafür überzeugt die Verarbeitung wieder: Die Rückseite geht fast nahtlos in die Umlaufkante über, in der sich wiederum die sehr schlanke und filigrane Lautstärkewippe nebst Bixby-/Power-Button und die Anschlüsse inklusive Klinkenbuchse einfügen. In dieser Hinsicht ist nicht viel Unterschied zwischen Mittel- und Oberklasse zu verzeichnen.

Was allerdings die Materialauswahl der Rückseite angeht, musste ich beim Galaxy A51 mit – immerhin recht robustem – Plastik vorlieb nehmen. Das ist zwar grundlegend nicht schlimm, aber es fühlt sich nicht so wertig an, wie das Telefon insgesamt aussieht. Zudem ist das Smartphone durch die glatten Oberflächen, den recht schlanken Rahmen und die starke Schräge von der Rückseite zum Rahmen hin äußerst glitschig. Zwar müssen das auch so einige Konkurrenten von sich sagen lassen, aber beim A51 hätten meiner Meinung nach ein paar deutlichere Kanten der Haptik gut getan.

Design und Verarbeitung können überzeugen.
Design und Verarbeitung können überzeugen.
Ähnlich wie beim Note10 schimmert die Rückseite in allen Farben.
Ähnlich wie beim Note10 schimmert die Rückseite in allen Farben.
Es kommt immer auf den Blickwinkel an.
Es kommt immer auf den Blickwinkel an.
Bixby-Taste & Lautstärkewippe
Bixby-Taste & Lautstärkewippe
Auffällig, wie das Kamera-Carré hervorsteht
Auffällig, wie das Kamera-Carré hervorsteht
Mittelklasse heißt auch: Klinkenbuchse an Bord
Mittelklasse heißt auch: Klinkenbuchse an Bord

Display-Qualität auf erwartungsgemäß hohem Niveau

Irgendwie hänge ich immer noch dem Gedanken nach, dass Mittelklasse auch kleineres Display bedeutet. Diverse Smartphone-Käufe für die Verwandtschaft haben mich aber ebenso eines Besseren belehrt wie auch das Display des Samsung Galaxy A51. Mit 6,5 Zoll Diagonale übertrifft es mein P20 Pro um 0,4 Zoll, kommt dabei aber ebenso mit einer erweiterten Full-HD-Auflösung daher. 2.400 mal 1.080 Bildpunkte sind im Alltag allerdings absolut ausreichend, um jedwede Inhalte scharf darzustellen, und die randlose Bauweise bringt noch etwas mehr Stil ins Spiel.

Dass die dargestellten Bilder dabei noch überaus ansprechend daherkommen, dafür sorgt die AMOLED-Bauweise des Panels. Samsung hat auch in seinem Mittelklasse-Smartphone einen Bildschirm mit Talent für kräftige Farben, ordentliche Kontraste und einen satten Schwarzwert verbaut. So muss ich mir weder bei Netflix-Streams noch bei Gaming-Sessions Gedanken machen, dass die Optik nicht stimmt. Das Bild wirkt stets lebendig und natürlich – und das aus allen Blickwinkeln.

Besonders erwähnenswert ist außerdem die maximale Display-Helligkeit. Schiebe ich den Slider mal ganz nach rechts in den roten Bereich, strahlt mich das Panel mit voller Wucht an. Für Indoor ist das deutlich zu viel des Guten, aber im Outdoor-Einsatz bei Sonnenschein kann sich das Galaxy A51 dadurch ziemlich gut behaupten. Und was ich noch erwähnen sollte: Im Display ist auch die Frontkamera und der Fingerabdrucksensor eingebettet. Zu Letzterem sei noch gesagt, dass die Einrichtung zwar gut und flott von der Hand ging, aber der Sensor an sich nicht übermäßig treffsicher arbeitet. Am Ende habe ich doch oft PIN oder Muster eingeben müssen.

Das Display kann rundum überzeugen.
Das Display kann rundum überzeugen.
Es kommt mit satten Farben und Kontrasten ...
Es kommt mit satten Farben und Kontrasten ...
... und nahezu randlos daher.
... und nahezu randlos daher.

Leistung im Benchmark mau, aber ausreichend für den Alltag

Design cool, Display top, Kameras en masse (dazu kommen wir später noch). Wo liegt da denn nun die Mittelklasse-Schwäche des Galaxy A51? Nun, die offenbart sich bei der Leistung, wobei das Datenblatt ja noch gar nicht einmal so schlecht aussieht:

  • Prozessor: Exynos 9611 Octa-Core
  • Grafik: Mali-G72 MP3
  • Arbeitsspeicher: 4 Gigabyte
  • Speicher (ja, das hat nichts mit Leistung zu tun): 128 Gigabyte intern

Klar, das wird nicht reichen, um den Premium-Samsungs nahe zu kommen, aber zumindest mein nunmehr zwei Jahre altes P20 Pro sollte das Samsung Galaxy doch hinter sich lassen können. Oder?

Die Benchmarks zeigen das Gegenteil: Im AnTuTu schneidet das Galaxy noch leicht besser als mein altes Telefon ab, im PCMark und Geekbench liegt das A51 allerdings leicht bis deutlich hinter dem Altgerät. Stöbere ich einmal durch diverse Tests auf anderen Plattformen, stellt sich schnell heraus, dass das Samsung Galaxy auch den Smartphone-Wettbewerbern der gleichen Klasse deutlich unterlegen ist.

Jetzt muss das nicht heißen, dass das Telefon in der Praxis wirklich schlecht läuft. Und grundlegend macht es auch in den meisten Belangen eine ganz gute Figur. Apps, Web, YouTube, Office-Anwendungen und auch alles andere, was den Mittelklasse-Smartphone-Nutzer interessieren dürfte, läuft weitestgehend reibungslos. High-End-Gaming sollte man natürlich nicht damit vorhaben, zumindest nicht bei voller Detailstufe. Und ich muss auch grundlegend sagen: Man fühlt an so mancher Stelle, dass das Galaxy ein wenig lahmt – es rennt eben nicht so wie die teureren Exemplare.

Die Ergebnisse von AnTuTu, Geekbench ...
Die Ergebnisse von AnTuTu, Geekbench ...
... und PCMark Android sind eher unter dem Durchschnitt.
... und PCMark Android sind eher unter dem Durchschnitt.
Im AnTuTu knapp besser als mein 2 Jahre altes Smartphone.
Im AnTuTu knapp besser als mein 2 Jahre altes Smartphone.
Eher erschreckend mäßige Geekbench-Vegleichswerte
Eher erschreckend mäßige Geekbench-Vegleichswerte
Gleiches gilt für PCMark Android.
Gleiches gilt für PCMark Android.

OneUI, Android 10 & jede Menge Unnötiges

Das Galaxy A51 ist nun schon der dritte Samsung-Androide, den ich binnen weniger Monate unter meine Fittiche nehmen durfte. Dementsprechend treffe ich einige alte Bekannte wieder, die ich bei den letzten Malen noch ganz okay fand, die aber langsam aber sicher nerven. Fangen wir jedoch am Anfang an: Auf dem Samsung-Smartphone läuft als Benutzeroberfläche das hauseigene OneUI in Version 2.0 basierend auf Android 10. Der letzte Sicherheitspatch stammt aus Dezember 2019.

Soweit, so aktuell. Allerdings muss ich sagen, dass das OneUI nicht so recht zu meinem Geschmack passt. Manche mögen es modern nennen, für meinen Geschmack ist hier aber alles viel zu bunt und kindlich gestaltet. Was beim Blick in die App-Icons gleich daran anschließt, ist die Menge an Bloatware, die ich aufgezwungen bekomme und nicht einmal komplett deinstallieren kann. Da habe ich das komplette Google-Universum drauf, das abermals um die gleichen Apps aus dem Samsung-Biotop ergänzt wird. Health, Smart Things, Bixby, Notes, Global Goals, und, und, und. Das ist schon jede Menge Ballast.

Außerdem fängt Bixby inzwischen an, mich tierisch zu nerven. Irgendwie richtet man das (und sei es versehentlich) immer irgendwann ein und dann drängt sich der Samsung-Diener an viel zu vielen Stellen dazwischen. Nicht einmal mehr das klassische Ausschalten über den Power-Button funktioniert ohne Umstellungen in den Settings. Ebenso kurios fand ich, dass zu Beginn des Tests keine Screenrecording-Funktion an Bord war. Die kam aber glücklicherweise mit einer Aktualisierung dazu.

Ansonsten gibt es mit Link zu Windows, Kids Home und einem Konzentrationsmodus immerhin ein paar nette Zusatzfeatures, die einen Blick wert sind. Letzterer blendet z.B. alle Nicht-Produktiv-Apps aus und bringt eine Konzentrier-dich-Meldung, wenn ich auf solch eine App tippe. Ein nettes Gimmick.

Viel Bloatware, aber auch der neckische Konzentrationsmodus.
Viel Bloatware, aber auch der neckische Konzentrationsmodus.
Kinderkonten können bequem eingerichtet werden.
Kinderkonten können bequem eingerichtet werden.
Jede Menge Funktionen von Fingerprint bis Bixby
Jede Menge Funktionen von Fingerprint bis Bixby
Die Kamera-Features finde ich persönlich ernüchternd.
Die Kamera-Features finde ich persönlich ernüchternd.

Jede Menge Kameras & noch mehr Spielereien - Part 1

Früher konnte man einfach mal kurz über die Smartphone-Kamera und die damit gemachten Bilder schreiben. Das Samsung Galaxy A51 sorgt dafür, dass das auch bei Mittelklasse-Smartphones bei weitem nicht mehr geht. Im Vergleich zum Vorgänger kommt nämlich noch eine Kamera mehr hinzu und allesamt sind sie in einem leicht hervorstehenden Linsenrechteck verbaut. Das ist nicht übermäßig hübsch, aber was soll man machen.

Technisch sind die rückseitigen Kameras aufgestellt als

  • 48-Megapixel-Hauptkamera mit Blende f/2.0 (bei der immer 4 Pixel zu einem zusammengerechnet werden)
  • 12-Megapixel-Kamera mit 123 Grad Blickwinkel und Blende f/2.2
  • 5-Megapixel-Makrolinse mit Blende f/2.4
  • 5-Megapixel-Tiefenkamera mit Blende f/2.2

Hinzu kommt noch die Selfie-Knipse mit 32 Megapixeln. Alles in allem klingt das doch ganz stattlich und lässt auf ganz viel Kamera-Freiheit schließen. Allerdings muss ich meine Begeisterung schnell zügeln, denn ganz so brillant ist das alles dann doch nicht. Das fängt bei der Software an. Zoomen zwischen den Linsen geht nicht, ich muss immer vorab den Modus oder eben die Kamera wählen, mit der ich fotografieren möchte. Ein paar Sonder-Modi sind vorhanden, aber z.B. der Profimodus ist mit seinen minimalen Möglichkeiten eher ein Witz. Auch das Fehlen einer Raw-Option zeigt deutlich, dass sich das alles eben doch an den Schnappschießer anstatt den bedachten Smartphone-Fotografen richtet.

Immerhin kann ich nach der entsprechenden Kamera-Vorauswahl einige ganz nette Szenarien abbilden. Die Hauptkamera schafft bei guten Lichtverhältnisse ordentlich detailreiche und scharfe Bilder, die auch vom Kontrast her in Ordnung sind. Zumeist überzeugt das Ergebnis auch jenseits des kleinen Smartphone-Screens. Die Weitwinkelknipse ergänzt schöne Spielereien inkl. ordentlicher Verzeichnung. Auch hier sehen die Details ziemlich ansehnlich aus, allerdings werden die Bilder gern mal deutlich zu dunkel. Bei Low Light haben allerdings beide Linsen sichtbare Probleme. Für Videos ergibt sich ein ähnliches Bild, wobei die meisten Ergebnisse durchaus überzeugen können.

Standard-Linse mit guten Details in Kontrasten.
Standard-Linse mit guten Details in Kontrasten.
Gleiches Motiv im Ultraweitwinkel, aber viel zu dunkel.
Gleiches Motiv im Ultraweitwinkel, aber viel zu dunkel.
Gutes Motiv im Standard ...
Gutes Motiv im Standard ...
... spannenderes Bild im Ultraweitwinkel
... spannenderes Bild im Ultraweitwinkel
Standard: Das sieht schon ziemlich cool und detailreich aus.
Standard: Das sieht schon ziemlich cool und detailreich aus.
Ultraweitwinkel: Hier stört noch nicht einmal der heftigere Kontrast.
Ultraweitwinkel: Hier stört noch nicht einmal der heftigere Kontrast.
Standard: Bereits hier klappt die Belichtungsmessung nicht so richtig.
Standard: Bereits hier klappt die Belichtungsmessung nicht so richtig.
Ultraweitwinkel: Das Bild ertrinkt in den Tiefen.
Ultraweitwinkel: Das Bild ertrinkt in den Tiefen.
Standard: So sah es in natura wirklich aus.
Standard: So sah es in natura wirklich aus.
Ultraweitwinkel: Hier knallen die Farben, was nicht unbedingt schlecht wirkt.
Ultraweitwinkel: Hier knallen die Farben, was nicht unbedingt schlecht wirkt.

Kamera Continued Jede Menge Kameras & noch mehr Spielereien - Part 2

Für Bilder mit der Makro-Cam muss ich zwischen 3 und 5 Zentimeter an das Motiv rangehen, damit das Fokussieren funktioniert und ein scharfes Bild dabei rauskommt. Vom Prinzip her ist diese Makro-Herangehensweise ziemlich unsinnig, weil ich bei der Nähe eben nur beschränkte kreative Möglichkeiten habe. Immerhin funktioniert das Knipsen innerhalb dieser Grenzen ganz gut.

Die Tiefenkamera ist – wie auch bei nahezu allen Konkurrenten – oftmals ein qualitativer Schlag ins Gesicht des Hobby-Fotografen. Was hier an Bokeh simuliert werden soll, ist in den meisten Fällen ziemlich ungenau und gekünstelt, wodurch die Linse für mich vergeudete Hardware ist. Immerhin sind ein paar übertriebene Effekt-Spielereien möglich, die dann wieder recht nett wirken.

Bleibt noch die Selfie-Linse, die auch einen ordentlichen Job bei gutem Licht und einen entsprechend schlechteren bei wenig Licht macht. Immerhin kann ich zwischen Einzel- und Gruppen-Selfie wechseln und habe damit noch ein paar mehr kreative Optionen. Alles in allem kann man von den Kameras aber in weiten Teilen behaupten, dass sie einen guten Dienst bei gutem Licht verrichten und in dieser Preisklasse durchaus respektable Ergebnisse liefern.

Vier Rückkameras sind schon eine Hausnummer.
Vier Rückkameras sind schon eine Hausnummer.
Die Makrolinse ist eine schöne Spielerei ...
Die Makrolinse ist eine schöne Spielerei ...
... die aber nur in bestimmten Naheinstellgrenzen funktioniert.
... die aber nur in bestimmten Naheinstellgrenzen funktioniert.
Das reduziert die Kreativität wieder ein ganzes Stück.
Das reduziert die Kreativität wieder ein ganzes Stück.
Bei Low Light geht auch die Qualität der Makros nach unten.
Bei Low Light geht auch die Qualität der Makros nach unten.
Die Bokehlinse hat mich - wie bislang alle Smartphone-Bokehs - enttäuscht.
Die Bokehlinse hat mich - wie bislang alle Smartphone-Bokehs - enttäuscht.
Das sieht einfach nicht brauchbar aus und ist auch ziemlich eingeschränkt.
Das sieht einfach nicht brauchbar aus und ist auch ziemlich eingeschränkt.
Immerhin sind ein paar nette Effekte drin.
Immerhin sind ein paar nette Effekte drin.
Low Light per 48-MP-Linse: zu hell, zu grisselig, nicht brauchbar
Low Light per 48-MP-Linse: zu hell, zu grisselig, nicht brauchbar
Low Light per Ultraweitwinkel: zu düster, Details unzureichend
Low Light per Ultraweitwinkel: zu düster, Details unzureichend

Audio Ansprechender Klang für Telefonie & Musik

Natürlich habe ich mir auch die Klangleistung des Samsung Galaxy A51 angeschaut oder vielmehr angehört. Und für ein Smartphone dieser Preisklasse gibt es hier recht wenig zu meckern. Beim Telefonieren bekomme ich sowie mein Gesprächspartner einen ziemlich klaren Ton geboten, der bis auf ein paar kleine Aussetzer beim Freisprechen immer überzeugen konnte.

Dabei – wie auch bei der Musikwiedergabe – macht auch der Lautsprecher eine gute Figur. Der Sound ist angenehm ausgewogen und ausreichend laut. Mitten und Höhen sind gut aufeinander abgestimmt und selbst ein bisschen Bass kommt durch. Natürlich ist das alles kein High-End-Audio, aber für ein Mittelklasse-Telefon doch durchaus vorzeigbar. Hinzu kommt, dass ihr bei Bedarf auch Kopfhörer per Klinke anschließen könnt, was für meinen Geschmack sehr gut zum Konzept des Telefons passt.

Akku Wer nicht Dauer-daddelt, kommt über den Tag

Kommen wir noch kurz zum Akku. Der sieht mit einer Kapazität von 4.000 Milliamperestunden gar nicht so schlecht aus. Allerdings patzt das Galaxy A51 scheinbar beim Energiemanagement, denn im WLAN-Betrieb kann ich das Smartphone schon in weniger als 13 Stunden komplett in die Knie zwingen. Für Nutzer, die also sehr lange und oft am Telefon hängen, dürfte das Galaxy A51 nicht genug Ausdauer haben. Bei normaler Nutzung kommt ihr aber durchaus auch auf einen ganzen Tag Laufzeit, bei sparsamer Nutzung sind bis zu zwei Tage drin. Danach ist das Smartphone in gut zwei Stunden wieder vollständig geladen.

Fazit Schickes Smartphone mit Leistungsdefiziten

Mit einem Preis um die 370 Euro spricht das Samsung Galaxy A51 all die Smartphone-Nutzer an, die schon so Einiges mit ihrem Telefon machen möchten, dabei aber keine Unsummen bezahlen wollen und auf das ein oder andere Quäntchen Performance verzichten können. Gelingt das dem Samsung-Smartphone? Gefühlt würde ich „Ja“ sagen, was ich an den Kameras kurz zeigen kann. Es gibt viele Linsen mit jeweils eigenen Anwendungsgebieten. Das reicht für vielseitige Spielereien, wenngleich die professionellen Funktionen dahinter fehlen. Dieses Gefühl zieht sich dann durch das gesamte Smartphone.

Design und Verarbeitung sind gelungen und auffällig, aber eben auch nicht ganz top-notch. Das Display überzeugt auf ganzer Linie, aber dahinter schlummert eben ein Leistungstief. Beim Betriebssystem seid ihr absolut aktuell aufgestellt, wenngleich ihr aber auch immer mal wieder von Bixby und jeder Menge Bloatware blockiert werdet. Das Galaxy A51 ist eben ein Mittelklasse-Smartphone, das sich an manchen Stellen ein Stück „ausgebremst“ anfühlt. Dennoch bringt es jede Menge Features mit, die den Alltagsnutzer zufrieden stellen werden und dem Samsung erneut einen Platz unter den gefragtesten Smartphones seiner Klasse einbringen dürften.

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