Stellen wir uns einmal vor, wir würden zwei kleine Schläuche an ein Notebook klemmen und darüber Wasser durch das Gerät jagen. Warum? Um es beim Gaming optimal zu kühlen. Logisch. Ein bisschen komisch mutet der Gedanke schon an, schließlich wussten schon die Generationen vor uns, dass sich Wasser und Technik nicht immer vertragen. Auf der anderen Seite sind heutzutage auch zahlreiche Geräte wasserdicht – von der Kamera bis zum Smartphone. Warum sollte man also nicht auch ein Notebook mit Wasser kühlen?
Was beim stationären PC funktioniert, klappt dank einer externen Wasserkühlung nun auch beim Gaming-Notebook. XMG macht es mit dem Neo 17 und der Oasis-Kühlung vor. Am Laptop verbaut sind zwei Kanäle, die mit der externen Wasserkühlung verbunden werden. Stöpselt man die Kühlung an und füllt Wasser auf, schließt sich ein Kreislauf, der das Neo 17 beim Zocken kühl halten und selbst unter Vollast einen andernfalls unmöglich-leisen Betrieb gewährleisten soll. Ob und wie das funktioniert und wie sehr die gut 200 Euro teure XMG Oasis einem High-End-Boliden wie dem gut 4.000 Euro teuren XMG Neo 17 noch auf die Sprünge helfen kann, das schauen wir uns im Test an.
Ein starkes Gaming-Duo
- Starkes Display
- Geniale Cherry-Tastatur
- Starke Hardware
- Üppiger Lieferumfang
- Absolut hochwertig verarbeitet
- Nützliches Control Center
- Gute Wartungsoptionen
- Lange Akkulaufzeit
- Sehr viel Plastikverpackung
- Flacher Sound
- Befüllen der Wasserkühlung etwas umständlich
- Beim An- und Abschließen kann Wasser austreten
Lieferumfang: Ein Notebook-Unboxing mit "Oh!" und "Hä?"
Fangen wir am Anfang an und am Anfang war der Karton. In diesem Falle kam er vom Hersteller und beinhaltete sowohl den XMG Neo 17 Laptop als auch die externe Wasserkühlung XMG Oasis. Die Inhalte der Kartons dürften der Kauf-Version entsprechen, aber in meiner Ausgabe lag noch etwas Zubehör außerhalb der eigentlichen Produktkartons bei. Schauen wir auf die Details.
Als Erstes treffe ich auf eine kleinere Kiste mit der Aufschrift Oasis, in der ich alles Technische finde, das ich zur Nutzung der Wasserkühlung benötige. Da wäre zunächst die XMG Oasis selbst, aus der fest verbaut ein Netzkabel herausragt, das ich wahrscheinlich irgendwann mit dem Notebook verbinden muss. Des Weiteren liegt ein Doppelkabel bei, das ohne Zweifel für den Wasserkreislauf eingesetzt wird. Passend dazu gibt es noch ein Adapter-Stück mit zwei Gummi-Schläuchchen. Und zu guter Letzt wäre da noch ein neckisches Trichterchen für die Wasserbefüllung.
Im zweiten großen Karton wartet das XMG Neo 17 auf sein Unboxing. Auch hier gibt es mehr zu entdecken, als ich erwartet hätte. Da wäre zuerst ein Mousepad mit stylischem XMG-Schriftzug und Neongrüner Gummi-Unterseite. Darunter zeigt sich das Neo 17 in eine Vielzahl – aus meiner Sicht unnötigen – Plastikhüllen und Schutzfolien verpackt. Ein Netzteil in zweiteiliger Bauweise ist auch vorhanden und kommt Gaming-typisch wuchtig daher. Und dann hätten wir da noch einen USB-Stick, der – wie ich später sehe – Treiber, Dokumentationen und die Control-Software enthält. Außerdem bekomme ich noch eine Handvoll Aufkleber, mit denen ich die verbaute Hardware am Notebook-Gehäuse vergegenwärtigen kann.
Schließlich kommen wir zu den Goodies, die laut Datenblatt doch jeder Käufer einer Oasis bekommt (wenngleich sie nicht im selben Karton wie die Wasserkühlung liegen): So finde ich eine Flasche destilliertes Wasser, die ich für den Betrieb der Kühlung benötige. Außerdem gibt es ein Tütchen mit einem Reinigungstuch, einem kleinen Blasebalg, einem Pinsel, einem weiteren Trichter und zwei Port-Abdeckungen. Ob und wofür ich das alles brauche, finde ich vielleicht im Laufe des Tests noch heraus.
Verarbeitung: XMG Neo 17 & Oasis: zweimal hochwertige Technik
Werfen wir zuerst einen Blick auf Design und Verarbeitung des XMG Neo 17 und eines nehme ich vorweg: Beides hat mich absolut überzeugt. In puncto Design hält sich das XMG-Notebook von den großen reißerischen Gesten so manches Konkurrenten fern. Es ist rundum fast schon schlicht gehalten, sein schwarzes Chassis spart Design-Schnörkel und Gaming-Akzente weitestgehend aus. Auf der Displayrückseite unterbricht lediglich das XMG-Logo die große Fläche, aber immerhin versprühen die rückseitigen Lüfter nebst LED-Streifen etwas Gaming-Flair.
Klappe ich das Notebook auf, schwappt mir schnell ein ganzes Stück Begeisterung entgegen. Nein, die Optik ist nicht etwa beeindruckender oder aufdringlicher. Vielmehr ist das Neo 17 auch hier von elegantem Understatement geprägt. Mir fallen als Erstes die leicht diagonalen LEDs beim Power-Button und die angenehm großen Tasten auf. Dann entdecke ich ein riesiges Touchpad und die ebenso großen Handballenauflagen. Die wiederum fühlen sich dank ihrer leicht gummierten Verarbeitung extrem angenehm und griffig an und reihen sich in das hochwertige Gesamtbild des Notebooks ein. Ich mag vielleicht zu sehr schwärmen, aber ich merke dem XMG Neo 17 an, dass es mit Bedacht und Liebe zur Technik designed wurde.
Kommen wir noch schnell zu den Anschlüssen: Rechts am Notebook finden sich zwei USB-Ports und ein Card Reader, links kommt ein weiterer USB-Anschluss dazu, der ergänzt wird durch eine Kopfhörer- und eine Mikrofon-Buchse. An der Rückseite liegen dann schließlich der Stromanschluss, ein HDMI- und ein USB-C-Port. Ach ja, der Ethernet-Eingang ist da auch noch ebenso wie die beiden Kanäle für die Wasserkühlung.
Und da wir gerade diesen Schwenk machen: Über zwei robuste Kabel wird die XMG Oasis an das Neo 17 angeschlossen und auch die externe Wasserkühlung selbst kann sich in Sachen Verarbeitung sehen lassen. Viel ist daran zwar nicht zu entdecken – die Schlauch-Verbindungen, den Strom-Eingang, den Wasser-Zulauf und den Power-Button einmal ausgenommen – aber das Metall-Chassis ist ebenfalls rundum sauber verarbeitet und vermittelt einen robusten Eindruck. Ich bin inzwischen wirklich gespannt, ob die Leistung dieses Duos mit dem überzeugenden Äußeren mithalten kann.
Display: Scharf, farbgenau, hell: das Display des XMG-Notebooks
Beim Blick auf die Display-Daten des XMG Neo 17 Laptops kann man schon ein wenig ins Schwärmen kommen. Gut, 17 Zoll und 2.560 mal 1.600 Pixel sind noch nicht unbedingt die Hausnummer, aber die Ergebnisse sehen absolut überzeugend aus. Bilder und Texte sind knackscharf, das Schwarz ist wirklich ein sattes Schwarz und sowohl Kontraste als auch die Blickwinkelstabilität wissen zu überzeugen. Dann wäre da noch die Farbtreue, die laut XMG 99 Prozent des sRGB-Farbraumes abdeckt. Ich kann die Werte zwar aktuell nicht selbst verifizieren, aber was ich auf den ersten Blick sehe, wenn ich meine Bildergalerien durchgehe, sieht mir durchaus danach aus, als würde das Neo 17 diesen Wert halten.
Und dann haben wir noch den Gaming-Aspekt des Panels, denn es beeindruckt mit einer Bildwiederholrate von unglaublichen 240 Hertz. In Kombination mit G-Sync-Technologie sollte damit absolut flüssiges Gaming ohne Tearing oder sichtbaren Versatz möglich sein. Außerdem leuchtet das Display mit um die 380 cd/m² ausreichend hell für jeden Innenraumeinsatz und auch beim Gaming draußen sollte das matte Panel noch gut abliefern. Ebenfalls sehr gut: Ich konnte schon im nur leicht beleuchteten Raum kaum Clouding an den Display-Rändern erkennen und selbst bei absoluter Dunkelheit halten sich die Lichthöfe stark in Grenzen. Alles in allem bringt das Display des XMG alles mit, was ich für Gaming und Multimedia benötige.
Control Center: Die Lösung für jeden Gamer-Wunsch: das Control Center
Über die Software möchte ich hier eigentlich nicht allzu viele Worte verlieren, denn es reicht wahrscheinlich aus zu wissen, dass das XMG Neo 17 mit Windows 11 daherkommt und damit mit allen Features, die Nutzer an der neuen Windows-Version lieben – oder hassen. Was ich allerdings kurz beleuchten möchte, ist das Control Center, denn genau da liegen die wirklich interessanten Software-Features versteckt.
Auf den ersten Blick in das erste Menü mag das Control Center wie eine alternative und optisch aufgebrezelte Systemsteuerung wirken. Hier kann ich Tasten blocken, Bluetooth deaktivieren oder auch grundlegende GPU-Einstellungen vornehmen. Interessanter wird es da schon im Reiter „Leistung“. Hier kann ich die Leistungsprofile festlegen und sehr granular steuern, wann der Lüfter aktiv werden soll und wann nicht. Ein zu lautes Dauerrauschen dürfte damit kein Kritikpunkt mehr sein. Einen eigenen Punkt für die XMG Oasis gibt es hier auch, aber dazu kommen wir gleich.
Darüber hinaus finde ich hier noch die Beleuchtungssteuerung für die Tastatur und die Lichtleisten hinten am Laptop. Hier kann ich sehr detailliert und individuell die gewünschten Leucht-Abläufe definieren. Einen Akkubereich gibt es zudem auch noch, der es mir erlaubt, die Ladegeschwindigkeit entsprechend meiner Nutzung festzulegen. Das zu tun ist überaus sinnvoll, denn durch diese Einstellmöglichkeiten kann ich die Lebensdauer des Akkus erhöhen. Und dann wäre da noch die feine Bildschirmkalibrierung und eine detaillierte Systeminfo inklusive anschaulicher Status-Anzeigen. Das alles macht das Control Center zu einem regelmäßigen Anlaufpunkt, der mir ein hohes Maß an Kontrolle über die Notebookleistung erlaubt.
Anschluss der Wasserkühlung: Schläuche ran & Wasser marsch: Anschluss der Wasserkühlung
Im Control Center erhalte ich eine detaillierte Anleitung, wie ich die XMG Oasis Wasserkühlung an das XMG Neo 17 Notebook anschließen kann. Der Anleitung folgend habe ich die Abdeckungen an der Oasis ab- und die Schläuche angeschraubt und am Notebook die anderen Schlauchenden befestigt. Als nächstes muss ich Wasser in die Oasis füllen und das hätte ich mir durchaus einfacher vorgestellt. Das Problem dabei: Wenn ich nicht mit einer Taschenlampe auf die Füllstandsanzeige leuchte, dann sehe ich nicht wirklich, wie voll die Oasis bereits ist. Beim ersten Versuch habe ich das Kästchen auch prompt überlaufen lassen. Ich muss schon sehr genau hinschauen, um den Füllstand irgendwann richtig einzuschätzen.
Ist das erledigt, muss ich noch das Netzteil des Notebooks an die Oasis anschließen und den Stromanschluss, der aus der Wasserkühlung kommt, mit dem Notebook verbinden. Der Strom wird dann praktisch durchgeschleift. Ist das erledigt, kann ich die Oasis starten, was sie mir gleich mit einem blauen Leuchten und einem wohlig-stürmischen Surren quittiert. Daraufhin kann ich im Control Center noch weitere Einstellungen vornehmen und die Lüftergeschwindigkeit in der XMG Oasis justieren oder an den RGB-Farben herumschrauben. Das Monitoring von Ventilator und Pumpe ist hier ebenfalls problemlos möglich.
Ein kleines Manko ist mir allerdings noch aufgefallen, als ich die Wasserkühlung wieder vom XMG Neo 17 abgeklemmt und später wieder angeschlossen habe: Man sollte sich bewusst machen, dass die Schläuche ab der ersten Nutzung Wasser führen. Schließe ich die Schläuche nicht schnell genug an den Notebook-Adapter an, dann pfützeln sie hinters Notebook. Das ist zwar meist nicht dramatisch und mit ein bisschen Übung kann ich das auch verhindern, aber so richtig happy bin ich damit auch nicht. Außerdem lief die XMG Oasis in meinem Test stets hörbar und ohne Unterbrechung vor sich hin. Das kann mitunter durchaus stören. Allerdings gibt es hier schon gute Neuigkeiten: Inzwischen gibt es ein Firmware-Update, dass die Oasis in den Stand-by schickt, sobald die Temperatur konstant niedrig oder das Notebook im Idle-Modus ist. Sobald die Last wieder steigt, nimmt auch die Oasis die Arbeit wieder auf. Auch wenn das Update auf meinem System noch nicht verfügbar war, dürfte es die Nutzung der Wasserkühlung zukünftig deutlich geräuschärmer gestalten.
Keyboard: Der mit dem Thock tippt: XMG meets Cherry-Keyboard
Die größte Überraschung für den unbedarften Tester war die zweifellos hervorragende Tastatur des XMG Neo 17. Ich hätte alles erwartet, aber nicht eine derart schlanke, dabei aber mechanische Tastatur, die sich so genial anfühlt beim Tippen. Möglich macht das die Kooperation von XMG mit Cherry, die wiederum ihre „MX Ultra Low Profile Tactile Switches“ für das Keyboard zur Verfügung gestellt haben. Glaubt man der Beschreibung, so sind die Tasten hochpräzise geformt, treffen exakt den Untergrund und punkten dank Vergoldung an den richtigen Stellen mit besonderer Langlebigkeit.
Der gesamte Tastenhub beträgt 1,8 Millimeter, der sich in 0,8 Millimeter Vor- und 1 Millimeter Nachlauf unterteilt. Das sorgt für ein beeindruckendes Feedback bei gleichzeitig beachtlich flacher Bauweise der Tastatur. Natürlich sind die Tasten damit auch nicht gerade die leisesten und sie bestätigen jeden Tastendruck mit einem stattlichen „Thock“. Aber ich habe mir sagen lassen, dass genau das ja ein Zeichen für die besondere Qualität mechanischer Tastaturen ist.
Zu berichten gibt es außerdem noch, dass die Tasten jede Eingabe hochpräzise verarbeiten. Ganz gleich, wie schnell ich auf den Tasten herum hämmere, es kommt ausnahmslos immer das heraus, was ich eingegeben habe. Das lässt auf problemlose Eingaben beim Zocken hoffen. Ein wenig unverständlich fand ich allerdings, dass die Funktionstasten und der Nummernblock nicht mit der gleichen Tasten-Technik bestückt wurden. Diese Tasten sind wesentlich schwammiger und weicher und machen kaum ein Geräusch beim Tippen. So richtig leuchtet mir dieser Unterschied nicht ein.
Hardware: Laptop-Hardware, die kaum Wünsche offen lässt
Bevor wir uns in die Praxis stürzen, mache ich noch einen kurzen Abstecher ins Datenblatt und schaue mir an, was ich denn hier wirklich an Technik vor mir habe. Und die sieht beim XMG Neo 17 überwältigend aus. Prozessorseitig begrüßt mich die aktuelle High-End-CPU AMD Ryzen 9 6900HX mit jeder Menge Rechen-Power. Hinzu kommt neben der AMD Radeon iGPU noch eine NVIDIA GeForce RTX 3080 Ti und diese ist so ziemlich die beste Grafikkarte, die man momentan in einem Notebook bekommen kann. Allerdings dürfte auch die RTX 40er-Serie in den nächsten Monaten Einzug in die Laptop-Sparte halten, was die GPU-Karten noch einmal neu mischen dürfte.
In Sachen Arbeitsspeicher bekomme ich hier 32 Gigabyte DDR5-RAM geboten und greife auf ein Terabyte SSD-Speicher in M.2-Bauweise mit PCIe-4.0-Standard zurück. Auch hier setzt XMG auf Premium-Komponenten. Wem der Speicher irgendwann zu spärlich ist, der kann das Gehäuse des XMG Neo 17 leicht öffnen und sowohl die beiden RAM-Plätze als auch die beiden M.2-Steckplätze nach eigenem Gusto bestücken. Die verbauten Komponenten sind nicht verlötet und können einfach getauscht werden. Zusammen mit dem Top-Display und der hervorragenden Tastatur bekomme ich hier also ein rundum auf Performance gebürstetes Laptop-Paket geboten.
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Benchmarks: Ein Blick auf die Benchmarks – mit und ohne Wasserkühlung
Jetzt, da wir die Technik kennen, wird es Zeit für einen Blick auf die Benchmarks. Hierzu habe ich das XMG Neo 17 einer Reihe von Tests unterzogen und nahezu das ganze 3DMark-Portfolio von Fire Strike bis Port Royal abgefeuert, PCMark 10 hinterhergeschoben und mit Cinebench R20 und R23 abgerundet. Außerdem habe ich noch das Game-interne Benchmark von „Rise of the Tomb Raider“ laufen lassen. Das Ganze absolvierte das Notebook natürlich mit und ohne XMG Oasis Wasserkühlung.
In den meisten Benchmarks gibt es dabei keine signifikante Leistungssteigerung durch die Wasserkühlung zu verzeichnen. Zwischen 0,3 und 1,8 Prozentpunkte über den Laptop-only-Werten pendeln sich die 3DMark- und PCMark-Ergebnisse bei angeschlossener Wasserkühlung ein. Interessanterweise liefern Night Raid und einige CPU-Profile-Werte sogar schlechtere Ergebnisse, wenn die Oasis dran hängt.
Ganz anders liegt der Fall aber im Cinebench und bei „Rise of the Tomb Raider“. Vor allem beim Multi-Core-Rendering von Cinebench R23 liefert das Neo 17 mit angeschlossener Wasserkühlung mehr als 17,5 Prozent bessere Ergebnisse. Bei „Tomb Raider“ sind die Ergebnisse immerhin noch 3,65 Prozent besser. Das legt den Schluss nahe, dass die Wasserkühlung bei Rendering und Videobearbeitung deutliche und beim Zocken leichte Verbesserungen bringen kann – sofern man das überhaupt im Real Life bemerkt. Aber das schauen wir uns jetzt an.
Live-Test: Wenn das Notebook zu viel Leistung hat: Live-Test mit und ohne Wasserkühlung
Jenseits von den Benchmarks kommt es natürlich auf die wirklichen Leistungswerte des XMG Neo 17 Notebooks und der XMG Oasis Wasserkühlung an. Ich habe mich über einige der üblichen Verdächtigen hergemacht und den Gaming-Laptop mit „Shadow of the Tomb Raider“, „Control“ und „Hellblade“ konfrontiert. Außerdem durfte er sich durch ein kleines Projekt mit Adobe After Effects und die letzten Urlaubsbilder in Lightroom Classic arbeiten.
Das habe ich getestet sowohl im klassischen Notebook-Betrieb als auch mit einem angeschlossenen externen Monitor mit 165 Hertz. Jedes Testobjekt musste sich dann einmal mit und einmal ohne Wasserkühlung unter Beweis stellen. Bei den Games habe ich jeweils die maximalen Grafiksettings genutzt, After Effects und Lightroom Classic liefen ohne zusätzliche Plugins oder geänderte Settings.
Das Ergebnis war erwartbar stark für das XMG Neo 17 und verhalten besser mit Wasserkühlungsbonus: „Control“ lief sowohl mit normaler als auch mit Wasserkühlung unter GPU-Vollast und mit ähnlicher CPU-Auslastung bei 40 bis 65 fps, bei “Shadow of the Tomb Raider” waren es immerhin beide Male zwischen 130 und 160 fps und “Hellblade” pegelte sich um die 70 fps ein. Ein paar Unterschiede weisen die Zahlen aber dennoch auf: Die GPU blieb mit Wasserkühlung gut 20 Grad kühler und lief mit um die 55 Grad statt mit 75 Grad Celsius. Außerdem lag die Taktfrequenz der Grafikkarte bei Kühlung per Wasser um 200 bis 300 Megahertz höher.
Gefühlt macht es also für das Gaming-Erlebnis mit einem High-End-Laptop wie dem XMG Neo 17 keinen überwältigenden Unterschied, ob die Oasis mitläuft oder nicht. Die Spielergebnis ist nahezu gleich, allerdings läuft der Rechner kühler und damit leiser. Ähnlich empfand ich es bei After Effects: Am deutlichsten wird der Leistungsabruf beim Notebook, wenn ich eine Preview des Projektes laufen lasse. Hier brechen beim ersten Durchlauf die vorgegebenen 30 fps gern mal um die Hälfte ein – sowohl mit als auch ohne Wasserkühlung. Bei Lightroom Classic erzeugen die Masken am ehesten Last, aber auch hier liefert das Notebook bei beiden Kühlungsmethoden gefühlt gleichermaßen souverän ab. Als kurzes Fazit an dieser Stelle würde ich zusammenfassen: Wenn der Rechner ohnehin schon massiv Leistung bringt, profitiert er nur dadurch von einer XMG Oasis Wasserkühlung, dass das Notebook dann deutlich kühler bleibt und selbst bei Volllast wesentlich leiser als vergleichbare Laptops arbeitet. CPU-lastige Szenarien dürften von der Oasis am meisten profitieren, wobei ich diesen Vorteil in meinem Alltag mit meinen Durchschnittsprojekten nicht zu spüren bekommen habe. Vielleicht ist das aber auch anders, wenn man wirklich aufwändige Projekte rendert.
Sound & Akku: Kling flach aber breit, doch das über viele Stunden
Machen wir noch kurz einen Abstecher zum Klang und zur Akkulaufzeit. Beide haben mich beim XMG Neo 17 in gewisser Weise überrascht. Beim Klang rührte diese Überraschung von der räumlichen Breite her, die die vorn am Notebook verbauten und nach unten strahlenden Lautsprecher erzeugen. Leider fehlt es rundum an Bass, sodass die schöne Räumlichkeit durch einen scheppernden Sound beeinträchtigt wird. Aber wahrscheinlich stört das den Headset-verwöhnten Gamer ohnehin nicht.
Der Akku hat mich hingegen mit seiner Ausdauer überrascht. Mit aktivem WLAN, mittlerer Displayhelligkeit und Standard-Tasks wie Browsing, Textverarbeitung und ab und an mal YouTube kann ich bis zu 10 Stunden aus dem XMG Neo 17 herauskitzeln – und das bei recht kurzen Ladezeiten von weniger als 90 Minuten. Bei exzessiven Streaming oder gar Gaming geht der Akku natürlich weitaus schneller in die Knie, aber da dann ohnehin auch CPU- und GPU-Leistung ein wenig gedrosselt werden, dürfte das auch nicht allzu attraktiv sein.