Angetestet: Das Asus VivoBook Flip
Angetestet: Das Asus VivoBook Flip
Asus hat das VivoBook Flip Anfang des Jahres auf der CES in Las Vegas vorgestellt. Seit Ende Mai ist das neue Convertible mit Windows 10 nun endlich erhältlich, zumindest die 13 Zoll Variante mit Intel Core i3-Prozessor und HD-Display. Ich finde das Konzept der 2in1-Notebooks äußerst praktisch und nutze ein ähnliches Gerät privat. Mit großer Vorfreude bin ich daher in den Praxistest gestartet und hier könnt Ihr nachlesen, ob diese bis zum Ende gehalten hat.
Sehr mobiles Convertible im edlen Gewand mit schwachem Display
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hochwertiges Aluminium-Gehäuse
ausreichend Power für Multimedia & Office
hervorragende Akkulaufzeit
beleuchtete Tastatur
gute Lautsprecher
WLAN-ac & USB-3.1 Type-C-Port
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sehr blickwinkelabhängiges Display
zuviel vorinstallierte Zusatz-Software
Lüfter läuft permanent
schwammige Tastatur
Unboxing Elegant und hochwertige Verarbeitung
Das Verpackungsdesign kommt erfreulich praktisch daher. Der Karton wird wie ein Notebook aufgeklappt und zum Vorschein kommt das VivoBook. Darunter befindet sich ein Fach, dass den spartanischen Lieferumfang beherbergt: Ein sehr kompaktes Netzteil, ein Faltheftchen namens „Benutzerhandbuch“, die Garantieinformation, ein Klettverschluss für das Ladekabel und ein praktisches Mikrofasertuch, welches bei regelmäßiger Nutzung des Touchscreens sicher häufig zur Anwendung kommen wird.
Das VivoBook selbst sorgt nachdem ersten Hands-On für einen Aha-Effekt. Die Aluminium-Oberfläche vermittelt sofort einen wertigen Eindruck und das VivoBook ist für die Größe mit 1,5 Kilogramm Gewicht angenehm leicht und flach gehalten. Beim Aufklappen fallen sofort die glänzenden angeschliffenen Kanten am Rand des Gehäuses und des Touchpads auf. Diese verleihen dem VivoBook zusätzlich Eleganz. Zudem ist die Verarbeitung insgesamt sehr gut. Nichts knackt oder knarzt, es gibt keine Spaltmaße und alle Übergänge sind sauber und ohne scharfe Kanten verarbeitet. Mir sind jedoch die Scharniere, die wie die Unterseite, aus Kunststoff bestehen, ein Dorn im Auge. Auf den ersten Blick machen diese jedoch einen halbwegs stabilen Eindruck.
Mehr Schatten als Licht
Beim Design und der Verarbeitung hat Asus die Ansprüche an ein Gerät dieser Preisklasse wirklich übertroffen. Doch sobald man das Convertible einschaltet, breitet sich große Ernüchterung aus. Beim Display – und so muss man es einfach formulieren – enttäuscht das Asus-Convertible. Selbst das in die Jahre gekommene Lenovo S205 meiner Freundin bietet ein besseres TN-Panel als das Vivobook. Das verbaute Display löst mit 1.366 mal 768 Pixeln auf und ist nicht entspiegelt. Aufgrund der ausreichenden Maximalhelligkeit fällt das in Innenräumen aber nicht negativ auf. Was jedoch auffällt, ist die extreme Blickwinkelabhängigkeit des Panels. Von der Seite betrachtet fällt die Helligkeit stark ab und das Display spiegelt stark. Verändert man jedoch die Neigung des Displays, invertieren die Farben sofort. Ich bin jemand, der gern mal seine Sitzposition vorm Computer ändert und hier muss man jedes mal das Display neu ausrichten – und das stört mich doch sehr.
Ansonsten gefällt das Display mit einer guten und neutralen Farbwiedergabe, der Kontrast geht in Ordnung und es ist kein sichtbarer Farbstich erkennbar. Für den Office-Bereich ist das Display daher völlig ausreichend.
Wie der Name VivoBook Flip schon verrät, handelt es sich um ein Notebook mit 360-Grad-Scharnier. Dadurch kann das VivoBook auch als Tablet oder Präsentationsbildschirm genutzt werden.
Leistung & Konnektivität top - Lüfter flop
Im Inneren des VivoBook befindet sich ein Intel i3-6100U mit 2,3 Gigahertz, der in Verbindung mit der verbauten 128 Gigabyte großen SSD für eine sehr gute Performance sorgt. Das Convertible ist in knapp 10 Sekunden hochgefahren und trotz der reichhaltig von Asus installierten Zusatzsoftware sofort startklar. Zusammen mit den verbauten 4 Gigabyte Arbeitsspeicher reicht das für mehr als genügend Leistung im Office- und Multimedia-Bereich. Die interne Grafikeinheit Intel HD 520 sorgt zudem dafür, dass das Streamen von Full-HD-Inhalten stets ruckelfrei vonstatten geht.
Einzig und allein der Lüfter schränkt den Komfort beim Arbeiten oder Filmschauen ein. Spätestens nach 3 Minuten fängt er hörbar an zu drehen. Die Geräuschentwicklung hält sich in Grenzen, kann bisweilen aber doch störend sein, zumal er erst Ruhe gibt, wenn das VivoBook wieder heruntergefahren wird. Während des Betriebs lief der Lüfter jedoch immer konstant, egal wie stark ich das Asus beansprucht habe. Positiver Nebeneffekt des Ganzen: Es ist quasi keine Wärmeentwicklung am Gerät spürbar.
Sehr erfreulich ist auch die Vielfalt der Anschlüsse, die Asus dem VivoBook spendiert hat. Linker Hand befindet sich der Powerknopf, gefolgt von der Lautstärkewippe, einem SD-Kartenslot und dem USB-2.0-Port. Auf der rechten Seite sind die übrigen Anschlüsse platziert: Kopfhörer/Mikrofon-Kombi-Port, USB 3.1 Type-C, zweimal USB 3.0 und der HDMI-Port. Der Anschluss für das Ladegerät befindet sich ebenfalls auf der rechten Seite. Bis auf einen LAN-Anschluss fehlt es an nichts. Da Asus aber vorbildlich ein WLAN-ac-Modul verbaut hat, kann ich das verschmerzen, zumal das VivoBook mehr für den mobilen Einsatz gedacht ist. Der WLAN-Empfang war immer sehr gut und die Verbindung stets stabil. Ein dickes Lob gibt es auch für die verbauten Lautsprecher. Obwohl diese auf der Unterseite angebracht sind, erzeugen Sie einen mehr als ausreichend guten und vor allem lauten Sound.
Tastatur 3-stufige Tastaturbeleuchtung
Die Tastatur des VivoBooks hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Das allgemeine Schreibgefühl ist durchaus gut. Allerdings sind die Tasten recht wackelig und dadurch fehlt etwas die Präzision beim Schreiben.
Positiv in Erinnerung bleibt auf jeden Fall die Tastaturbeleuchtung. Diese kann in 3 Helligkeitsstufe geregelt werden, wobei ich die erste Stufe schon als völlig ausreichend empfinde. Wird die Tastatur nicht benutzt, schaltet sich die Beleuchtung nach einer Minute selbstständig aus – das schont den Akku.
Das Touchpad ist ein hervorragend verarbeitetes Clickpad. Es reagiert stets präzise auf Eingaben und aufgrund der großen Fläche gestaltet sich die Bedienung doch einigermaßen komfortabel.
Akku Ein wahres Akku-Wunder
Und da sind wir auch schon bei der besten Disziplin des VivoBooks angelangt. Es ist ein wahrer Ausdauerkünstler. Selbst bei 25 Prozent Restladung wird mir noch eine Laufzeit von 3 Stunden und 40 Minuten angezeigt. Asus verbaut einen 55 Wattstunden Akku, welcher mich wirklich überrascht hat. Im Zusammenspiel mit dem i3 Prozessor der 6. Generation und der SSD mutiert das Convertible zum Dauerläufer. Bei mittlerer Bildschirm-Helligkeit kann man das VivoBook etwa 10 Stunden nutzen, bevor es wieder an die Steckdose muss. Ich habe es nur einmal pro Woche laden müssen.
Fazit Ein Allround-Talent mit Display-Schwäche
Mit dem VivoBook Flip hat Asus viel richtig gemacht. Es bietet eine erstklassige Verarbeitung, ausreichend Leistung für Office und Multimedia, hohe Konnektivität und die Mobilität ist dank des 360-Grad-Displays und der extrem guten Akkulaufzeit überdurchschnittlich gut. Wer mit dem Manko Display-Qualität und dem konstanten Lüftergeräusch leben kann, erhält mit dem Asus VivoBook Flip einen leistungsstarken Allrounder zu einem moderaten Preis.