Sound ohne Ende: Urbanista Los Angeles Kopfhörer mit Solarladefunktion im Test

von André Nimtz

· 15 min Lesezeit

Woran denkt ihr, wenn ihr die Namen „Stockholm“ oder „Lissabon“ hört? Seit ich „Haus des Geldes“ gesehen habe, sind die eigentlichen Städte hinter den Namen fast schon zweitrangig. Mit einem Schmunzeln muss ich an rote Overalls und Dalí-Masken denken. Doch noch eine dritte Parallele will sich zukünftig ins Gedächtnis der audiophilen (Klang-)Weltenbummler rufen: die Parallele zu den Kopfhörern von Urbanista, die ebenfalls besagte Städte im Namen tragen.

Ganz neu gesellt sich mit „Los Angeles“ noch eine amerikanische Metropole dem Urbanista-Portfolio hinzu und die hat es ganz besonders in sich. Wer ins Datenblatt schaut, der liest etwas von Over-Ear, Bluetooth, On-Ear-Detection und Active Noise Cancelling. Doch das ist nicht der eigentliche Clou. Vielmehr bringt der Urbanista Los Angeles Kopfhörer Solarpanels im Bügel mit, die den Kopfhörer vor allem beim Outdoor-Einsatz während des Musikhörens wieder aufladen. Das klingt zu gut, um wahr zu sein. Also habe ich mir ein Exemplar der Over-Ears in der etwas außergewöhnlichen Farbe „Gold“ ins Testlabor geholt.

Innovativ & mit Potenzial

Pro
  • Druckvoller Pop-Sound
  • Schicke, übersichtliche App
  • Stabile Konnektivität
  • Sehr gutes ANC
  • Extrem lange Laufzeit
  • Weitestgehend hochwertig verarbeitet
  • Durchdachtes Etui
  • Großzügig verstellbarer Bügel
  • Automatische Trageerkennung
Contra
  • Leichte Unsauberkeiten in der Bauweise
  • Geringer Lieferumfang
  • Nicht für jeden Kopf komfortabel tragbar
  • Kein Multipoint
  • Unnötige Sprachassistenten
Unsere Gesamtbewertung4

Lieferumfang: Das ist Sparta(nisch): Unboxing der Urbanista-Over-Ears

Ich gebe zu: Beim Auspacken von Over- oder On-Ear-Kopfhörern erwarte ich kein Feuerwerk. Was braucht es schon an Zubehör, wenn es doch im Wesentlichen um kabellose Kopfhörer geht. Dementsprechend geht es auch beim Los Angeles von Urbanista erwartungsgemäß spartanisch zu. Doch zunächst ist da ein recht ansehnlicher, stylischer Karton in den Farben Schwarz und Orange, der den Kopfhörer und seine Schlüssel-Features näher vorstellt. Zum Beispiel wird auf der Rückseite schon einmal in netten, kleinen Piktogrammen beschrieben, bei welchem Licht welches Ladeverhalten zu erwarten ist. 

Nachdem ich den Deckel des Kartons abgenommen habe, präsentiert sich mir eine goldene Tasche – oder nennen wir es Hülle – die nach oben hin offen ist und dem Kopfhörerbügel Freiraum für ein möglichst dauerhaftes Sonnenbad gibt. Was mir an dem Etui allerdings auch aufgefallen ist: Es hat keinen zusätzlichen Stauraum und auch keine Trageschlaufe oder Ähnliches. Es dient also „nur“ dem Schutz des Kopfhörers, wenn man ihn im Rucksack transportiert. 

Wenn ich den kleinen Verschluss-Gummi löse, kann ich die Urbanista Los Angeles Over-Ears aus dem Etui entnehmen und mir näher anschauen. Aber das machen wir im nächsten Schritt. Unterhalb der Kopfhörer finde ich im Karton noch ein Papp-Etui, in dem die üblichen Beileger verstaut sind. Außerdem ist darin ein sehr kurzes USB-C-Kabel versteckt, das ich nutzen kann, wenn ich den Kopfhörer einmal nicht per Sonnenenergie aufladen möchte. Was ich aber dazu sagen muss: Ich finde es schade, dass das Kabel nicht auch im goldenen Farbton der Over-Ears gehalten ist. Außerdem ist es so extrem kurz, dass es kaum von einem Netzteil in einer Wandsteckdose bis zum Boden reicht. An der Stelle kann ich schon sagen, dass ich es wohl nie nutzen werde.

Design: Viel Gold, schicke Kontraste: Urbanista Los Angeles

Kommen wir zu den Details: Jetzt, da der Urbanista Los Angeles Over-Ear-Kopfhörer in seiner ganzen Pracht vor mir liegt, muss ich sagen, dass Gold nicht meine Farbe ist. Das liegt wohl am ehesten an den Polstern, die keinen Kontrast zu den Bügeln bilden und wie mit goldenem Rouge geschminkte Haut wirken. Die Älteren erinnern sich vielleicht an Shirley Eaton aus „Goldfinger“ und irgendwie muss ich unweigerlich an ihren Auftritt im James-Bond-Klassiker denken. Aber sei’s drum, was mir wiederum am goldenen Urbanista sehr gut gefällt, ist der Kontrast zum schwarzen Solarbügel und den Treiberabdeckungen, der die Over-Ears weit weniger monoton wirken lässt.

Im Hinblick auf die Verarbeitung gibt es wenig zu meckern: Der Bügel wirkt robust und sauber verarbeitet, die Ohrmuscheln stehen dem in wenig nach. Für den besseren Transport lassen sie sich um 90 Grad drehen, dabei knarzen die Ohrhörer am Endpunkt immer ein wenig. Aber auch das ist nicht dramatisch. Dann wären da noch die Steuerelemente und die hat Urbanista auf beiden Muscheln verteilt. Am rechten Treibergehäuse finde ich den Power-Button und daneben jeweils eine Taste für Laut/Nächster Titel und eine für Leiser/Vorheriger Titel. Leider sind die Tasten nicht übermäßig sauber eingesetzt, der Power-Button hängt leicht schief und insgesamt dürfte die Bedienung ein wenig Fingerspitzengefühl erfordern.

Ein kleines Löchlein für ein Mikrofon gibt’s an dieser Seite ebenso wie am linken Treibergehäuse. Außerdem finde ich hier noch den USB-C-Port und eine weitere, recht große Taste, die für die Steuerung des Noise Cancelling oder aber des Sprachassistenten gedacht ist. An der Stelle frage ich mich allerdings schon, warum die Taste, die ich wahrscheinlich seltener nutze, so präsent ist und die Buttons für die direkte Steuerung so verhältnismäßig winzig ausgefallen sind. Eine Klinkenbuchse suche ich übrigens vergeblich, was die Kopfhörer damit ausschließlich auf den Bluetooth-Betrieb reduziert.

Tragekomfort: Weich & bequem, aber nicht für jede Kopfform

Ich habe Hutgröße 60/61 und bislang ist das bei On- und Over-Ear-Kopfhörern noch nie problematisch gewesen. Die Urbanista Los Angeles zeigen mir aber, dass die Größe des Kopfes, auf den der Kopfhörer passen muss, durchaus relevant sein kann und man vor dem Kauf unbedingt einen Tragekomfort-Test machen sollte. Denn wenngleich die Urbanista-Over-Ears dank zirka 5 Zentimeter ausziehbarer Ohrmuscheln so gut wie auf jeden Kopf passen dürften, so hatte ich Probleme beim längeren Hören. Die Polster drücken schon nach kurzer Zeit spürbar und mein Brillenbügel hinterm Ohr macht die Sache nicht angenehmer.

Allerdings muss ich die Angelegenheit auch gleich wieder relativieren: Meine Frau fand die Los Angeles Over-Ears sehr angenehm und komfortabel und spürte auch kein störendes Drücken an ihren Brillenbügeln. Vielmehr spielte der Kopfhörer durch seine weichen Polster an den Ohren und am Kopfbügel sowie durch die fein einstellbare Bügellänge durchaus seine Komfortstärken aus. Wie eingangs bereits erwähnt, solltet ihr bei diesen Kopfhörer am besten mal mehr als ein paar Minuten probehören und prüfen, ob der Tragekomfort für euch passt.

App: Überschaubare App mit Solar-Monitoring & ohne Equalizer

Wenn man ein wenig ketzerisch veranlagt ist, könnte man sagen: Jeder Kopfhörer ist nur so gut wie seine App. Dann wäre ja jetzt die Frage, wie gut die App des Urbanista Los Angeles ist und was sie alles zu bieten hat. Eins vorweg: Die Urbanista-App ist nicht die ausladenste Kopfhörer-App, die man sich vorstellen kann. Nein, sie kommt eher reduziert daher. Alles, was es zu sehen gibt, passt auf einen Smartphone-Screen. Scrollen und Wischen ist nicht nötig. 

Auf dem Screen kann ich zwischen den Sound-Modi „ANC“, „Ambient Sound“ und „Default“ wechseln, in die Settings gehen und den Lade-Bildschirm aufrufen. Und der ist schon faszinierend. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich mit den Kopfhörern auf den Ohren herumlaufe und in der App zuschaue, wie der Balken zwischen Akku-Entladen (Draining) zu -Laden (Gaining) hin und her wandert. Dabei lerne ich schnell: Wenn die Musik bei mittlerer Lautstärke und aktivem ANC zirka 10 Milliampere zieht, muss ich schon in der prallen Sonne laufen, damit ich wieder ins Laden komme. Aber hey, das Solarfeature per App zu beobachten ist schon eine sehr schicke Sache.

Jenseits davon passiert in der App aber nicht mehr viel. Über das Hamburger-Icon komme ich zum Urbanista-Shop, zum Support, zur Bedienungsanleitung und diversen Textseiten. Einen klassischen Equalizer oder zumindest altbekannte Sound-Modi wie Rock, Pop, Jazz oder Klassik suche ich vergeblich. Das ist zwar letzten Endes ein wenig schade, dafür ist aber das, was die App mitbringt, sehr intuitiv und funktional und außerdem noch ansprechend designt.

Konnektivität: Stabile Bluetooth-Verbindung, grundlegende Standards, keine Multipoint-Funktion

Das Pairing des Urbanista Los Angeles Over-Ear-Kopfhörers klappt mit meinem Smartphone und meinem Notebook reibungslos und ohne, dass ich vorab noch einen Pairing-Modus aktivieren müsste. Die Verbindung ist außerdem durchgängig stabil, ich hatte keine Lags, Aussetzer oder Abbrüche. Das Einzige, was mir auffiel: Im Outdoor-Einsatz passierte es oft, dass die App die Bluetooth-Kopfhörer so lange nicht fand, bis ich die Verbindung manuell getrennt und wiederhergestellt hatte.

An Standards bringt der Over-Ear A2DP 1.3, AVRCP 1.5 und HFP 1.6 mit. aptX, LDAC oder andere Hi-res-Codecs werden nicht unterstützt. Das stört mich allerdings weniger als der Fakt, dass ich den Urbanista Los Angeles nicht mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden kann. An dieses Feature habe ich mich dank meiner Jabra Elite extrem gewöhnt und es ist einfach unbezahlbar, bei der Arbeit gleichzeitig mit Notebook und Smartphone verbunden zu sein. Der Urbanista schafft das leider nicht.

Alexa & Co.: Zuverlässige Trageerkennung, unnötige Sprachassistenten

Erwähnt werden sollte auf jeden Fall auch, dass der Urbanista Los Angeles Over-Ear-Kopfhörer über eine Trageerkennung verfügt, die sich in der App zu- und abschalten lässt. Die dafür zuständigen Sensoren sind in den Kopfhörer-Muscheln deutlich zu erkennen und sie verrichten einen äußerst zuverlässigen Dienst. Nehme ich die Kopfhörer ab, stoppt auch die Audiowiedergabe und der Stromverbrauch sinkt deutlich.

Was in meinem Test weniger gut funktioniert hat, sind die zuschaltbaren Sprachassistenten. Für Android stehen Amazon Alexa und die Google-Sprachsteuerung zur Verfügung, die ich über den Knopf an der linken Muschel zuschalten kann. Für iOS soll auch Siri verfügbar sein. Aber mit Sprachsteuerung hatte das Ganze in meinem Test nichts zu tun, denn ich musste immer den Knopf an der linken Ohrmuschel drücken und halten, um die Sprachsteuerung zu starten. Auf das Erkennungswort haben die Urbanista Los Angeles nicht reagiert. Das lässt die Sprachsteuerung wie ein beiläufig eingebautes Feature wirken, das nicht wirklich zu Ende gedacht wurde.

Für die Sprachsteuerung unter Android gibt's Google und Alexa, aber überzeugend funktioniert hat beides nicht.

Noise Cancelling: Tolles Active Noise Cancelling und sehr gute Hearthrough-Funktion

Durchdacht hingegen wirken die Modi des Urbanista Los Angeles Over-Ear-Kopfhörers. Neben dem Standard-Klang und der natürlichen Filterung durch die Bauweise des Kopfhörer – hier „Default“ genannt – gibt es noch das wohlbekannte „ANC“ und einen „Ambient Sound“-Modus. Letzteren kenne ich von anderen Kopfhörern unter dem Namen „Hear through“, was dem Begriff nach mehr Sinn ergibt. Nichtsdestotrotz funktioniert der „Ambient Sound“ hervorragend. Der Musik-Klang ändert sich gegenüber „Default“ nicht hörbar, allerdings werden Umgebungsgeräusche und Stimmen anständig verstärkt, sodass ich auch bei mittlerer Musiklautstärke alles Wesentliche um mich herum wahrnehme.

Reichlich still wird es beim Active Noise Cancelling und das ist auch gut so. Bässe und Tiefen werden weitestgehend herausgefiltert und auch die üblichen Störgeräusche vom Supermarkt-Gebrabbel über das Straßenbahn-Rattern bis hin zum Tastatur-Geklacker beim Tippen kommen nur noch stark gefiltert oder zum Teil auch gar nicht durch. Der Musik-Klang hingegen gewinnt durch das Noise Cancelling an Nuancen, wirkt differenzierter und ausgewogener. Aber dazu gleich mehr. An dieser Stelle sei kurz zusammengefasst: Bei „ANC“ und „Ambient Sound“ hat mich der Urbanista Los Angeles vollends überzeugt.

Ein Knopfdruck und es wird still – dank sehr gutem Active Noise Cancelling.

Klang: Basslastiger Kopfhörer-Sound für Pop-Freunde

Der Kopfhörer-Klang ist in vielerlei Hinsicht Geschmackssache und das Urteil fällt nicht leichter, wenn das Klangbild zwischen den einzelnen Modi noch variiert. Aber ich versuche mich anhand einiger meiner Dauerbrenner an einem Soundcheck des Urbanista Los Angeles Kopfhörers.

Beginnen wir mit Porcupine Tree und dem 17-Minüter Anesthetize. Das Besondere an diesem Prog-Rock-Meilenstein sind seine Detailverliebtheit, seine Spielfreude, seine Dynamik und die absolute Professionalität, die man in jeder Ton-Spur hört. Ich habe diesen Song schon auf diversen Kopfhörern und In-Ears gehört und verbinde damit inzwischen ein Gefühl, das nur dann entsteht, wenn der Kopfhörer an den richtigen Stellen abliefert. Der Los Angeles von Urbanista schafft das leider nicht – am wenigsten im „Default“ und „Ambient Sound“, etwas besser mit „ANC“. 

In den ersten beiden Modi fehlt einfach die Differenzierung. Die zahllosen kleinen Elemente, die sich vor allem in den Mitten und Höhen abspielen, kommen nur unterschwellig zur Geltung. Und an Stellen, wo es laut wird, reißt der Mix nicht wirklich mit. Dafür stürzt sich der Urbanista dankbar auf alles Bassartige und bringt es sehr dominant aufs Trommelfell. Im „ANC“ wir das Gesamtbild ein wenig ausgewogener, aber der allgemeine Eindruck bleibt: Die E-Gitarren bleiben zu zahm, die Bass-Drum drückt weich und akzentuiert durch (was sie sonst eigentlich nicht macht) und die unzähligen, akribisch perfekten Schlagzeug-Spielereien kommen nur mäßig zur Geltung. Aber ich will auch relativieren: Das Endergebnis ist keine Katastrophe, es passt nur nicht zu meiner Vorstellung davon, wie der Song zu klingen hat. Und damit dürfte der Urbanista-Kopfhörer Audiophilen wohl vor den Kopf stoßen.

Versuchen wir etwas Klassisches mit Richard Wagner und seiner Tannhäuser-Ouvertüre. Hier kommt es ganz auf die Einspielung an. Das beste Ergebnis habe ich mit der Aufnahme von 1988 erreicht, die mit den Wiener Philharmonikern unter Herbert von Karajan entstand. Dieser Mix kommt dem Urbanista Los Angeles entgegen und reizt ihn nicht ganz so sehr zu Bass-Eskapaden. Dennoch verblassen die Mitten und Höhen schnell, sobald auch nur etwas Bass ins Spiel kommt. Aus Interesse habe ich mit Ramin Djawadis Light of the Seven aus Game of Thrones noch etwas modern-orchestrales entgegen gestellt und musste zu einem ähnlichen Ergebnis kommen. Wenn die Dynamik zunimmt, übernimmt der Bass und die Differenzierung der einzelnen Instrumente leidet.

Das Alles riecht mir verdächtig danach, als müsste der Urbanista Los Angeles Over-Ear-Kopfhörer mit Pop beschallt werden. Ich starte mit The Weeknd und Blinding Lights, ergänzt von Daya und Bad Girl. Beide Songs klingen sehr sauber, nuanciert und druckvoll. Hier stört der Bass überhaupt nicht und die Songs machen absolut Spaß. Ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit zu Wamdue Project und King of My Castle sowie zu Angel von Massive Attack untermauern das Bild, wenngleich beide Songs ein wenig fordernder sind und zum Beispiel auf meinen Jabra Elite 85t noch besser zur Geltung kommen. 

Insgesamt bestätigt sich der Eindruck, den ich von Anfang an hatte: Der Urbanista Los Angeles ist prädestiniert für sauber produzierte, moderne Songs, wie sie tagtäglich im Radio oder im Club laufen. Mit einer Vorliebe für Bass und einer nicht ganz so ausgeprägten audiophilen Neigung kommt ihr bei den Urbanista-Over-Ears sicherlich auf seine Kosten.

Der Klang ist basslastig und dürfte vor allem Pop-Freunde zufriedenstellen.

Akkulaufzeit: Unendlich lange Musik hören dank Solarladefunktion?

Die Idee, Solarzellen in den Kopfbügel zu packen, ist so simpel wie genial. Es verwundert mich schon fast, dass es so lange gedauert hat, bis ein Hersteller darauf gekommen ist. Und genau genommen standen JBL mit dem Kickstarter-Projekt „Reflect Eternal“ schon einmal auf dem Sprungbrett, aber erst Urbanista hat es mit dem Los Angeles geschafft, die Powerfoyle-Technologie in Kopfhörern alltagstauglich zu machen. Nebenbei: Powerfoyle-Solarzellen sollen die Energie aus jeder Indoor- und Outdoor-Lichtquelle ziehen können und im Test ist in der App zumindest auch dann ein Energy-Gain zu verzeichnen, wenn der Kopfhörer keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt ist.

Leider hatte ich in meiner Testphase recht wenige wolkenlose Momente, sodass ich nicht sagen kann, was passiert, wenn man mit dem Urbanista-Kopfhörer in der Sonne spazieren geht. Bei einer 2,5-stündigen Wanderung mit ab und an Sonne sowie viel Schatten und Wolken habe ich jedenfalls zwischen 2 und 5 Prozent Energieverlust gehabt – abhängig vom aktuellen Ladezustand. Das hinterlässt bei mir den Eindruck, dass ich aus einem Musik-Spaziergang an einem sonnigen Tag durchaus mit einer 0 herausgehen könnte. 

Was die Laufzeit an sich angeht, habe ich die Los Angeles Over-Ears unter Dauerbeschallung bei 60 Prozent Lautstärke und aktivem ANC einmal in einer dunkle Schublade verbannt und die Stoppuhr gestartet. Nach 8 Stunden und 45 Minuten hatte sich die Akku-Kapazität von 92 auf 82 Prozent verringert. Geht man von einer gleichmäßigen Entladung aus, sollte der Kopfhörer ohne Solar-Input zirka 87 Stunden durchhalten. Das ist mehr als beachtlich. Nimmt man noch das beiläufige Laden hinzu, so könnte der Kopfhörer definitiv die 100-, mit ein bisschen Talent und ganz viel Sommer vielleicht auch die 150- oder gar 200-Stunden-Marke knacken. 

Was ich allerdings hinzufügen muss: Ich war davon ausgegangen, dass ich den Urbanista Los Angeles auch komplett per Sonne aufladen kann. Das ist mir allerdings nicht gelungen. nach 1 Stunde in der prallen Sonne und im ausgeschalteten Zustand griff der Powerfoyle-Bügel 18 Milliampere ab und lud den Kopfhörer von 38 auf 42 Prozent auf. Weitere 30 Minuten später war er bei 41 Prozent – ein merkwürdiges Ladeverhalten. Immerhin ist der Kopfhörer nach gut 100 Minuten per Kabel von 0 auf 100 Prozent geladen.

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