Praktische Helfer für Videotelefonie – Microsoft Modern Webcam & USB-C-Speaker im Test
Inhaltsverzeichnis
Selbst in Business-Laptops bietet die eingebaute Webcam meist nur eine bescheidene Bildqualität. Das liegt natürlich am begrenzten Platz im Rahmen des Displays und auch daran, dass für ein einfaches Videogespräch gar nicht mehr nötig ist.
Bei einer geschäftlichen Besprechung, vielleicht sogar in größerer Runde, stoßen die eingebaute Kamera und das Mikrofon jedoch an ihre Grenzen. Genau hierfür bietet Microsoft mit der Modern Webcam und dem Modern USB-C-Speaker passendes Zubehör.
Beide Geräte sind kompakt und transportabel. Zudem sollen die den allermeisten Notebook-Kameras bezüglich Bild- und Tonqualität deutlich überlegen sein. Damit würden sie im Paket eine gute Wahl für Home-Office und unterwegs darstellen – und für überall dort, wo ein großes Konferenzsystem überdimensioniert wäre.
Wo tatsächlich die Stärken und Schwächen von Microsofts Teams-zertifiziertem Zubehör liegen, was gut gelungen und wo Kritik angebracht ist, erfährst du im folgenden Test.
Professionelle Nutzung im Mittelpunkt
- Wichtige Steuertasten integriert
- Transporthülle für USB-C-Speaker
- Gutes Bild auch bei schlechtem Licht
- Hervorragende Sprachverständlichkeit
- Stabiler Kamerafuß
- Klangqualität gelungen
- Kamera mit Abdeckung und Stativgewinde
- Leichtes Bildrauschen
- Sprachwiedergabe klingt etwas unnatürlich
- Relativ teuer
Lieferumfang: Webcam & Speaker kompakt verpackt
Die Verpackungen sind nicht viel größer als Kamera und Mikrofon selbst. Dementsprechend begrenzt fällt der Inhalt aus. Nur die verpflichtende Sammlung aus Warnhinweisen und Entsorgungsempfehlungen liegt bei.
Hilfen für Inbetriebnahme und Handhabung dagegen müssen über die beiliegende Webadresse abgerufen werden. Gleichzeitig bleibt kaum Verpackungsmüll zurück, auf Kunststoff wurde fast komplett verzichtet.
Dem Modern USB-C-Speaker liegt zumindest noch eine Transporttasche bei. Deren Oberfläche weist eine ähnliche Struktur wie der Lautsprecher auf und das Microsoft-Zeichen ist aufgeprägt. Das Etui scheint robust genug zu sein, um die Aufbewahrung im Rucksack, der Notebook-Tasche et cetera zu gewährleisten.
Außerdem ist es angenehm klein gehalten, um auch in der Jackentasche platziert zu werden. Warum das nicht ganz unwichtig ist, erfährst du im nächsten Abschnitt.
Inbetriebnahme: Anschließen, loslegen - Webcam & Speaker ohne Aufwärmzeit
Speziell in Kombination mit Windows 10 oder 11 zeigen sich bezüglich der Handhabung gar keine Hürden. Sobald Kamera und Lautsprecher mit PC oder Laptop verbunden sind, vergehen bis zur Einrichtung nur ein paar Augenblicke.
Am Notebook ist die Modern Webcam anschließend meist als sekundäre Kamera aufrufbar. Mikrofon und Lautsprecher des Modern USB-C-Speaker müssen wahrscheinlich in den Audio-Einstellungen jeweils als Standard-Geräte ausgewählt werden.
An je einem freien USB-A- und USB-C-Anschluss dürfte es an fast keinem aktuellen Gerät mangeln. Selbst ein maximal reduziertes Chromebook besitzt beides. Ansonsten lassen sich auch Adapter oder Hubs einsetzen, um für ausreichend Verbindungsmöglichkeiten zu sorgen.
Dass der Microsoft Modern USB-C-Speaker per USB-C verbunden wird, hat darüber hinaus einen großen Vorteil. Unterwegs gelingt die Koppelung mit den allermeisten Android-Smartphones. Wer jederzeit eine Freisprecheinrichtung eingesteckt wissen möchte, ist hiermit gut ausgestattet.
Für die nahtlose Anbindung soll die „Microsoft-Teams-Zertifizierung“ sorgen. Eine solche Kompatibilität zwischen zwei Microsoft-Produkten sollte nicht wirklich überraschen. Konkret bedeutet das, dass sowohl Speaker als auch Webcam einfach in Microsoft Teams hinterlegt, ausgewählt und genutzt werden können. Für eine gute Tonqualität sorgt das Mikrofon aus bis zu 1,5 m Entfernung. Bei der Kamera ermöglicht vor allem die gute Auflösung und ein Blickfeld von 78 Grad ein passendes Bild in Meetings.
Auf verschiedenen Windows-Systemen, Ubuntu und Android konnte ich kein Programm finden, dass direkt nach der Installation nicht mit beidem funktioniert hätte. Somit sollte neben Teams auch fast jede andere Chat- und Videotelefonie-Software einsetzbar sein.
Webcam in der Praxis: Gutes Bild, variabler Fuß & langes Verbindungskabel
Für die richtige Position der Microsoft Modern Webcam ist gesorgt. Dank des 2 Meter langen Kabels ist der Anschluss an den Desktop-PC unter dem Schreibtisch problemlos möglich. Am Notebook ist viel Bewegungsfreiheit für variable Blickwinkel geboten.
Der Standfuß ist schlank konstruiert und besitzt ein straffes Gelenk für sicheren Halt. An jedem Bildschirm mit einer Dicke zwischen 4 und knapp 40 Millimetern lässt er sich festklemmen. Für die korrekte Höhe erlaubt die Webcam das Kippen um jeweils 30 Grad nach oben und unten. Nur das Drehen in der Ebene funktioniert nicht.
Noch mehr Freiheit bringt das 1/4-Zoll-Gewinde, das die Anbringung eines ganz normalen Stativs erlaubt. Das Gewinde entspricht jenen, die an den allermeisten Kompaktkameras zum Einsatz kommen.
Zwei Extras zur Kontrolle der Aufnahme finden sich außerdem. Ein dezenter LED-Ring zeigt an, wenn die Kamera tatsächlich aufnimmt. Auf Nummer Sicher gehst du mit der leicht zu bedienenden Abdeckung, die präzise einrastet und sich mit einem Finger öffnen und schließen lässt.
Die Bildqualität profitiert von der Tatsache, dass es sich um eine 1080p-Kamera handelt. Eine Full-HD-Webcam im engeren Sinne ist das Modell von Microsoft nicht, weil die erforderlichen 60 Bilder pro Sekunde nicht erreicht werden. Allerdings schonen 30 Bilder pro Sekunde die Internetverbindung, ohne dass ernsthafte Qualitätseinbußen festzustellen wären.
Besonders der Vergleich zu 720p-Kameras fällt deutlich zugunsten der Modern Webcam aus. Die doppelte Anzahl an Bildpunkten, die zudem vielen Notebook-Displays entspricht, ist sehr gut sichtbar. Details im Hintergrund oder ein in die Kamera gehaltener Text werden gut erkennbar eingefangen und übertragen.
Ebenfalls verbessert zeigt sich die Aufnahme bei schwächerem Licht. Auch hier sorgt allein die Größe für entscheidende Vorteile. Mehr Lichteinfall im größeren Objektiv und Sensor hellt das Bild angenehm auf. Gleichzeitig ist in etwas dunkleren Szenen ein deutliches Rauschen erkennbar. Hier versucht die Kamera die zu dunklen Stellen künstlich aufzuhellen – zulasten der Bildqualität.
Die Microsoft Modern Webcam hat übrigens auch ein integriertes Mikrofon, das standardmäßig deaktiviert ist. Dieses Mikrofon kann in der Microsoft Accessory Center-App eingeschaltet werden, die zusätzlich installiert werden muss. Zum Schutz der Privatsphäre muss explizit die Zugriffserlaubnis dafür erteilt werden. Für MacOS wird diese Funktion leider nicht unterstützt. Dafür können natürlich weiterhin das Mikrofon und die Lautsprecher des PCs für die Audioübertragung bei Teams-Besprechungen und -Anrufen verwenden werden.
Speaker in der Praxis: Überraschend vielseitig dank Mikrofonen & Lautsprecher
Durchdacht konzipiert wirkt auch der USB-C-Lautsprecher von Microsoft. Die griffige und wenig Schmutz empfindliche Oberfläche verspricht eine lange Haltbarkeit. Ausreichend Halt gewährt der gummierte Boden, der leider sehr schmutzempfindlich ist.
Das Kabel von knapp 1 Meter erlaubt eine jederzeit sinnvolle Positionierung, schließlich wird der Speaker meist direkt vor dem Notebook auf dem Tisch liegen. Braucht es nicht die volle Kabellänge, lässt sich dieses teils oder komplett zwischen Fuß und Gehäuse verstauen. So wird der Speaker auch in seinem kaum größeren Etui transportiert.
Mit den vorhandenen Tasten lassen sich die wichtigsten Funktionen unmittelbar steuern. Von der Lautstärkeregelung über die Anrufannahme bis zum großen Stummschalter für das Mikrofon gelingt dies übrigens auch bei Android – und ganz selbstverständlich unter Windows.
Am wichtigsten ist der Klang, den das Mikrofon aufzeichnet. Eine Lautstärken- oder Qualitätsänderung aus verschiedenen Richtungen war nicht festzustellen. Eine kleine Konferenzschaltung mit vier Personen am Tisch sollte demnach gelingen.
Die Stimmenwiedergabe am anderen Ende der Leitung ist klar. Selbst bei Hintergrundgeräuschen bleibt das Gesagte hervorragend zu verstehen. Gleichzeitig wirkt das Gesprochene etwas blechern. Hier dürfen allerdings nicht die gleichen Maßstäbe angelegt werden wie bei einem Streaming-Mikrofon.
Eine möglichst authentische und natürliche Aufzeichnung deiner Stimme spielt für ein Telefonat eine weniger entscheidende Rolle als die störungsfreie Wiedergabe. Und die ist selbst bei weniger optimalen Bedingungen aus allen Raumrichtungen gegeben.
Auch der eingebaute Lautsprecher erledigt seine Aufgaben bravourös. Die maximale Lautstärke sorgt für eine gute Verständigung, selbst in etwas größeren Räumen. Zudem wird die Musikwiedergabe unterstützt – mit einem überzeugenden Resultat. Über das gesamte Frequenzspektrum hinweg dürfte der USB-C-Lautsprecher viele eingebaute Notebook-Lautsprecher übertreffen.
Außerdem interessant ist die Funktion am Smartphone. Für Musik und Podcasts steht dir mit dem USB-C-Speaker ein ausreichend kraftvoller Lautsprecher zur Verfügung, der allerdings den Akku ordentlich in Anspruch nimmt.
Microsoft Modern bei Cyberport
Fazit: Funktion steht über allem
So pragmatisch die Namenswahl der Microsoft Modern Webcam und Modern USB-C-Speaker ausfällt, so konsequent wirkt auch die technische Umsetzung.
Die Kamera liefert ein ordentliches Bild auch bei weniger gutem Licht. Mit großer, mechanischer Abdeckung und einem clever konstruierten Standfuß gefällt der Aufbau.
Das robuste und kompakte Format des USB-C-Lautsprechers inklusive praktischer Tasche sorgt für einen einfachen Transport. Die Sprachwiedergabe mag nicht den höchsten klanglichen Ansprüchen genügen, gewährleistet aber eine sehr gute Verständlichkeit.
Außerdem erreicht der eingebaute Lautsprecher eine angemessene Lautstärke und eignet sich sogar für Musik – in begrenztem Umfang. Dank USB-C ist darüber hinaus die Verwendung mit dem Smartphone unproblematisch möglich.
Insgesamt wirken beide Geräte etwas teuer. Allerdings rechtfertigt ihre konsequente Ausrichtung auf Videotelefonie für Home-Office und geschäftliche Besprechungen in kleinerem Rahmen den Preis durchaus.
Darüber hinaus gefällt die einfache Einrichtung. Verschiedene Programme in unterschiedlichen Geräte mit unterschiedlichen Betriebssystemen erkennen Kamera und Lautsprecher sofort. Die wenigen gebotenen Funktionen stehen deshalb fast überall gleichermaßen zur Verfügung.