Livescribe 3 PRO – Smartpen zum digitalisieren im Test
Livescribe 3 PRO - Smartpen zum Digitalisieren im Test
Heute möchte ich euch ein für viele sicherlich völlig unbekanntes, aber dennoch sehr spannendes Produkt vorstellen. Auch wenn ein Stift, der Handschrift in Text konvertiert, im ersten Moment sicher keinen Ausbruch an Begeisterung hervorrufen wird, kann dieser auf den zweiten Blick für eine spezielle Zielgruppe genau das richtige Gadget sein, das das Leben enorm erleichtert.
Der Grund hierfür ist, dass es sich eben nicht um einen typischen Eingabestift für Smartphone oder Tablet handelt, sondern vielmehr ein Hilfsmittel zur Digitalisierung von Schrift oder Zeichnungen. Was damit genau gemeint ist und was den Livescribe 3 Pro noch besonders macht, lest ihr jetzt.
Praktisches Gadget, hoher Preis
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schickes Design
sehr gute Verarbeitung
Schrifterkennung funktioniert sehr gut
ausdauernder Akku
praktische Features
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hoher Preis
zu hohe Folgekosten
Verpackung & erster Eindruck
Die Verpackung selbst ist ebenso schlicht wie elegant. Auch wenn es sich hierbei um eine typische Pappbox handelt, wirkt alles durch das stilvolle Design und der schwarzen Farbgebung sehr ansprechend und hochwertig. Im Lieferumfang enthalten sind neben dem eigentlichen Smartpen noch eine Kurzanleitung, ein recht kurzes Ladekabel, zwei Ersatzminen und ein Notizbuch in einem eleganten Ledercover.
Der Stift selber sieht sehr elegant aus und fühlt sich hochwertig an. Gegenüber einem herkömmlichen Kugelschreiber ist der smarte Stift deutlich größer und auch etwas schwerer, dennoch liegt er angenehm in der Hand. Der Livescribe 3 Pro besteht aus Plastik und fühlt sich etwas rutschig an, was mich aber wenig gestört hat, da er an der wichtigsten Stelle eine weiche sowie griffige Oberfläche besitzt, welche zeitgleich der Ein- und Ausschalter ist.
Auf der Oberseite befindet sich eine Gummi-Kappe, welche zur Eingabe auf Tablet oder Smartphone geeignet ist. Darunter ist der Anschluss für das microUSB-Kabel, über den der smarte Stift aufgeladen wird, versteckt. Eine kleine LED zeigt hierbei den aktuellen Status an und warnt auch rechtzeitig vor geringem Ladestand. Aufgrund der Größe könnte diese Kappe schnell verloren. Schade!
Auf der Unterseite befindet sich eine Kugelschreibermine, die durch Drehen des Ein- und Ausschalters hervorkommt, sowie eine größere Öffnung für eine spezielle Kamera, welche den Stift so besonders macht – aber später dazu mehr.
Das Notizbuch macht ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Im Inneren befindet sich noch ein Fach für kleine Zettel. Ebenso kann man den Stift am Rand verstauen und das Notizbuch durch eine Lasche auf der Außenseite leicht verschließen. Die beiliegenden 100 Blätter bieten auf den ersten Eindruck keine Besonderheit. Erst bei genauerem Hinsehen sind die Details des eigentlichen Produkt zu erkennen.
Wozu braucht man einen smarten Stift? Funktionen des Livescribe 3 Pro
Wie Ihr sicher schon gemerkt habt, ist mein Testgerät kein gewöhnlicher Kugelschreiber. Wozu der Livescribe 3 Pro dient, möchte ich euch nun an einem praktischem Beispiel erklären. Der ein oder andere Student kennt sicher das Problem, dass man während der Vorlesung sehr viel mitschreiben muss, dann die ein oder andere Skizze malt und daheim sich dann im Zettel-Chaos zurechtfinden muss.
Besonders wenn man dann nach einer Woche eine bestimmte Stelle sucht, kann man schon wahnsinnig werden. Da wäre es doch viel praktischer, wenn man alles digitalisiert auf dem heimischen PC oder Tablet sammelt und Texte mit Hilfe der Suchfunktion durchsuchen könnte.
Weiterhin ist es sehr praktisch, wenn man die Mitschriften jederzeit wiederherstellen kann, sollte doch mal euer Getränk aus Versehen über das Blatt Papier gekippt worden sein. Natürlich könnt ihr auch gleich auf einem Notebook oder Tablet mitschreiben, doch oftmals hat man dafür entweder kein Platz oder nicht ausreichend Akkuleistung für den ganzen Tag. Außerdem liegt es nicht jedem, am Notebook mitzuschreiben.
Nun kommt der Livescribe 3 Pro zum Einsatz. Mit diesem Stift könnt ihr normal auf dem Papier mitschreiben, Zeichnungen erstellen und die Texte anschließend auf eurem PC anschauen. Zusätzlich könnte man noch Audioaufnahmen oder Fotos hinzufügen. Ziemlich cool!
Details und Features
Beeindruckt hat mich die extrem hohe Präzision des Stiftes und die integrierte Texterkennung. Ganz gleich, wo man auf dem Blatt schreibt, die Schrift wird exakt digital kopiert. Dabei ist es durchaus möglich auf einem anderen Blatt weiterzuschreiben oder etwas auf einem Vorherigen zu ergänzen.
Man schreibt eben wie auf einem herkömmlichen Notizbuch, nur das hiervon eine digitale Kopie erstellt wird. Der professionelle Zeichner wird sich damit nicht ganz zufrieden geben. Wer aber auch sonst mit einem Kugelschreiber schreibt, wird keinen großen Unterschied merken.
Besonders positiv hervorzuheben ist, dass am unteren Rand weitere Symbole aufgedruckt sind, mit denen man Markierungen im Text setzen, Favoriten erstellen oder Tonaufzeichnungen starten lassen kann, wenn man den Stift kurz darüber hält.
Digitalisieren in der App
Sämtliche Aufzeichnungen werden dabei zunächst auf dem internen Speicher des Stiftes abgelegt und bei der nächsten Verbindung zum Tablet oder Smartphone via Bluetooth direkt übertragen. Auch die Übertragung während des Schreibens ist möglich und es dauert lediglich ein bis 2 Sekunden, bis die Schrift auch digital sichtbar ist. Der Akku hält hierbei erstaunlich gut durch und muss laut Hersteller erst nach 14 Stunden wieder geladen werden. In meinem Test musste ich den Stift nur einmal aufladen.
Eine App für Android oder iOS steht zur Verfügung, welche diverse Einstellungen ermöglicht und die Daten auch mit anderen Apps teilen kann. So liegt dem Set auch ein Abo für Evernote Pro für ein Jahr bei, wobei auch die kostenlose Version voll unterstützt wird.
Die App App-Features
Was auf dem Papier selbst nicht funktioniert, in der App aber schon ist das nachträgliche Einfügen von Audioaufnahmen, Bildern oder Korrekturen. Sehr gut funktioniert ebenfalls die Übersetzung von handschriftlichen Text in digitalen Text.
Schreibt man nicht zu sehr verschnörkelt wird der Text auch sehr gut erkannt. Dadurch wird es auch möglich über die Suchfunktion Textstellen wiederzufinden. Um den Überblick nicht zu verlieren, wenn man bereits mehrere Notizbücher verwendet, werden die einzelnen Notizbücher übersichtlich in der App dargestellt und können entsprechend benannt werden.
Kosten Preiskritik & Folgekosten
Nachteil des Stiftes ist, dass man zwar auf jedem herkömmlichen Blatt schreiben kann, die Datenaufzeichnung jedoch nur auf dem beiliegenden Papier funktioniert. Ein 4er-Set an karierten Notizblöcken mit jeweils 80 Seiten kostet circa 23 Euro, was ein Vielfaches des Preises herkömmlicher Notizblöcke ist.
Möchte man also täglich seine Aufzeichnungen während Vorlesungen digitalisieren, braucht man bald einen zweiten Studienkredit. Um nur gelegentlich etwas mitzuschreiben, lohnt sich die Investition des Stiftes für 248 Euro inklusive eines Notizbuches ebenfalls kaum. Übrig bleiben Liebhaber dieser Technik oder gegebenfalls noch Leute, welche geschäftlich diese Art der Datensicherung nutzen wollen. Den Massenmarkt oder dem Studenten dürfte dieser Stift auf Dauer jedoch deutlich zu teuer werden.
Fazit Fazit & Empfehlung
Der Stift selbst sowie das Zubehör ist hochwertig, macht einen guten Gesamteindruck und funktioniert ausgezeichnet. Die Digitalisierung funktioniert fehlerfrei und schnell. In der App sind weitere nützliche Features verfügbar.
Dennoch muss ich mich kritisch zu dem Produkt äußern, da die Folgekosten für Vielschreiber mit teilweise bis zu 15 Euro pro Notizbuch mit wenigen 80 Seiten nicht unerheblich sind und Kunden, welche nur ab und an die Funktion benötigen den Kaufpreis von 248 Euro für zu teuer halten werden.
Es ist schon etwas schade und es bleibt zu hoffen, dass die Folgekosten auf Dauer gesenkt werden können, denn dann würde ich den Livescribe 3 Pro uneingeschränkt empfehlen. Wem die Kosten weniger stören, kann gern zugreifen, denn man kann damit viel Freude haben und sicher auch den ein oder anderen Kollegen beeindrucken. ;)