Im Test: Mit Bosch Smart Home sicher in den Sommerurlaub
Habe ich die Kaffeemaschine ausgeschaltet? Läuft der Backofen noch? Und wie ernst nehmen die Nachbarskinder ihren Auftrag zum Blumengießen? Damit der wohlverdiente Sommerurlaub nicht von derlei Gedanken überschattet wird, kann der Technikfreund von heute zu den verschiedensten Smart-Home-Assistenten greifen. Smarte Kameras und Plugs zum Beispiel erlauben den Blick in die heimischen vier Wände, auch wenn man gerade vom Brenner abgefahren ist und die Bedenken an einem nagen. Smarte Gardening-Tools bewässern Onkel Ficus und Tante Yucca auch ganz ohne nachbarliches Zutun.
Und wenn es um das Thema Sicherheit geht, kann das moderne Smart Home mit vielfältigen Szenarien punkten. Ein besonders vielseitiges und noch dazu ästhetisch ansprechendes Portfolio findet sich bei Bosch. Mit cleveren Komponenten wie Indoor-Kameras, Bewegungsmeldern und Tür-/Fensterkontakten bekommt ihr Einblick in eure Wohnung oder euer Haus – auch wenn ihr gerade am Strand entspannt oder von Gipfel zu Gipfel wandert (Funkempfang vorausgesetzt). Da auch bei mir ein dreiwöchiger Berg-Urlaub bevorsteht, habe ich mir ein kleines Portfolio an Bosch-Smart-Home-Komponenten zusammengestellt mit dem Ziel, mein Zuhause während meines Urlaubs abzusichern. Was genau ich mir herausgesucht habe und was ich alles damit anstellen kann, das verrate ich euch jetzt.
Vielseitig & intuitiv
- Großes Komponenten-Portfolio
- Weitestgehend intuitive Einrichtung
- Gute Smart Home App
- Einfache Einrichtung von Szenarien
- Komponenten funktionieren sehr zuverlässig
- Schickes, funktionales, modernes Design
- QR-Code-Scans umständlich
- Montagezubehör liegt nicht immer vollständig bei
- Für die Kamera braucht es eine zweite App
Unboxing: Controller: Die Basis für das sichere Zuhause: der Bosch Smart Home Controller II
Im Zentrum jeder wirklich smarten Haus- und Wohnungsautomatisierung steht die Basis-Einheit, über die alle Komponenten gesteuert werden. Bei Bosch heißt sie Smart Home Controller II und ist für einen Preispunkt um die 100 Euro erhältlich. Dafür bekommt ihr ein kleines, kompaktes Komplettpaket, das aus den folgenden Zutaten besteht:
- dem Smart Home Controller selbst
- einem Netzteil mit USB-A-Anschluss
- einem EU- und einem UK-Adapter
- einem USB-Kabel von USB-A auf USB-C
- einem Ethernet-Kabel
- einem Paketbeileger in verschiedenen Sprachen
Der Bosch Smart Home Controller II ist auf der Oberseite aus weißem und auf der Unterseite aus grauem Plastik gefertigt, was ihm eine sehr angenehme Mischung aus schickem Apple-Style und modernem Understatement verleiht. Verarbeitet ist der Controller stimmig und ohne auffällige Makel. Auf der Oberseite finde ich noch eine längliche Vertiefung mit dem Einschalter und drei LEDs für Power, Netzwerk und Cloud. Auf der Rückseite finde ich vier gummierten Füße, den Reset-Knopf und zwei Wandhalterungen. Ich kann den Controller also ins Regal stellen oder an der Wand montieren. Schrauben und Dübel liegen dafür allerdings nicht bei. An der vorderen Kante finde ich schließlich noch die Anschlüsse für das Ethernet-Kabel, für ein USB-C-Kabel als Stromgeber und noch einen Port für USB-A.
Unboxing: Tür-/Fensterkontakt: Zugänge überwachen mit Bosch Smart Home Tür-/Fensterkontakten II
Als zweite Komponente für mein Überwachungsszenario habe ich mir den Doppelpack von Boschs Tür- /Fensterkontakten II Plus geholt. Auch hier liege ich kostentechnisch bei um die 100 Euro und bekomme dafür – wie gesagt – zwei Tür- /Fensterkontakte. Das ist logischerweise erst einmal ein Anfang, denn wenn ich alle Fenster und die Wohnungstür sichern wollte, wäre ich bei zehn Tür- /Fensterkontakten und dementsprechend bei gut 500 Euro. Erwähnenswert ist noch, dass die Plus-Variante über einen Erschütterungssensor verfügt und damit nicht nur das Öffnen und Schließen von Türen und Fenstern anzeigt. Nein, auch wenn stark an der Tür gerüttelt wird, sollte der Kontakt das melden.
Aber packen wir das Paket erst einmal aus. Erwähnen möchte ich, dass – wie schon beim Controller – nahezu die gesamte Verpackung aus Papier und Pappe besteht und damit problemlos recycelt werden kann. Im papiernen Äußeren finde ich alles, was ich für den sofortigen Start brauche. Neben den eigentlichen Sensoren und ihren magnetischen Gegenpolen finde ich in der Box noch vier Abstandshalter, mit denen ich die Magnete so aufstocken kann, dass sie genau neben dem Sensor sitzen. Für die Montage sind die entsprechend gestanzten doppelseitigen Klebe-Pads dabei und natürlich gibt es auch wieder jede Menge zu lesen. Last but not least möchte ich erwähnen, dass auch die nötigen Batterien schon in den Sensoren auf ihren Einsatz warten. Verschrauben könnt ihr die indoor- und outdoor-tauglichen Kontakte übrigens auch, allerdings liegen keine passenden Schrauben bei.
Unboxing: Rauchwarnmelder: Der Bosch Smart Home Rauchwarnmelder II
Als Nächsten im Bunde begrüße ich den Bosch Smart Home Rauchwarnmelder II in meinem Smart Home Setup. Auch hier habe ich für den Anfang erst einmal ein Gerät ausgewählt, aber ich könnte jederzeit problemlos nachrüsten. Auch der smarte Rauchwarnmelder kommt in einer äußerst nachhaltigen Verpackung daher und bringt alles mit, was ich für die unmittelbare Installation benötige. Das wäre zunächst der äußerst kompakte und fast schon unauffällige Rauchwarnmelder II selbst, der so, wie er ist, direkt an die Decke angebracht werden könnte. Allerdings muss ich ihn doch noch einmal öffnen und die Batterie entsichern.
Neben dem Rauchwarnmelder bekomme ich wirklich eine umfassende Palette an Zubehör für jede Installationsart. Da wäre einmal ein großflächiges rundes Klebe-Pad und einmal ein paar Schrauben und Dübel. Die üblichen Beileger gibt es obendrauf und damit hat sich der Lieferumfang auch schon erschöpft. Allerdings braucht es auch nicht mehr und ich bin immer noch sehr angetan, wie kompakt der kleine Brandschutzbeauftragte daherkommt. Außerdem ist er sehr gut verarbeitet und macht einen soliden Eindruck. Gut 80 Euro ruft Bosch für diesen smarten Helfer auf.
Unboxing: Indoor Camera: Wachsames Auge: Bosch Smart Home Eyes Innenkamera II
Ich weiß jetzt, ob jemand zur Tür hereinkommt und ich werde gewarnt, wenn sich Rauch in der Wohnung entwickelt. Jetzt wäre es doch noch ganz nett, wenn ich auch sehen könnte, was in meiner Wohnung vor sich geht. Auftritt: die Bosch Smart Home Eyes Innenkamera II. Auch sie kommt in einer weitestgehend nachhaltigen Verpackung daher, nur die Kamera selbst ist in eine Schutzfolie aus Plastik eingeschlagen. Aber sei’s drum, ich bekomme auch hier alles, was ich für den Betrieb der Kamera benötige. Da hätten wir einmal die Kamera selbst, ein USB-Kabel und ein Netzteil mit austauschbarem EU- und UK-Stecker. Die Beileger fehlen natürlich auch nicht.
Doch bevor ich mich über das Design der Eyes Innenkamera II hermache, muss ich ein klein wenig Schelte in Richtung Bosch loswerden: Beim Controller geht Bosch noch mit der Zeit und setzt auf USB-C. Warum also ist in der Kamera nur microUSB verbaut? Das sollte im Jahr 2023 und bei einer offenkundig zweiten Generation eines Produktes nicht mehr der Fall sein. Jetzt, da ich das losgeworden bin, muss ich sagen: Die Bosch Smart Home Eyes Innenkamera II ist ein richtig schickes kleines Gadget, das ich mir auch als Stand-alone-Überwachungskamera gut vorstellen könnte. Der Kamera-Tubus steht auf einem silbergrauen Metallfuß und wird kurz darüber unterbrochen vom Bewegungssensor und von einem Lautsprechergitter aus Metall.
Die eigentliche Kamera ist im Tubus versenkt und ein Power-Symbol oben auf einer schwarzen Touch-Fläche suggeriert mir, dass ich sie per Touch aus dem Gehäuse fahren lassen kann. Aber dazu kommen wir gleich. Wer die Bosch Smart Home Innenkamera ins Zuhause integrieren möchte, ist mit aktuell um die 230 Euro dabei.
Unboxing: Bewegungsmelder: Da bewegt sich was: Bosch Smart Home Bewegungsmelder
Nach all den nachhaltig verpackten Smart-Home-Komponenten mutet der Bosch Smart Home Bewegungsmelder fast schon wie ein Fremdkörper in meinem Urlaubs-Überwachungs-Set an. Denn hier verpackt Bosch so ziemlich alles in Plastik und Folie. Aber immerhin gibt es am Lieferumfang nichts zu meckern. Neben dem eigentlichen Bewegungsmelder liegt der Batterieeinschub nebst Batterien separat verpackt im Karton. Für die Montage gibt es vier Klebe-Pads oder aber vier Schrauben nebst Dübeln. Die Beileger sind dieses Mal auf farbigem Glanzpapier gedruckt.
Optisch und qualitativ reiht sich der Bewegungsmelder bei den anderen Smart-Home-Bauteilen ein, wenngleich das Plastik ein wenig altmodischer wirkt. Mit einem kleinen Schraubendreher kann ich den Motion Detector öffnen und mir Teile der Platine und die kleine Wasserwaage anschauen, mit der ich sicherstellen kann, dass der Bewegungsmelder gerade an der Wand hängt. Alles in allem wirkt der Bewegungsmelder dadurch ziemlich technisch, ihn einzurichten ist aber dennoch keine Raketenwissenschaft. Und auch beim Kostenpunkt stellt sich der Bosch Motion Detector mit gut 80 Euro moderat auf.
Installation & Einrichtung: Bosch Smart Home: An die Wände, fertig, los!
Alles ist ausgepackt, alles ist in Augenschein genommen. Jetzt geht der eigentliche Spaß los: die Einrichtung meines neuen Bosch Smart Home Systems. Auch hier gehe ich natürlich logisch vor und fange mit der Zentrale, dem Smart Home Controller II, an. Dazu muss ich zuerst das schön in Pappe verpackte USB-Kabel aus seiner Sicherung lösen. Das Kabel schließe ich an das Netzteil und per USB-C an den Controller an. Damit ist Schritt eins erledigt. Im zweiten Schritt befreie ich das Ethernet-Kabel unsanft aus seiner Papp-Halterung und verbinde damit die Zentrale mit meiner Fritzbox. Sobald die Stromverbindung steht, geht der Bosch Smart Home Controller II in den Betrieb über.
Schon bin ich an dem Punkt angekommen, an dem es ohne App nicht weiter geht. Also lade ich mir die Bosch Smart Home App aus dem Google Play Store herunter, installiere sie und scanne nach der App-Einrichtung als Erstes den QR-Code des Controllers. Leider klappt das nicht auf Anhieb, weil der QR-Code in Grau auf einem anderen Grauton abgedruckt ist und der Kontrast zwischen beiden sehr gering ausfällt. Einige Versuche später klappte es dann doch und ich konnte Grundlagen wie die Steuerung von unterwegs, die Benachrichtigungen und die Update-Routinen einstellen.
Bis zu diesem Punkt ist die App allerdings noch leer, also mache ich schnurstracks mit der nächsten Smart-Home-Komponente weiter. Die Indoor-Kamera ist an der Reihe und erweist sich als nicht ganz so einfach in die Smart Home App einzubindende Komponente. Ich kann die Bosch Smart Home Eyes Innenkamera II zwar in der App auswählen, muss aber zunächst eine Single ID auf der Bosch-Seite anlegen. Nachdem ich mich dort mit meiner E-Mail-Adresse angemeldet und ein Passwort hinterlegt habe, kann ich zurück in die App gehen und werde automatisch in einen Anmeldeversuch gezogen. Leider schlägt er fehl. Also probiere ich in einem nächsten Schritt, die eigenständige Kamera-App herunterzuladen und die Kamera darüber einzurichten. Hier kann ich mich mit meiner Single ID anmelden, die Kamera auswählen und über den QR-Code am Fuß der Kamera einrichten. Zunächst hat mich das zwar gestört, dass ich nun noch eine App installieren muss, aber irgendwie ergibt das alles auch Sinn. Schließlich funktioniert die Bosch Smart Home Eyes Innenkamera II auf Wunsch autark.
Während sich die Innenkamera mit einem sehr langen Software-Update beschäftigt, platziere ich sie schon einmal in der Küche – mit Blick zur Tür. Und da das Update danach immer noch nicht fertig ist, richte ich auch gleich noch die Tür- /Fensterkontakte ein. Um einen Kontakt in den aktiven Modus zu bringen, muss ich lediglich den Kontaktschutz der Batterie entfernen und schon blinkt eine grüne LED, die mir zeigt, dass der Tür- /Fensterkontakt in den Anlern-Modus gegangen ist.
In der Bosch Smart Home App scanne ich abermals den (winzigen) QR-Code und schon kann ich den Kontakt in der App einrichten und einem Raum zuordnen. Allerdings hat auch hier wieder einer der QR-Codes gestreikt und ich habe versucht, den 36-stelligen, fast unlesbaren Install Code zu nutzen. In Sachen Einrichtungs-Usability darf Bosch gern noch einmal optimieren, denn Spaß gemacht hat das zuweilen nicht. Jetzt platziere ich die beiden Kontakte per Klebe-Pad – einen an der Wohnungstür, einen am Wohnzimmerfenster. Damit Magnet und Sensor auf gleiche Höhe kommen, benötige ich auch tatsächlich alle Abstandshalter. Die Installation an Tür und Fenster jedoch ist denkbar einfach und schnell gemacht.
Als Nächstes ist der Bewegungsmelder an der Reihe. In der Smart Home App werde ich Schritt für Schritt durch die Einrichtung und Installation an der Wand geleitet. Ich erfahre, dass ich den Motion Detector in mindestens 2,2 Metern Höhe mit den vier Klebe-Pads anbringen soll und die Sensitivität mit einem kleinen Rädchen im Sensor erhöhen kann, wenn ich keine Haustiere habe oder den Unterkriechschutz aktivieren will. Nachdem ich den Sensor im Flur angebracht und zusammengesetzt habe, führe ich noch einen Funktionstest durch und schon ist die Einrichtung abgeschlossen.
Als Letztes kommt der Rauchwarnmelder dran. Auch hier folge ich wieder brav den Schritten in der App und lerne, dass ich ihn nicht in der Küche anbringen soll. Da unser Flur und Essbereich der zentrale Raum der Wohnung ist, entschließe ich mich, auch den Rauchwarnmelder im Flur zu installieren. Dazu schraube ich den Bosch Smart Home Rauchwarnmelder II auf, entferne den Kontaktschutz der Batterie und bringe das Klebe-Pad auf der Bodenplatte an. Diese drücke ich an die Flur-Decke und schraube danach den eigentlichen Warnmelder wieder auf die Bodenplatte. Jetzt führe ich noch einen Probealarm durch und bin beeindruckt, wie viel Lautstärke in diesem kleinen Gefährten steckt. Sollte es brenzlig werden, dürfte es das ganze Wohnhaus mitbekommen.
Smart Home App: Ein kleiner Überblick über die Smart Home App
Die Bosch Smart Home App wird zwar gleich noch einmal ausgiebig Thema sein, aber vorher möchte ich euch noch einen kleinen Überblick geben, was ihr mit der Anwendung grundlegend alles machen könnt. Gleich nach dem App-Start komme ich in die Favoriten-Übersicht, die mir alle eingerichteten Geräte und verknüpften Dienste und Szenarien anzeigt. Sowohl die Kamera-Kachel als auch die Szenario- und Dienst-Kacheln sind per Touch bedienbar und führen zur Aktivierung des Szenarios oder aber in die Kamera-App.
Im zweiten Tab finde ich die voreingestellten und auch die selbst erstellen Räume. Beim Touch auf einen Raum sehe ich die verknüpften Komponenten und habe die Möglichkeit, die Raumeinstellungen zu ändern. Tab drei gibt mir die Macht über die Szenarien und Automationen. Was das genau bedeutet, schauen wir uns gleich noch an. Im vierten Tab steuere ich die Dienste. Das sind im Grunde vorgefertigte Automationen, die dann funktionieren und aktiviert werden können, wenn ich die entsprechenden Komponenten installiert habe. Für einen Wasseralarm brauche ich logischerweise einen Wassermelder, für Heizszenarien entsprechende Thermostate und eine Anwesenheitssimulation setzt smarte Lampen voraus.
Zu guter Letzt gibt es da noch den Tab “Mehr”, in dem ich alle Geräte, Räume, Partner-Anwendungen und Systemeinstellungen anpassen kann. Das ist tatsächlich eine ganze Menge, was hier in der Smart Home App geht, und das Beste daran war für mich: Nahezu alles ist intuitiv gestaltet, einfach erklärt und braucht nur wenige Touches bis zur Einrichtung. Die Smart Home App ist Bosch in funktionaler Hinsicht richtig gut gelungen. Beim Design geht es an der ein oder anderen Stelle noch ein wenig moderner.
Szenarien & Aktionen: Mit ein bisschen Software-Magie zum Urlaubsschutz
Obwohl die Smart-Home-Komponenten eingerichtet und an ihren Einsatzorten angebracht sind, passiert in der Smart Home App von Bosch erst einmal noch nicht allzu viel. Warum? Nun ja, trotz der vielen Funktionen und Optionen der App fehlt die eigentliche Magie und die liegt im Einrichten der gewünschten Szenarien. Bis jetzt würde der Rauchwarnmelder Laut geben, wenn er Rauch erkennt. Und die Eyes Innenkamera II zeichnet brav Videoclips auf, wenn sie Bewegung wahrnimmt. Aber das ist nur die halbe Miete, denn erst in Kombination mit den richtigen Szenarien und Automatisierungen wird aus den einzelnen Komponenten ein cleveres Smart Home.
Für mich haben sich drei Aspekte als relevant ergeben: das Alarmsystem, eine Benachrichtigungsautomation und individuelle Szenarien. Ich fange beim Alarmsystem an, denn das ist es, was den Urlaubsschutz ausmacht. Wenn ich das Haus verlassen habe, kann ich per Shortcut in den Favoriten das Alarmsystem scharf schalten. Was genau es aber tun soll, habe ich vorher im Dienst-Menü angepasst. Dazu bin ich in die Vollschutz-Einstellungen gegangen und habe mich durch die Elemente gearbeitet. Wichtig war mir, dass alles, was Bewegungen melden kann, das auch tut. Sowohl Bewegungsmelder als auch die Tür- /Fensterkontakte sind aktiv – letztere beim Öffnen und bei Vibration. Das könnte ich aber auch separat zu- und abschalten. Als zweiten wichtigen Punkt habe ich den Einbruchsalarm justiert. Als Sirene würde im Alarmfall der Rauchwarnmelder anspringen. Das habe ich deaktiviert. Ich wollte diese höllisch laute Sirene im Ernstfall nicht auf die unvorbereiteten Nachbarn loslassen. Stattdessen habe ich eingestellt, dass die Kamera angeht, wenn ein Alarm ausgelöst wird. Das hat den Vorteil, dass auch die Kamera einen Alarm senden und ich über die Kamera sprechen kann. Sollte jemand einbrechen, könnte ich also die Kamera als Sprachrohr nehmen.
Danach habe ich mich noch an diversen Automationen versucht. Als sinnvoll empfand ich es, eine Bewegungsmeldung einzurichten. Wenn der Tür- /Fensterkontakt oder der Bewegungsmelder aktiviert wird, bekomme ich eine Benachrichtigung aufs Telefon und die Kamera geht an. Das kann ich unabhängig vom Alarmsystem ausführen lassen oder aber zusätzlich aktivieren. Benachrichtigungen kann ich mir auch einrichten, wenn die Kamera eine Bewegung oder ein Geräusch erkennt. Oder ich knüpfe eine Automatisierung an den Sonnenaufgang beziehungsweise -untergang oder an konkrete Uhrzeiten. All das funktioniert mit den eingerichteten Geräten beachtlich gut. Einzige Ausnahme: Der Rauchwarnmelder und sein Alarm sind hier nicht verknüpfbar.
Als Drittes habe ich mir noch Szenarien eingerichtet. Diese dienen kurz gesagt dazu, dass ich einen Shortcut in den Favoriten setzen kann, der dann die eingestellten Aktionen ausführt. Ein Beispiel: Wenn ich das Haus verlasse, werden per Touch das Alarmsystem und die Kamera aktiviert. In der App finde ich eine handvoll vorgefertigte Szenarien, die aber nur mit den entsprechenden Smart-Home-Komponenten funktionieren. Auch könnte ich eigene Szenarien anlegen, aber auch hier sind mir mit meinem Equipment die Hände gebunden auf das, was ich mit dem “Haus verlassen”-Szenario ohnehin schon eingerichtet habe.
Smart Home im Einsatz: Das sichere Gefühl, wenn ich unterwegs bin?
Jetzt kommt der Moment, an dem ich mein Urlaubsschutz-Szenario schon vor dem eigentlichen Urlaub live testen kann: Ich bin übers Wochenende unterwegs und schalte das Alarmsystem in den Vollschutz. Am ersten Abend ist noch alles ruhig, doch dann am zweiten passiert es: Der Alarm wird ausgelöst und mein Smartphone gibt ein schrilles, durchdringendes Warnsignal von sich. Ich zucke zusammen und starre ein wenig konsterniert auf mein Telefon. Und das schrillt nicht nur, es zeigt mir auch einen komplett roten Bildschirm an, der mich über einen Einbruchalarm im Flur unterrichtet. Die Kamera ist aktiviert, so wie ich es eingerichtet hatte, und mein Telefon bietet mir einen Button für einen Notruf an.
Bei genauerem Blick in die App sehe ich, dass der Tür- /Fensterkontakt der Wohnungstür eine Erschütterung registriert hat. Ich schalte den Alarm stumm und ziehe meine Schlussfolgerung:
- Das Alarmszenario meines Bosch Smart Home Setups funktioniert hervorragend und exakt so, wie ich es eingerichtet habe.
- Ein wirklicher Einbruch kann es nicht sein, sonst hätte auch der Bewegungsmelder pflichtbewusst reagiert und der Tür- /Fensterkontakt hätte nicht nur eine Erschütterung angezeigt.
- Ich sollte die Erschütterungs-Sensoren des Tür-/Fensterkontakts auf meine Umgebung anpassen. Die Empfindlichkeit der Sensoren kann auf fünf Stufen eingestellt werden. Meine Wohnungstür hat Spiel und vibriert ganz gerne, wenn die Nachbarn ihre Tür zu heftig ins Schloss fallen lassen. Das kann ansonsten perspektivisch immer wieder zu Fehlalarmen meines Alarmsystems führen.