Ausprobiert: Adobe Lightroom CC im Creative Cloud Foto-Abo
Ausprobiert: Adobe Lightroom CC im Creative Cloud Foto-Abo
Es war für viele langjährige Nutzer die Hiobsbotschaft des vergangenen Jahres. Die beliebte Fotobearbeitung-Software Adobe Lightroom wurde als Standalone-Version eingestellt und wird nur noch im jährlichen Abonnement der Creative Cloud angeboten. Zusätzlich werden viele Funktionen in die Cloud ausgelagert und Fotos können nicht mehr lokal gespeichert werden. So oder so ähnlich war es vermehrt auf News-Portalen zu lesen und die Empörung war groß. Was das neue Creative Cloud Foto-Abo von Adobe alles bietet und für wen welche Option geeignet ist, erkläre ich euch jetzt.
Viel Software im Abo für wenig Geld
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Lightroom & Photoshop enthalten
mobile Apps kostenfrei
neue Funktionen
bessere Performance
günstiges Gesamtpaket
einfaches Teilen möglich
ausreichend Onlinespeicher
weiterhin offline nutzbar
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für Gelegenheitsnutzer unrentabel
Speichererweiterung teuer
Adobe Lightroom als Standalone Wie es früher einmal war
Bisher konnte man Adobe Lightroom einmalig kaufen und mit allen Funktionen am PC nutzen. Zwar gab es hier nach spätestens einem Jahr keine Updates und Neuerungen mehr, vielen hat dies aber ausgereicht. Nur, wenn dir dein aktuelles Lightroom zu alt war, musstest du bezahlen, um die neuste Version von Adobe Lightroom zu erhalten.
Dies ist nun anders, da es Lightroom nicht mehr als eigenständige Software zu kaufen gibt. Ein jährliches Abonnement ist notwendig, um die Software und die darin enthaltene Fotobibliothek nutzen zu können. Wer also nicht bereit ist, für Lightroom jährlich zu zahlen, sondern lieber einmalig kauft und das Programm ohne Update über Jahre nutzen möchte, muss sich nun leider nach einer Alternative umsehen oder bei der alten Version bleiben.
Ich habe mich vorerst umgesehen, bisher allerdings keine Alternative mit diesem Funktionsumfang und der gleichzeitig sehr guten Übersichtlichkeit gefunden, sodass ich mich mehr mit der Adobe Creative Cloud beschäftigt habe und zu einem Fazit gelangt bin, welches überrascht – dazu später mehr.
Das Software-Paket entschlüsselt
Um zu verstehen, welches Abo für euch überhaupt in Frage kommt, sollte ich zuerst erklären, welche Bestandteile enthalten sind und welchem Zweck diese dienen. Da wäre zum einen Lightroom Classic CC, wobei es sich im Grunde um das Update des alten Lightroom im altbekannten Design und mit den altbekannten Funktionen handelt. Lightroom Classic CC ist für den Anwender am PC gedacht, der Fotos auch gern nur lokal bearbeitet und abspeichert. An dieser Stelle wurde konsequent weiterentwickelt, Funktionen ergänzt und die Performance verbessert. Wer Lightroom kennt, fühlt sich in Classic CC heimisch, kann weiterhin seine Bibliothek nutzen und Fotos lokal sichern.
Dann gibt es nun das neue Lightroom CC, eine abgespeckte Version von Lightroom Classic CC in minimalistisch gehaltenem Design mit einer großen Neuerung. Bei dieser Version werden alle gespeicherten Fotos direkt synchronisiert und in der Adobe Cloud gespeichert. Auffällig ist, dass hier einige Optionen fehlen und alles etwas nach Tablet-Version ausschaut. Der Vorteil von Lightroom CC ist dabei aber, dass Fotos nicht nur am PC, sondern ebenfalls über die jeweilige App am Smartphone oder Tablet angesehen, bearbeitet und anschließend wieder vollautomatisch synchronisiert werden können. Lightroom CC richtet sich somit eher an den Smartphone-Besitzer, der gern Fotos bearbeitet, diese leicht auf den PC übertragen möchte oder sie online teilt. Zudem ist die Software für kleinere Notebooks optimiert und übersichtlicher gestaltet.
Dann gibt es noch das bekannte Adobe Photoshop. Für Neulinge ein schwarzes Buch, ermöglicht es Profis unglaublich viel Freiheiten in der Erstellung und Bearbeitung von Fotos und Grafiken. Während Lightroom in all seinen Versionen ausschließlich für die Fotoentwicklung und Bearbeitung gedacht ist, kommen Künstler, Designer und Zeichner bei Photoshop auf ihre Kosten. Auch der direkte Import aus Lightroom ist hier möglich, wenn du das ein oder andere Foto doch etwas aufwendiger bearbeiten willst.
Softwarepakete Neue Möglichkeiten durch die Softwarepakete
Jetzt stellt sich die Frage, wozu du mehr als eine dieser Lösungen benötigst. Vermutlich wird nicht jeder Kunde Tausende Fotos am PC bearbeiten und sichern wollen. Ein anderer benötigt keine Onlinefunktion oder möchte nicht, dass Fotos in der Cloud gesichert werden. Aber ich will ein bisschen von allem. Ich entwickle gern sehr viele Fotos direkt am PC, bearbeite einzelne in Photoshop über die Exportfunktion weiter oder möchte einen Teil der fertigen Fotos mit anderen Geräten oder Personen teilen. Besonders Fotografen geht es häufig genau so und die werden diese Kombination an Software-Paketen lieben.
In der Praxis sieht das aktuell bei mir folgender Maßen aus. Mein Hauptprogramm ist Lightroom Classic CC am großen PC, hier verwalte ich alle Fotos und sichere diese auf einem lokalem NAS-System. Einen kleinen Teil der Fotos, welche ich mobil gern dabei habe oder unterwegs bearbeiten möchte, verschiebe ich mit einem Tastendruck in eine sogenannte Sammlung. Diese wird in Lightroom CC als Ordner angezeigt und über die Cloud auf alle Geräte synchronisiert. Eine Änderung, die ich nun an diesem Bild am Smartphone tätige, erfolgt Sekunden später auch am PC.
An einem Notebook dagegen bietet sich Lightroom CC sehr gut an, da hier weniger Leistung nötig ist und eine bessere Übersichtlichkeit geboten wird. Da ich nicht die ganze Bibliothek, sondern nur eine kleine Auswahl in der Cloud speichere, reicht der Onlinespeicher von 20 Gigabyte auch völlig aus. Außerdem kann ich so Fotos vom Smartphone sehr leicht sichern.
Abo-Modell Abo als lohnendes Komplettpaket
Betrachte ich nun meine Arbeitsweise und das mitgelieferte Softwarepaket, bestehend aus Lightroom Classic CC, Lightroom CC und Photoshop, kann ich bei einem Preis von 11,89 Euro pro Monat, inklusive 20 Gigabyte Speicher, nicht meckern. Hochgerechnet auf ein Jahr sind das 142 Euro für die komplette Software.
Wenn ihr euch sonst ohnehin jedes Jahr Lightroom gekauft habt, zahlt ihr auch jetzt nicht mehr als bisher, bekommt aber Photoshop und die mobilen Apps gratis obendrauf. Online-Funktionen und der Cloudspeicher bleiben weiterhin kein Zwang, sondern eine mögliche sinnvolle Erweiterung.
Nutzt ihr Lightroom kaum am PC und benötigt auch kein Photoshop, steht eine alternative Abo-Option für euch bereit. Für 11,89 Euro pro Monat gibt es Lightroom CC auch mit einem Terabyte Speicher, dafür müsst ihr allerdings auf Lightroom Classic CC verzichten. Wer also kaum mit dem PC, bestenfalls mit dem Notebook Fotos bearbeitet, dem kann diese Version durchaus zusagen.
Die dritte Option wäre eine Kombination aus komplettem Softwarepaket und dem ein Terabyte großen Onlinespeicher, welches ihr für 23,79 Euro pro Monat erhaltet. Jedes Abo kann außerdem kostenpflichtig mit Speicher erweitert werden, wenn es denn notwendig sein sollte.
Fazit Fazit & Kaufempfehlung
Man muss sich schon etwas tiefer damit beschäftigen, um zu verstehen, warum man plötzlich ein weiteres Lightroom CC benötigen soll und wofür der Onlinespeicher gedacht ist. Auch der Begriff Abonnement hat immer ein faden Beigeschmack. Rechnet man es dann aber auf das Jahr hoch und betrachtet, was man alles dafür bekommt, lohnt sich das Abo durchaus.
Besonders, wer bisher regelmäßig die aktuelle Lightroom-Version gekauft hat, kann jetzt noch sparen und erhält das bisher fast unbezahlbare Photoshop obendrauf.
Einen Nachteil darin werden lediglich die Kunden sehen, die bisher nur alle paar Jahre eine neue Version gekauft haben. Da sich Lightroom aber besonders an Fotografen und alle, die es werden wollen, richtet, kann ich diese Software im Adobe-Abonnement der Creative Cloud durchaus empfehlen. Außerdem wird es auch hier Angebote geben, bei denen ihr weiterhin sparen könnt.