Tech-Facts: HDMI vs. DisplayPort – was ist das Beste für mich?
In Zeiten von immer dünner werdenden Notebooks fallen Platz einnehmende Anschlüsse immer öfter weg. Der wirklich breite und zudem auch recht langsame VGA-Anschluss musste dem HDMI (High Definition Multimedia Interface) weichen. Seit einigen Jahren finden sich auch immer öfter sogenannte DisplayPorts vor allem in dünnen Notebooks wie Surface Laptops oder Macbooks in Form von Thunderbolt 3 oder USB-C wieder. Aber worin liegen eigentlich die Unterschiede und lohnt es sich, auf einen bestimmten Anschluss zu achten? Wir verraten es euch hier.
Was können HDMI & Displayport eigentlich?
Über beide Anschlüsse wird Bild und Ton, zum Beispiel von einem Computer zum Monitor übertragen und sie sind zudem wesentlich platzsparender als VGA und DVI. Das sind veraltete Anschlüsse, die noch oft an älteren Beamern, Fernsehern und Monitoren zu finden sind. Des Weiteren übertragen beide höhere Datenmengen und sind so fähig 4K-Videos mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde darzustellen. Mit VGA und DVI war das vorher nicht möglich.
In modernen Notebooks finden mittlerweile selbst HDMI und DisplayPort kaum Platz, weshalb es von beiden auch eine micro- und/oder mini-Variante gibt. Bei platzsparenden Modellen wird allerdings meist ein DisplayPort in Form von Thunderbolt 3 oder USB-C verbaut.
HDMI vs. Displayport – Wo liegen die Unterschiede?
Auch wenn die beiden Standards sich in ihrer grundlegenden Funktion gleichen, gibt es dennoch ein paar markante Unterschiede. Für den weit verbreiteten HDMI-Anschluss gibt es nur Kabel bis zu einer Länge von zehn Metern, danach kann es zu Übertragungsschwierigkeiten kommen. Das Kabel für DisplayPort (kurz DP) kann hingegen bis zu fünf Meter länger sein. In Bezug auf Übertragungsgeschwindigkeit hat die neuste Version des DisplayPorts mit rund 77 Gigabit pro Sekunde gegenüber HDMI mit knapp 43 Gigabit pro Sekunde klar die Nase vorn.
In Sachen maximaler Qualität beziehungsweise Auflösung kommen die beiden mit 8K auf einen gemeinsamen Nenner. Beachtet aber die verschiedenen Versionen. Bei HDMI-Kabeln bringt es die Version 2.1 auf diese Werte. Bei den DisplayPorts ist 2.0 die neueste Version. Von HDMI existieren ebenfalls unterschiedliche Kabeltypen wie “High Speed” (besonders schnelle Datenübertragungsrate) oder “Ethernet” (über HDMI kann eine Internetverbindung hergestellt werden) , also überlegt euch besser vor dem Kauf, was ihr benötigt.
Wirklich interessant wird es erst, wenn wir uns die Besonderheiten von HDMI und DisplayPort anschauen. HDMI punktet mit der Fähigkeit, angeschlossene Geräte steuern zu können. Zum Beispiel ist es möglich, mit der Fernbedienung des Fernsehers eine angeschlossene Playstation 4 einzuschalten und sie mit einfachen Befehlen wie der „OK“-Taste oder den Pfeiltasten zu steuern. Zudem gibt es HDMI-Kabel mit Ethernet. So kann eine LAN-, also eine Netzwerk-Verbindung hergestellt werden. Wenn eines der Geräte dabei mit dem Internet verbunden ist, hat das andere somit auch Internetzugriff.
Ein DisplayPort hingegen ist vor allem für Gamer interessant, da es G-Sync von NVIDIA unterstützt. Die Technologien gleicht die Leistung der Grafikkarte und des Monitor perfekt aneinander an, um Ruckler und ähnliches zu vermieden. Das Gegenstück von AMD namens Freesync funktioniert hingegen auch via HDMI. Außerdem praktisch: Über DisplayPort könnt ihr mehrere Monitore in Reihe schalten. Wenn du also mehr als einen Monitor anschließen möchtest und sie zwei DP haben, musst du nur einen an dein Ausgabegerät anschließen und verbindest die Monitore einfach miteinander.
Weiterer Pluspunkt: DisplayPort kompatibel zu anderen Anschlussformen wie VGA und USB-C. Das heißt, es lassen sich beispielsweise externe Grafikkarten mit DisplayPort über einen entsprechenden Adapter auch an Monitore mit VGA- oder USB-C-Schnittstelle anschließen.
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Was ist das Richtige für mich?
Wenn ihr eher auf Gaming bedacht seid und G-Sync verwenden möchtet, dann zieht besser einen DisplayPort für eure Geräte in Betracht. Wie eben erwähnt, kann dieser zwischen Grafikkarte und Monitor vermitteln, außerdem sind die Komponenten im Gaming-Sektor eher auf DisplayPorts ausgelegt. Die meisten Apple-Geräte besitzen ebenfalls einen DisplayPort in Form eines Thunderbolt-Anschlusses.
Wenn du also mit einem MacBook arbeiten möchtest und einen Monitor verwenden willst, achte darauf, dass dieser einen DisplayPort besitzt. Ein Adapter auf HDMI ist auch keine schlechte Idee, weil die meisten Beamer, zum Beispiel in der Schule, Uni oder im Büro keinen DisplayPort haben. Auch zu älteren Standards wie VGA oder DVI ist es leicht zu adaptieren.
HDMI hingegen ist weiter verbreitet und eigentlich immer an Fernsehern, Spielekonsolen und Beamern, sofern diese nicht noch einen alten VGA-Anschluss besitzen, vertreten. Für den normalen Windows-Nutzer ist es also besser geeignet. Auch durch die Kommunikation zwischen den einzelnen Geräten eignet es sich bestens für den Heim(kino)gebrauch.
Fazit: DP oder HDMI – den Gewinner wählt ihr
Seid euch vorher bewusst, was ihr wirklich braucht, also ob ihr nun Apple-User, Gamer oder Student seid. Habt ihr beispielsweise ein neues MacBook mit USB-C-Anschluss inklusive DisplayPort, sind für euch als Gamer Funktionen wie FreeSync und ähnliches interessant oder wollt ihr einfach nur euren TV an die Sound-Anlage anschließen? Den einen besten Anschluss können wir euch erst empfehlen, wenn wir wissen, was ihr genau damit anstellen wollt, denn beide Anschlüsse haben sowohl Vor- als auch Nachteile.