Tech-Facts: Welche CPU passt zu mir?
Vor kurzem kam eine Freundin zu mir und bat mich um Rat bei ihrer Suche nach einem neuen Notebook. „Der hat einen Intel Core i5-1135G7 Prozessor drin. Ist das gut?“ Verübeln kann ich ihr die Verwirrung nicht. Wer sieht schon vor lauter Zahlen und Buchstaben bei der Benamung durch? Wenn es dir genauso geht, dann bist du hier genau richtig!
Egal, ob du ein Gaming-Enthusiast bist, der atemberaubende virtuelle Welten erkundet, ein Content Creator, der beeindruckende Videos und Designs erstellt, oder ein alltäglicher Nutzer, der nahtlos durch seine Aufgaben navigieren möchte – der Prozessor oder die CPU (Central Processing Unit, also die zentrale Prozessoreinheit) ist das Gehirn deines Computers. Er ist verantwortlich für die Ausführung all deiner Befehle und die Leistung deines Systems. Doch mit der Flut an Angeboten auf dem Markt kann der Prozessorkauf zu einer verwirrenden Herausforderung werden.
In diesem Guide erklären wir dir, wie du die Leistung eines Prozessors einschätzen kannst und geben dir Empfehlungen, welche CPUs für unterschiedliche Budgets am besten geeignet sind.
Generationen, Threads & Co. – wichtige Begriffe entschlüsselt
Die beiden wichtigsten Hersteller auf dem Prozessor-Markt sind Intel und AMD. Intel gibt seinen gängigsten CPUs die Bezeichnung „Intel Core i“ und AMDs sind unter „Ryzen“ bekannt. Beide differenzieren ihre Prozessoren in Leistungs-Segmente und werden mit den Ziffern 3, 5, 7 und 9 unterschieden. Eine 3 steht hierbei für die niedrigste Stufe und wird bei AMD auch als „Mainstream“ bezeichnet. Eine 9 bedeutet High-End und die meisten Nutzer werden höchst wahrscheinlich solch eine Leistung nicht benötigen. Im guten Mittelfeld liegen Prozessoren mit einer 5. Arbeiten mit Office, leichte Games und auch Photoshop sind mit einem passenden System möglich. Wer mehr Leistung benötigt, zum Beispiel für leistungshungrigere Spiele oder Videobearbeitung, der greift lieber zu einem 7er. Klingt einfach, oder?
Wäre es, wenn nicht (fast) jedes Jahr neue Prozessoren auf den Markt kämen und manche Prozessoren nicht spezielle Leistungsmerkmale hätten. So kann zum Beispiel ein neuer Intel Core i3-Prozessor schon einen drei Jahre alten i7 in den Schatten stellen und eine übertaktbare i5-CPU einen normal laufenden i7 übertreffen. Wie finde ich jetzt heraus, zu welcher Generation mein Prozessor gehört und ob er irgendetwas spezielles kann?
Generationen
Schauen wir dazu zunächst auf die Generationen mit AMD Ryzen Prozessoren. Bis dato gibt es sieben Generationen die auch mit Zahlen von eins bis sieben gekennzeichnet sind. Die Generation steht nach einer Lücke nach der ersten Zahl. Pauschal gilt: Je höher die Zahl, desto besser.
Intel ist schon etwas länger im Geschäft und dementsprechend gibt es auch mehr Generationen. Die neueste auf dem Markt ist die 13., doch noch dieses Jahr soll die 14., auch genannt Meteor Lake, an den Start gehen. Jede Intel Generation besitzt einen Codenamen, der sich aus dem Namen der Architektur, unter der sie gebaut wird, ableitet.
Kürzel für Serien
Wie Anfangs erklärt, benutzen sowohl AMD als auch Intel die Unterscheidungen 3, 5, 7 und 9 für die Leistung, wobei 3 das Niedrigste und 9 das Höchste ist. Nach den Generationsbezeichnungen folgt bei AMD die Leistungsstufe. 7 und 8 sind hier das Höchste und richten sich an „Prosumer“, also Leute mit besonders hohen Leistungsanforderungen. 4 bis 6 stehen für hohe Leistung und alles darunter ist für den Mainstream-Bereich. Danach folgen die Nummern für das Modell. Ganz hinten finden wir auch manchmal Buchstaben. Diese sogenannten Suffixe zeigen das Anwendungsgebiet an. Darunter bei AMD zum Beispiel ein X für „High Performance“ oder ein U für einen normalen Prozessor für Notebooks.
Die gängigsten Suffixe von AMD & Intel
Cores, Threads, Takt, Woran erkenne ich die Leistung eines Prozessors?
Kommen wir zu den Fachbegriffen: Was sagen Taktrate, die Anzahl der Kerne oder auch Cores und Threads aus? Pauschal ausgedrückt, gilt auch hier: je höher, desto mehr Power hat der Prozessor.
Fangen wir bei den Kernen an. In den sogenannten Cores werden die Aufgaben und Berechnungen getätigt, die du deinem PC gibst. Jeder Kern kann Aufgaben erledigen, weshalb mehr Kerne deinen PC leistungsfähiger machen. Wie schnell diese Aufgaben jedoch erledigt werden können, hängt von der Taktfrequenz, also der Arbeitsgeschwindigkeit der Kerne ab.
Zu der Anzahl der Kerne kommen noch Threads hinzu. Während Kerne in deiner CPU tatsächlich physisch existieren, kannst du dir Threads eher als eine Art virtuelle Warteschlange an Aufgaben vorstellen. Mit sogenanntem Multithreading kann ein Kern damit in mehrere, sogenannte logische Prozessoren unterteilt werden, sodass nun auch ein Kern mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen kann. Allerdings steht ihm dann nicht seine volle Leistung für sämtliche Aufgaben zur Verfügung.
Mehr ist also besser, oder? Das stimmt leider nicht ganz. Mehr Kerne und eine höhere Taktfrequenz sorgen auch für mehr Wärme und einen höheren Stromverbrauch. Bei einem High-End-Prozessor braucht es deswegen meist eine gute Kühlung. Vor allem bei Notebooks ist hingegen weniger manchmal mehr. Unterwegs solltest du lieber mehr Akku haben als potenzielle Leistung, die du nicht brauchst.
Prozessor-Empfehlungen
Hoffentlich sind die Bezeichnungen für Prozessoren nun etwas klarer. Um dir die Suche nach einem Prozessor noch einfacher zu machen, zeige ich dir noch ein paar meiner Empfehlungen für jeden Geldbeutel.
Low Budget CPUs bis 200€
Mittelklasse CPUs bis 300€
High-End CPUs ab 300€
FAQ: Häufige Fragen & ihre Antworten
Fazit
Der Prozessor-Dschungel ist ganz schön verworren, oder? Ich hoffe, dass dir der kleine Guide ein wenig beim Entwirren geholfen hat. Und wenn doch alles nichts hilft, suche dir eine aktuelle Benchmark-Liste, behalte dein Budget im Kopf und was du von deinem Prozessor erwartest, und merke dir, was auf dein Mainboard (falls bereits vorhanden) passt. Jetzt solltest du nur noch die passende Kühlung besorgen und es kann kaum noch etwas schiefgehen.
Für den kleinen Geldbeutel kannst du auch mit gutem Gewissen auf ältere Modelle zurückgreifen. Suche dir außerdem lieber einen Prozessor, der zu deinen Aufgaben passt, anstatt in viel Leistung zu investieren, die du nicht nutzen wirst. Komm bei weiteren Fragen gerne persönlich bei einem unserer Stores vorbei oder buche eine virtuelle Beratung mit einem unserer StoreDouble Roboter. Unsere Technikexpertinnen und -experten beraten dich gerne!
Und falls du dich jetzt noch gleich über Grafikkarten schlau machen willst, haben wir auch den passenden Artikel für dich:
- Tech-Facts Veröffentlicht am: 25. Februar 2020