Von Streaming bis Gaming – Intel NUC BXNUC8i7INHPA2 im Test

von Mario Petzold

· 14 min Lesezeit

Multimedia-Würfel mit Ambitionen - der Intel NUC BXNUC8i7INHPA2 im Test

Die Erwartungen sind klar: Der kleine Computer soll im Grunde keinerlei Platz beanspruchen und wesentlich sparsamer sowie natürlich leiser sein als seine großen, schweren und nicht immer ansehnlichen Brüder. Etwa 11 mal 11 mal 5 Zentimeter misst das Gehäuse, darin untergebracht sind in meinem Testgerät ein Intel Core i7-Prozessor und eine dedizierte Grafik – eine deutliche Ansage an die Konkurrenz.

Dazu vertreibt Intel den NUC BXNUC8i7INHPA2 als „Mainstream“-Modell. Viel Rätselraten bedarf es nicht, was damit gemeint sein könnte. Mit dem kraftvollen Intel Core i7 der 8. Generation und zusätzlicher Grafikkarte von Radeon sortiert er sich zielsicher in der Mitte der Angebotspalette der verschiedenen NUC-Modelle ein.

Deutlich darunter liegt zum Beispiel der Intel NUC NUC8I3BEHFA2 mit Intel Core i3-Prozessor und indizierter Grafik. Hier stehen Streaming und der Internetzugang mit einem vollwertigen Windows 10 im Vordergrund. Am anderen Ende Skala wäre etwa ein Intel NUC NUC8i7HVKVA zu finden. Der schnelle Prozessor und eine noch leistungsstärkere Grafikkarte versprechen Gaming im Mini-Format.

Und zwischen diesen beiden Extremen mit ihren vergleichsweise engen Einsatzgebieten steht dieser Mainstream-NUC. Er soll am besten alles können und dabei seinen minimalen Abmessungen trotzen. Wie sich das im praktischen Umgang wirklich darstellt und wo die Leistungsgrenzen dieser „Next Unit of Computing“ (ja, Intel war sehr selbstbewusst bei der Namensgebung) liegen, erfährst du in den folgenden Abschnitten.

Gute Leistung mit minimalen Einschränkungen

PRO
    sehr kleines Gehäuse
    ausreichend Leistung selbst für Spiele
    dedizierte Grafikkarte
    niedriger Stromverbrauch
    inklusive VESA-Halterung
    viele & schnelle Anschlüsse
CONTRA
    Lüfter etwas laut
    fest verlöteter Arbeitsspeicher
Gesamtbewertung 4,5

Sparsam beim Zubehör - der NUC wird seiner Größe gerecht

Die Verpackung ist natürlich würfelförmig und verrät bereits, dass weder ein sonderlich großer PC darin zu finden sein wird noch eine Vielzahl an Zubehör. Das spielt bei einem Festrechner aber ohnehin keine entscheidende Rolle. Solange die Anzahl der Anschlüsse ausreichend ist und die nötigen Funkverbindungen verwendet werden können, reicht der kleine Kasten ohne Schnickschnack völlig aus.

Neben dem passenden Netzteil liegen nur der übliche Papierkram und die VESA-Halterung bei, womit sich schon das erste Highlight in Form einer schwarz beschichteten Stahlplatte offenbart.

Diese passt an so gute wie jedes PC-Monitor-Modell, das mit einem Standfuß geliefert wird. Auf der Rückseite findest du dann im Normalfall Bohrungen im Format VESA 100×100. Die zugehörigen Schrauben liefert Intel ebenfalls mit. Zwei weitere Schrauben dienen dem sicheren Einhaken des Mini-PCs und schon verschwindet er aus dem Sichtfeld und vom Schreibtisch.

Was mit einem Computermonitor klappt, gelingt natürlich auch mit jedem handelsüblichen Fernseher. Wegen der zumeist größeren Abstände der Gewinde zueinander wirst du jedoch noch eine Adapterplatte benötigen. Nur die Power-Taste solltest du nach Möglichkeit noch problemlos erreichen können, um nicht bei jedem Start den Bildschirm oder Fernseher erst umherschieben zu müssen.

Die schlichte Verpackung offenbart den kaum kleineren Rechner von Intel.
Die schlichte Verpackung offenbart den kaum kleineren Rechner von Intel.
Ein Netzteil, die VESA-Platte mit Schrauben und ein paar Anleitungen - mehr ist für die Inbetriebnahme auch nicht nötig, sofern du Fernseher mit HDMI sowie Tastatur und Maus zur Verfügung hast.
Ein Netzteil, die VESA-Platte mit Schrauben und ein paar Anleitungen - mehr ist für die Inbetriebnahme auch nicht nötig, sofern du Fernseher mit HDMI sowie Tastatur und Maus zur Verfügung hast.
Die kleine Platte wird am PC-Monitor verschraubt, während der NUC kaum sichtbar daran eingehangen wird.
Die kleine Platte wird am PC-Monitor verschraubt, während der NUC kaum sichtbar daran eingehangen wird.

Mobiler Prozessor trifft dedizierte Grafik

Im Bereich der mobilen Prozessoren, zu denen der verwendete Intel Core i7-8565U zählt, finden sich nicht viele Modelle, die höhere Leistungswerte erreichen. Werden zudem die lediglich 15 Watt Stromverbrauch berücksichtigt, nimmt die eingesetzte CPU in jedem Fall eine solide Spitzenposition ein.

Weniger glamourös schneidet hingegen der Arbeitsspeicher ab. Die maximal mögliche Taktfrequenz von 2.133 Megahertz wurde nicht ausgeschöpft. Zudem sind acht Gigabyte zwar ein praktikabler Wert, der auch in ein paar Jahren noch vollkommen ausreichen sollte, der Arbeitsspeicher lässt sich aber je nach Nutzung des kleinen PCs ziemlich schnell ausreizen. Größter Nachteil ist jedoch die feste Verlötung. Du kannst ihn nicht austauschen beziehungsweise durch einen größeren RAM-Baustein ersetzen. Bei den kleineren Modellen der Intel NUCs ist dies zum Beispiel gar kein Problem. Dort findest du wie in den meisten Notebooks standardisierte Steckplätze.

In dieser Version des NUCs liegen die dedizierte Grafikkarte, der Prozessor und der Arbeitsspeicher versteckt unter dem kleinen Mainboard und von oben kann lediglich eine zusätzliche Festplatte mit 2,5 Zoll verbaut werden. So lässt sich zumindest der zur Verfügung stehende Speicherplatz erheblich erweitern. Dafür muss nur der Deckel abgeschraubt und der neue Datenträger in den vorhandenen Einschub eingesetzt werden.

Neben dem Prozessor ragt auch die Grafikkarte bereits auf dem Papier heraus. Sie belegt keineswegs eine Spitzenposition oder kann es auch nur annähernd mit einer Gaming-Grafikkarte aufnehmen. Aber die verbaute AMD Radeon 540X Mobile liegt im Bereich einer Geforce GTX 750 oder einer Radeon HD 6870. Beide Karten haben einige Jahre auf dem Buckel, sind aber in ihrer 3D-Leistung nicht weit weg von einer Nvidia Geforce GTX 1050, die nach wie vor ziemlich beliebt für Gaming-Notebooks im Einsteigersegment ist. Im Microsoft Surface Book 2 HN4-00004 kostet diese Karte bei ansonsten sehr ähnlicher Hardware-Ausstattung immerhin knapp 2.000 Euro.

Die Karte wird dich zwar kaum beflügeln können, aktuelle und anspruchsvolle Spiele damit zu spielen. Sind die Titel aber ein paar Jahre alt oder handelt es sich beispielsweise um die eher ressourcenschonenden Spiele aus der FIFA-Reihe, dürfte der Intel NUC BXNUC8i7INHPA2 in jedem Fall genügend Leistung bereitstellen.

Bei der Festplatte handelt es sich standesgemäß um eine SSD, die mit 256 Gigabyte etwas klein ausfällt. Dank des freien Steckplatzes für eine weitere Festplatte und der vier USB-Anschlüsse mit theoretischen 10 Gigabit/s ist zusätzlicher Speicherplatz schnell freigegeben, egal, ob mit einer externen Festplatte oder fest eingeschraubt.

Die anderen Anschlüsse können sich ebenfalls sehen lassen. Gigabit-LAN sowie Wi-Fi 5 und Bluetooth 5.0 sind auf dem Stand der Technik. Dank HDMI und DisplayPort kannst du außerdem jeden 4K-Monitor bedenkenlos anschließen.

Ein durchschnittlicher Arbeitsspeicher und ein etwas knapper, jedoch gut erweiterbarer Festplattenspeicher werden kombiniert mit einem sparsamen sowie leistungsstarken Prozessor und einer für ihre Größe überraschend kraftvollen Grafikkarte. Zumindest der Blick auf das Datenblatt lässt schnelles Arbeiten und Spielen auf mittlerer Detailstufe schon einmal erahnen. Freilich wird der Praxistest noch ein paar Aufschlüsse geben, wie das Zusammenspiel am Ende wirklich funktioniert.

Im Inneren gibt es nicht viel zu sehen. Die wichtigsten Komponenten sind fest verlötet, aber eine zusätzliche Festplatte findet problemlos Platz.
Im Inneren gibt es nicht viel zu sehen. Die wichtigsten Komponenten sind fest verlötet, aber eine zusätzliche Festplatte findet problemlos Platz.

Testsystem im Überblick Volle Auflösung & kabellos

Ohne Bildschirm, Tastatur, Maus und Lautsprecher bleibt der Intel NUC nur ein recht uninteressanter Würfel, wenn auch ein sehr platzsparender. Ich habe mich für die passende Testumgebung für die maximale 4K-Auflösung im 27 Zoll großen LG 27UL850-W.AEU mit integrierten Lautsprechern sowie ergonomischem Standfuß entschieden. Das Set aus Maus und Tastatur Microsoft Designer Bluetooth 7N9-00008 erspart Kabelsalat, vor allem bei der Montage hinter dem Bildschirm oder Fernseher.

Der Monitor bietet eine gigantische Arbeitsfläche, was neben der weiten Diagonale an der enorm hohen Auflösung liegt. Sofort nach der Installation empfiehlt Windows direkt, die Schriftgröße auf 150 Prozent einzustellen. Diesem Rat nicht Folge zu leisten, empfiehlt sich nicht einmal für Menschen mit weit überdurchschnittlichem Sehvermögen.

Die einzelnen Bildpunkte, die Icons und Schriftarten darstellen, sind dann erst ab etwa 30 Zentimeter Abstand erkennbar. Das genügt, um beispielsweise Datenrichtlinien UND Allgemeine Geschäftsbedingungen von Facebook auf einer Bildschirmseite anzuzeigen. Dabei wird beides nicht einmal in normaler Schriftgröße gern gelesen. Derart klein ist es allenfalls aus nächster Nähe zu entziffern, aber immerhin ist die Darstellung möglich.

Sehr sinnvoll erscheint diese beeindruckende Pixelzahl lediglich bei der Fotobearbeitung. Zwei hochauflösende Aufnahme können nebeneinander angezeigt werden und Details lassen sich auch besser studieren, während beim Zurücklehnen die Gesamtheit betrachtet wird. Mit dem ergonomischen Standfuß brauchst du nur einen Handgriff für Hochformat und auch das Kippen ist in jedem Fall sehr bequem für die tägliche Arbeiten und das Anpassen an deine Sitzposition.

Maus und Tastatur zeichnen sich insbesondere durch die schlanke Bauform aus. Deshalb fühlen sich die Tasten ähnlich an wie bei einem Notebook. Die Tastatur ist schlank, leicht und extrem minimalistisch gestaltet. Der Nummernblock stellt dabei das entscheidende Kaufargument dar.

Für die Maus gilt Ähnliches. Bei ihr fällt es jedoch eher negativ auf. Längeres Arbeiten damit ermüdet nach meinem Empfinden Finger und Hand wesentlich schneller als mit einer Maus in normaler Größe. Soll sie hingegen vornehmlich an einem Notebook genutzt werden, ist ihr kleines Format natürlich von Vorteil.

Beide Geräte, Maus und Tastatur, die mit ganz gewöhnlichen Batterien im Format AA beziehungsweise LR06 funktionieren, stehen nach einigen Stunden testen, probieren, an- und ummelden an verschiedenen Geräten bei 97 Prozente Akku. Auch wenn diese Anzeige sicher nicht vollkommen zuverlässig ist, würde ein solcher Stromverbrauch etwa zwei Monate Batterielaufzeit bedeuten gerechnet auf eine tägliche Nutzung.

Das Besondere an der Fotografie offenbart sich nur aus nächster Nähe. Auf dem 4K-Monitor fällt es in normalem Sitzabstand aber erst einmal nicht auf.
Das Besondere an der Fotografie offenbart sich nur aus nächster Nähe. Auf dem 4K-Monitor fällt es in normalem Sitzabstand aber erst einmal nicht auf.
Erst eine extreme Vergrößerung zeigt, dass die rechte Seite nur Full-HD-Auflösung hat. Mit bloßem Auge ist das aus normalem Abstand nicht zu erkennen.
Erst eine extreme Vergrößerung zeigt, dass die rechte Seite nur Full-HD-Auflösung hat. Mit bloßem Auge ist das aus normalem Abstand nicht zu erkennen.
Dank Bluetooth verbinden sich Maus und Tastatur mit fast allem - auch einem Smartphone.
Dank Bluetooth verbinden sich Maus und Tastatur mit fast allem - auch einem Smartphone.

Home Office bis Streaming Surfen & Arbeiten - keine Abstriche im alltäglichen Umgang

Die Ausstattung des Intel NUC genügt für fast jedes Szenario. Bildbearbeitung mit GIMP, parallel dazu ein 3D-Objekt gestalten und nebenbei mit dem zugegebenermaßen primitiven Video-Editor ein paar Effekte und Schnitte in einem Full-HD-Video mit 50 Bildern pro Sekunde nimmt er mühelos auf sich. Die Aufzählung lässt sich über jede denkbare Software für den Hausgebrauch oder auch beim Arbeiten mit WordPress oder ähnlichem ausweiten.

An keiner Stelle ist ein Ruckeln oder zu langes Laden spürbar. Arbeitsspeicher oder Prozessor bieten zu jeder Zeit ausreichend Reserven. Das gilt selbstverständlich auch auf einer 4K-Oberfläche. Und das gilt selbst beim zumindest vergleichsweise anspruchsvollem 4K-Streaming. Hier blieb der Prozessor unter 50 Prozent Auslastung und die Grafikkarte ließ ebenfalls noch mehr zu.

Der größte Vorteil, den dir der NUC bei diesen an sich wenig belastenden Aufgaben beschert, ist sein Stromverbrauch. Keine 20 Watt zeigt das Messgerät, in Ruhephase bei geöffnetem Schreibprogramm oder Browser sind es nur knapp über 10 Watt. Hier liegt ein großer PC mit ähnlicher Hardware ganz schnell beim Zehnfachen. Mein eigener Rechner mit sparsamen Prozessor und Grafikkarte fällt im Idealfall auf 60 Watt, weniger sind es nie. Liefe der Intel NUC über die Dauer eines normalen Arbeitstages ein Jahr lang, wären das bereits 100 Kilowattstunden oder knapp 30 Euro Ersparnis in Vergleich zu meinem PC.

Das Manko, das der kleine und ziemlich potente Rechner aber nur in ruhiger Umgebung zeigt, ist die aktive Kühlung. Der Lüfter bleibt selbst bei niedriger Belastung permanent an und ist somit hörbar. Das schaffen einige schlanke Notebooks und die kleinen Versionen des NUC mit komplett passiver Kühlung deutlich besser, die zumeist absolut geräuschlos arbeiten. Sobald du jedoch im Hintergrund Stimmen oder Straßenverkehr durch geschlossene Fenster hörst, wird der Lüfter übertönt. Auch beim Streaming, wo zwangsläufig über die Computerlautsprecher Ton ausgegeben wird, tritt die relativ leise Belüftung sowieso komplett in den Hintergrund.

Dank 4K und ansprechender Rechenkraft bietet der Intel NUC viel Arbeitsfläche, wenn du nah genug dran bist.
Dank 4K und ansprechender Rechenkraft bietet der Intel NUC viel Arbeitsfläche, wenn du nah genug dran bist.
Streaming in 4K-Qualität kann den Prozessor und die Grafik nicht wirklich auslasten.
Streaming in 4K-Qualität kann den Prozessor und die Grafik nicht wirklich auslasten.

Kreatives Arbeiten Bei anspruchsvollen Aufgaben optimal eingesetzt

Die Stärken des NUC BXNUC8i7INHPA2 treten dort zu Tage, wo die meisten Einsteiger-Notebooks und viele Ultrabooks wegen zu geringer Grafikleistung an ihre Grenzen stoßen. Bildbearbeitung gelingt in den meisten Fällen dank eines schnellen Arbeitsspeichers und des mittlerweile üblichen Festspeichers ganz gut, aber bei 3D-Bearbeitung und auch Videoschnitt passt die Zusammenstellung von Intel einfach besser als ein Gerät mit integrierter Grafik.

Zusammen mit einem entsprechend großen Bildschirm kann die Grafikkarte tatsächlich zeigen, was sie kann. Vor allem mit webbasierter 3D-Gestaltung gerät sie noch nicht an ihre Grenzen, wird aber ordentlich gefordert.

Hier wäre ein Notebook wegen des hohen Strombedarfs bei dieser Aufgabe in der Regel ebenfalls auf eine Steckdose angewiesen, wenn nicht nach ein bis zwei Stunden Schluss sein soll. Die aktive Kühlung müsste ebenfalls ordentlich mithelfen. Zudem würden die Beschränkungen des Notebook-Displays und der Tastatur nicht unbedingt hilfreich unterstützen. Im Vergleich zum großen PC dagegen hat der NUC bei Lautstärke und Stromverbrauch die Vorzüge auf seiner Seite, ohne echte Leistungsdefizite aufzuweisen.

Für kreative und etwas anspruchsvollere Aufgaben ist der kleine Kasten perfekt ausgestattet und macht zugegebenermaßen richtig Spaß.

19 Watt zeigt der Strommesser in der Steckdose, während der NUC einer alltäglichen Nutzung unterzogen wird.
19 Watt zeigt der Strommesser in der Steckdose, während der NUC einer alltäglichen Nutzung unterzogen wird.

Gaming Kratzt an der Mittelklasse - Gaming gelingt mit Einschränkungen

Dafür wird dieser NUC nicht gekauft, aber er kann es. Den Beweis antreten durfte zunächst das mit dem Erscheinungsjahr 2013 schon etwas betagte „Tomb Raider“. Es besitzt einen sehr schön gestalteten Benchmark-Modus und befindet sich in meinem Besitz, erfüllt also wichtige Voraussetzungen. Die 4K-Auflösung, die direkt nach der Installation aktiv ist, stellt jedoch bereits die erste Hürde dar. Zähflüssig wäre wohl die richtige Beschreibung des Gesehenen. Bei der Auflösung Full-HD, die selbst auf 27 Zoll wenig bis keinen Detailverlust provoziert, gibt sich dagegen vollkommen anders.

Mit maximaler Detailstufe und freier Bildrate erreicht das zu seiner Zeit recht anspruchsvolle 3D-Spiel immerhin 55 Bilder pro Sekunde – als Minimalwert. Mit nicht mehr ganz aktuellen Spielen nimmt es die Radeon 540X also schon einmal auf. Dank der SSD fallen außerdem die Ladezeiten überraschend kurz aus und dem gelegentlichen Spielen deiner nicht mehr ganz taufrische Spielebibliothek steht nichts im Weg.

Ganz ähnlich verlief im Übrigen der Test mit dem dann doch sehr aktuellen „Fifa 20“. Das wollte zwar nicht einmal Full-HD als Auflösung voreinstellen. Auf hoher Detailstufe und mit mit eben jener Full-HD-Auflösung bleibt das Spiel komplett ohne Ruckler. Lediglich bei der Anfangsanimation mit Blick in das Stadion werden dem kleinen Rechner kurz die Grenzen aufgezeigt. Im Spiel war davon aber nichts mehr zu merken.

Sobald du die Auflösung herabsetzt und eventuell noch auf ein paar Details verzichtest, können sogar aktuelle Titel spielbar sein. Sie sollten lediglich wie die Fussballsimulation nicht gerade zu den technisch anspruchsvollsten zählen.

Die Münze illustriert, wie klein ein komplettes PC-System konstruiert werden kann, das es mit den meisten Standard-PCs locker aufnehmen kann.
Die Münze illustriert, wie klein ein komplettes PC-System konstruiert werden kann, das es mit den meisten Standard-PCs locker aufnehmen kann.

Fazit Der Intel NUC muss keinen Vergleich scheuen

Die kompakten Abmessungen, jede Menge Rechenleistung und ansehnliche Grafik finden sich in Kombination nicht so häufig. Die Zusammenstellung wirkt sehr alltagstauglich und konnte beweisen, dass sie allen typischen Aufgaben gewachsen ist. Mit den 3D-Fähigkeiten, möglicher 4K-Auflösung und Gaming auf einfachem Niveau liegt der NUC über vielen mobilen Geräten. Gleichzeitig spricht er mit dem geringen Stromverbrauch auch dahingehend sparsam orientierte Nutzer an. Hinter dem Fernseher montiert bleibt er im Wohnzimmer unsichtbar, lässt sich kabellos ansteuern und ist leise genug, um beim Streaming nicht hörbar zu sein.

In puncto Leistung erfüllt er die Erwartungen komplett. Gleichzeitig hat Intel auch mit einem nicht unerheblichen Problem aus der Anfangszeit des NUC aufgeräumt. Der Aufpreis für die Größe stand lange nicht im Verhältnis zur gebotenen Hardware. Es reicht ein Blick auf das Lenovo Thinkpad E490 und einen Acer Aspire GX 781, um hier Besserung festzustellen. Das Notebook als Komplettsystem erreicht nicht ganz die gleiche Leistung, ist aber etwas teurer. Der PC von Acer toppt die Leistung des NUC und ist mit 600 Euro auch günstiger angesiedelt, besitzt aber das gewohnt große Gehäuse, ist lauter und verbraucht wesentlich mehr Strom.

Angesichts seiner Größe, der einfachen Erweiterbarkeit um eine Festplatte und der trotz Miniformat gebotenen Leistung wirkt der Aufschlag gegenüber einem großen PC-System damit keineswegs unangemessen. Das gilt umso mehr, weil ein Notebook mit vergleichbaren Daten eben noch nicht auf dem Preisniveau des kleinen Würfels von Intel liegt.

Suchst du nach einem kleinen, leisen Rechner, der am besten unsichtbar, aber keineswegs tragbar sein soll, verlangt der NUC kaum nennenswerte Abstriche im Vergleich zu einem Großen und punktet umso mehr, weil er bequem hinter einem Fernseher verschwinden kann. Mit einem PC kann er zwar in Preis und Leistung nicht mithalten, sticht diesen aber in jedem Fall mit seiner Größe und Energieeffizienz deutlich aus.

Gadgets im Test, Laptops & PCs im Test

von Johannes Geissler

Konferenzraum zum Mitnehmen: Das Klangwunder Jabra Speak2 75 im Test

Gadgets im Test

von André Nimtz

Massagepistole im Test: Wie gut ist die Hyperice Hypervolt 2 Pro?

Xgimi Horizon Pro 4K-Beamer im Test

Fernseher im Test

von Mario Petzold

XGIMI HORIZON Pro 4K-Beamer im Test: Im Wohnzimmer der Alleinunterhalter

Lautsprecher & Kopfhörer im Test

von André Nimtz

Viel Name, viel Klang? Der UB+ Eupho Alphorn S2 Bluetooth-Lautsprecher im Test

Lautsprecher & Kopfhörer im Test

von Sebastian Kundisch

Jabra Evolve2 Buds – Business-In-Ear-Headset mit ANC im Test

Gadgets im Test, Haushaltsgeräte im Test

von Maria Klipphahn

Für Ordnung & Kreativität – Etikettendrucker Brother VC-500W im Test

Gadgets im Test

von André Nimtz

Fit, stressfrei, achtsam: Fitness-Tracker Fitbit Sense 2 im Test

Gadgets im Test

von Sandra Eulitz

Kräutergarten für drinnen – die Véritable Smart Edition im Test

Tablet & Smartphone im Test

von André Nimtz

Nachhaltigkeit meets Smartphone: das Nokia X30 5G im Test