Als Werbeblocker wird ein Programm bezeichnet, das automatisch Werbung auf einer Internetseite erkennt und entfernt. Da Werbeinhalte im Web in den verschiedensten Formen wie Animationen, Bildern, Layer Ads (animierte Anzeigen, die sich über den Inhalt einer Webseite legen) oder Pop-ups vorkommen, analysiert ein Werbeblocker den Quelltext einer Webseite und blendet die Werbeinhalte aus. Zu den bekanntesten Werbeblockern gehören Adblock, Proxomitron, Flashblock, NoScript und TubeStop. Werbeblocker gibt es für die unterschiedlichsten Betriebssystemen, meist werden sie als Freeware-Plug-in im Webbrowser integriert.
Viele Anwender fühlen sich von blinkender Werbung auf Internetseiten abgelenkt und gestört und möchten mit dem Einsatz von Werbeblockern eine ruhige und inhalts-fokussierte Webseitendarstellung gewährleisten. Darüber hinaus wird durch das Ausblenden von Werbung der Seitenaufbau beschleunigt, da die Übertragung der Werbung unterbunden wird und weniger Daten geladen werden. Zudem leisten Werbeblocker einen wichtigen Beitrag zum Datenschutz, da das automatische Sammeln von Nutzerdaten durch Unternehmen verhindert wird.
Bei bestimmten Internet-Diensten, wie dem kostenlosen Versand von Kurzmitteilungen, ist es erforderlich, auf ein Werbebanner zu klicken, um eine Nachricht zu verschicken. Das Werbebanner dient dabei der Finanzierung des Services. Wird aber ein Werbebanner mit einem Blocker unterbunden, ist eine Nutzung des Dienstes nicht möglich. Auch viele Online-Spiele und Video-Portale lassen sich mit Werbeblockern nur mit Einschränkungen nutzen. Seitens der Content-Anbieter steht der Einsatz von Werbeblockern in der Kritik, da ihnen durch das Blockieren von Werbeeinblendungen Einnahmeverluste entstehen.
Zum Entfernen von Werbeinhalten greifen die Programmierer der Software auf unterschiedliche Methoden zurück. Zum einen orientieren sich die Programme bei der Analyse einer Internetseite an bestimmten Abmessungen, da es Standards für die Größen von Werbegrafiken gibt. Entsprechende Bilder werden erkannt und blockiert. Zum anderen wird die Werbung anhand ihrer Internetadresse (URL) identifiziert, hierbei kommen verschiedene Mechanismen wie weiße und schwarze Listen sowie sogenannte reguläre Ausdrücke zum Einsatz. So blockieren Werbefilter Skripts, Bilder oder andere eingebettete Objekte, wenn sich in ihrer URL ein verdächtiger Ausdruck wie /ads/ oder /adserv/ findet. Das “ad” steht hierbei für den englischen Begriff advertising (“Werbung”). In der Regel nutzen moderne Werbeblocker eine Kombination aus beiden Verfahren.
Die Werbung im Internet wird zunehmend aufwendiger und verlangt zudem hohe Rechen-Ressourcen. So kann es vorkommen, dass ein einzelnes Flash-Werbebanner eine solch hohe Leistung des PCs verlangt, dass die CPU verstärkt gekühlt werden muss. Da aber zum Anzeigen von bewegter Werbung häufig bestimmte Programmiersprachen vorausgesetzt werden, führt beispielsweise ein Ausschalten von JavaScript mit Hilfe eines Scriptblockers zur Unterdrückung von Werbung.
Bevor sich umfassende Werbe-Maßnahmen im Internet durchsetzten, gab es bereits in den 1990er Werbeblocker für Fernsehsendungen. Mit kleinen Decodern, wie zum Beispiel der “Fernsehfee”, schaltete das TV-Gerät automatisch auf einen Sender, auf dem keine Werbung lief, in Echtzeit wurde so auch die Werbung bei Videoaufnahmen entfernt. Als erster Werbeblocker für den PC-Bereich setzte sich ab 1999 die Software “WebWasher” durch. Das Programm installierte sich als Proxy und konfigurierte den Webbrowser so, dass dieser nur über “WebWasher” auf das Internet zugriff, was eine Analyse der Internetseite und ein Herausfiltern von Pop-ups und Werbung ermöglichte.
Zuletzt aktualisiert am 10.11.2017 von Cyberport-Redaktion