Weißabgleich bezeichnet in der Fotografie die notwendige Anpassung der Farbtemperatur der Aufnahme an die vorhandenen Lichtverhältnisse, da sonst bei falsch eingestellter Farbtemperatur ein Farbstich in Richtung Rot oder Blau entsteht. Die Kamera sucht vor der Aufnahme nach der hellsten Fläche im Bild und stellt sich auf diese als Weißreferenz ein.
Ein Farbstich entsteht, wenn diese hellste Fläche nicht weiß, sondern farbig ist oder dem Licht Farbanteile fehlen, wie es oft bei Kunst- und Dämmerlicht der Fall ist. Kameras verfügen daher über eingespeicherte Weißabgleich-Festwerte, die vor der Aufnahme angewählt werden können und den Farbwert dann entsprechend der Lichtquelle auf Tageslicht, Kunstlicht, Leuchtstoffröhren und andere fest einstellen.
Eine weitere Möglichkeit zum Weißabgleich besteht darin, vor der Aufnahme eine tatsächlich weiße Fläche, wie zum Beispiel ein Blatt Papier, oder eine standardisierte Graukarte in das Motiv zu halten und die Kamera darauf einzustellen. Insbesondere die Graukarte erlaubt eine korrekte Einstellung der Farbtemperatur auf die vorhandenen Lichtverhältnisse.
Der Weißabgleich lässt sich auch nachträglich am fertigen Bild durchführen. Im Bildbearbeitungsprogramm wird entweder der Weißpunkt, eine tatsächlich weiße Fläche im Bild, direkt ausgewählt oder die Farbtemperatur des Bildes per Regler in Richtung warm oder kalt eingestellt. Das optimale Ausgangsmaterial für den nachträglichen Weißabgleich per Software sind Bilder im Rohdatenformat. Bei diesen Rohdaten ist noch kein Weißabgleich festgelegt, er kann ohne Qualitätsverlust nachträglich geändert werden. Beim JPEG-Format ist die nachträgliche Einstellung nur in Verbindung mit Qualitätsverlusten durchführbar.
Zuletzt aktualisiert am 10.11.2017 von Cyberport-Redaktion