Unix bezeichnet ein Betriebssystem für Computer. Ursprünglich von Bell Laboratories entwickelt, führte Unix mit der Zeit zu einer Reihe von Derivaten und unixoiden Neuentwicklungen. Aufgrund hoher Stabilität, Sicherheit und guter Erweiterbarkeit wird Unix häufig im Serverbereich eingesetzt und ist dort immer noch von großer Bedeutung.
Unix ist ein Multitasking- und Mehrbenutzer-fähiges Betriebssystem. Es zeichnet sich durch gute Dokumentation aus. Zentraler Bestandteil des Systems ist der Kernel, welcher zudem Treiber, Prozesse und Dateisystem zur Verfügung stellt und kontrolliert. Sogenannte Gerätedateien stellen das Abbild der an den Computer angeschlossenen Geräte als Datei dar, Prozesse und Programme können über Zugriff auf die Gerätedatei mit dem korrespondierenden Gerät kommunizieren.
Dem Dateisystem kommt besondere Bedeutung zu, denn Unix versucht alles (Ein- und Ausgabegeräte, Massenspeicher und Peripherie als Datei abzubilden. Das Dateisystem ist hierarchisch aufgebaut und erlaubt beliebig viele Unterverzeichnisse. Hingegen ist eine grafische Benutzeroberfläche unter Unix nur optional und wurde erst später eingeführt: Das Haupteingabewerkzeug für Befehle ist nach wie vor der Kommandozeileninterpreter. Neben der Darstellung des gesamten Systems in Form von Dateien setzt Unix großflächig auf die Verwendung von reinem Text zur Speicherung von Informationen. Dieser Fokus auf Dateien und Text anstatt komplizierterer Modelle bildete die Grundlage für die Entwicklung zahlreicher populärer Protokolle wie FTP, HTTP und SMTP. Außerdem verbreitete sich mit Unix die Programmiersprache C, die auch heute noch benutzt wird.
Unix wurde ab 1969 von Ken Thompson für AT&T als Alternative zum Betriebssystem Multics konzipiert und hieß dementsprechend zunächst Unics. Zuerst in Assemblersprache erstellt, wurde Unix 1973 fast vollständig neu in der plattformunabhängigen Programmiersprache C geschrieben, was die Entwicklung und Portierung von Unix auf andere Plattformen stark begünstigte. Da das Kartellrecht AT&T keinen gewinnbringenden Verkauf von Unix erlaubte, verteilte der Entwickler es frei an Universitäten und erlaubte zusätzlich Änderungen nach eigenen Vorstellungen. So gelangte Unix in den 1980er Jahren zu größerer Beliebtheit und wurde vielfach adaptiert und abgewandelt. Die verschiedenen Unix-Derivate unterschieden sich in Ausstattung, Optionen und Fähigkeiten. Unterteilt werden kann in Unix-Derivate, also auf dem ursprünglichen Quelltext basierenden Unix-Abwandlungen und unix-ähnlichen Neuentwicklungen (unixoiden Systemen). Bekannte Unix-Derivate sind Solaris, Mac OS und BSD, verbreitete unixoide Systeme Linux und FreeBSD.
Zuletzt aktualisiert am 10.11.2017 von Cyberport-Redaktion