Als Universal-App (engl. für "universelle Anwendung") oder auch Hybrid-App wird ein Programm bezeichnet, das sowohl für Smartphones als auch für Tablets eines Betriebssystems optimiert ist. Universal-Apps sind vor allem im App Store von Apple verbreitet und dort an einem kleinen Plus zu erkennen sowie dem Hinweis, dass die entsprechende Applikation für iPhone und iPad konzipiert wurde. Auch Microsoft forciert die Verbreitung universeller Windows-Apps, die mit Smartphones, Tablets und PCs, die das Betriebssystem Windows 8 verwenden, gleichermaßen kompatibel sind. Auf der Android-Platform gibt es keine expliziten Universal-Apps. Vielmehr empfiehlt Google den Entwicklern, sogenannte Multi-Pane-Layouts zu nutzen, um unterschiedliche Geräte und Display-Größen zu unterstützen.
Der Hauptvorteil einer Universal-App ist, dass sich der erneute Kauf für einen weiteren Gerätetyp erübrigt und Sie damit Mehrausgaben vermeiden. Auch sogenannte In-App-Käufe, separat erworbene Inhalte wie Bonuslevel in einem Spiel, stehen bei Hybrid-Apps ohne Mehrkosten auf allen Devices zur Verfügung. Darüber hinaus genießen Sie auf den unterstützten Endgeräten die bestmögliche Darstellung und Steuerung, da Grafiken und Bedienelemente gerätespezifisch optimiert sind. So werden beispielsweise Menüs auf Smartphones häufig auf die ganze verfügbare Fläche gestreckt und nachfolgende Optionen durch Swipes eingebunden. Auf Tablets hingegen erscheint das entsprechende Menü mitsamt aller Unterpunkte, da mehr Darstellungs-Raum zur Verfügung steht. Grundsätzlich haben Entwickler von Universal-Apps die Freiheit, das Erscheinungsbild der Anwendung perfekt auf die jeweilige Geräteklasse anzupassen, sodass sich das Design einer App in der Smartphone- und Tablet-Version grundlegend unterscheiden kann.
Wenn Sie beispielsweise E-Books mit der Universal-App iBooks nutzen, profitieren Sie von der automatischen Synchronisation von Lesezeichen und Markierungen. Lesen Sie unterwegs auf Ihrem iPhone 6 ein Buch und fügen eine Notiz hinzu, findet sich die Anmerkung auch, wenn Sie die Lektüre zuhause auf dem iPad fortsetzen. Zudem öffnet sich stets die zuletzt betrachtete Buchseite, ganz gleich, ob Sie Smartphone oder Tablet verwenden. Auch die Universal-App GarageBand macht den nahtlosen Wechsel zwischen unterschiedlichen Geräten besonders bequem: Erstellen Sie einen Song auf dem Tablet, genießen Sie dabei den großen Screen und erweiterte Menüs. Möchten Sie on tour Änderungen vornehmen oder Ihre Komposition via Facebook, YouTube und Co. teilen, greifen Sie per Smartphone problemlos auf Ihre GarageBand-Lieder zu.
Bei der Konzeption einer Applikation entscheiden sich Entwickler stets für eine Programm-Variante: Smartphone-, Tablet- oder Universal-App. So gibt es Anwendungen, die für die Verwendung auf Smartphones gedacht und auf die kleineren Display-Größen von iPhone und Co. angepasst sind. Zwar können diese Programme auch auf Tablets ausgeführt werden, jedoch wird die eigentliche Auflösung im sogenannten Kompatibilitätsmodus lediglich hochskaliert. Die Smartphone-App selbst wird emuliert. Konzipiert der Entwickler seine Anwendung speziell für Tablets wie das iPad, können Sie die entsprechende App auch nur auf Tablets installieren – eine Verwendung auf dem Smartphone ist nicht möglich. Nutzen Sie beispielsweise mit Ihrem iPhone Apples App Store, werden Tablet-Applikationen ausgeblendet und stehen nicht zum Download bereit.
Viele Entwickler erachten die technischen Einschränkungen, die Universal-Apps mit sich bringen, als zu groß, weshalb sie sich für separate Apps für Smartphone und Tablet entscheiden. So verlangen Hybrid-Apps in der Regel höhere Systemanforderungen, wodurch ältere Hardware wie das iPhone 4 oder die erste Version des iPad nicht unterstützt und potenzielle Nutzer nicht erreicht werden. Zudem bedarf auf Entwickler-Seite die Anpassung einer App an unterschiedliche Gerätevarianten eines größeren Zeitaufwands und verursacht zusätzliche Kosten (z.B. für diverse Testgeräte). Eine aktuelle Universal-App für iOS beinhaltet zum Beispiel zahlreiche Auflösungen von 960 mal 640 Pixeln (iPhone 4S, iPod Touch 4G) über 1.024 mal 768 Pixeln (iPad, iPad 2, iPad Mini) und 2.048 mal 1.536 Pixeln (iPad Air 2) bis 2.208 mal 1.242 Pixeln (iPhone 6 Plus).
Zuletzt aktualisiert am 10.11.2017 von Cyberport-Redaktion