Die Abkürzung SSH steht für Solid-State-Hybrid und bezeichnet einen nichtflüchtigen Speicher für digitale Daten. In SSH-Laufwerken wird eine magnetische Festplatte mit Solid-State-Speicher kombiniert. Häufig benötige Dateien und Programme werden auf dem schnellen Flash-Speicher abgelegt und stehen so unmittelbar zur Verfügung. Auf der integrierten magnetischen Festplatte werden die restlichen Daten gespeichert. Somit kombinieren SSHs die schnellen Zugriffszeiten und hohen Datenübertragungsraten des Flash-Speichers mit den großen Datenkapazitäten der traditionellen Festplatten. Die Preise für reine SSD-Laufwerke sinken kontinuierlich, im Gegenzug wachsen die Kapazitäten stetig. Dadurch treten SSDs immer mehr in Konkurrenz zu Magnetfestplatten und damit auch zu SSH-Laufwerken. In der IT-Welt bezeichnet die Abkürzung SSH auch das Netzwerkprotokoll Secure Shell, mit dem eine verschlüsselte Verbindung mit einem entfernten Gerät hergestellt wird.
Hersteller von SSHs integrieren Flash-Speicher im Laufwerk selbst, um die Datenzugriffszeit zu minimieren. Die SSD-Komponenten stellen ihre Daten um ein Vielfaches schneller als herkömmliche Festplatten bereit. Beim Schreibprozess hingegen boten die traditionellen Festplatten lange Zeit deutliche Geschwindigkeitsvorteile. Die Kombination von Flash-Speicher und Festplatte wurde nicht als Ersatz der klassischen Technik verstanden, vielmehr sah man sie als Ergänzung. Bei SSHs wird eine Datei nicht bereits beim ersten Zugriff über den Flash-Speicher bereitgestellt, sondern nur nach mehrmaliger Verwendung; ein im Laufwerk verbauter Controller regelt die Bewertung von Daten und Programmen. Somit befinden sich nach einiger Nutzungszeit ganz automatisch die wichtigsten Betriebssystembestandteile und häufig benutzten Programme im Flash-Speicher der SSH-Lösung und stehen von dort aus mit hoher Geschwindigkeit zur Verfügung. Derzeit bewegen sich die integrierten Flash-Speicher in Größen zwischen 4 und 32 Gigabyte, auf der Festplatte stehen je nach Modell bis ca. 1000 Gigabyte zur Verfügung.
Der Chip-Hersteller Intel integriert mit seiner Technologie "Turbo Memory" den Flash-Speicher nicht im Laufwerk selbst, sondern über einen separaten Anschluss auf dem Mainboard. Dadurch entsteht zwar keine Hybrid-Festplatte, der erzielte Effekt ist aber mit der Arbeitsweise von SSHs identisch. Durch Turbo Memory wird vor allem der Bootvorgang von Betriebssystemen und der Start regelmäßig verwendeter Anwendungen beschleunigt, da diese Daten, wie auch bei SSHs, direkt auf dem Flash-Speicher abgelegt werden. Jedoch muss diese Funktion explizit vom Betriebssystem unterstützt werden. Zur Zeit nutzen die Microsoft-Systeme Windows Vista, Windows 7 und Windows 8 mit der ReadyBoost-Funktion die Möglichkeiten dieser Technik.
Die Kombination von herkömmlichen Festplatten mit DDR-SDRAM wird nur auf dem asiatischen Markt vertrieben. Diese Form des SSH-Speichers besteht aus einer 2,5″-Festplatte und DDR-SDRAM-Modulen, die in einem 3,5″-Gehäuse untergebracht sind. Der Vorteil dieser Bauart ist, dass in dem Gerät ein Kondensator verbaut ist, durch den die Daten bis zu anderthalb Minuten nach Ende der Stromzufuhr verfügbar sind. Der verbaute Controller lernt mit der Zeit, welche Daten sich für den schnellen Zwischenspeicher empfehlen, wodurch eine hohe Beschleunigung von Betriebssystemfunktionen und Anwendungen erreicht wird. Bei herkömmlichen SSHs übernimmt diese Aufgabe das Betriebssystem.
Die Kombination konventioneller Festplatten mit schnellem Flash-Speicher bietet viele Vorteile:
Zuletzt aktualisiert am 10.11.2017 von Cyberport-Redaktion