Als Soundkarte wird die Hardware eines Computers bezeichnet, die für die Ein- und Ausgabe von Audio in digitaler und analoger Form zuständig ist. Sie zählt zur Peripherie und befindet sich entweder als Erweiterungskarte oder Chipsatz innerhalb des Computers oder als externe Soundkarte in einem separaten Gehäuse. Interne Soundkarten werden über Schnittstellen wie PCI oder PCI Express angebunden, externe Modelle nehmen über Anschlüsse wie USB, Express Card oder FireWire auf.
Grundlegendes Element der Soundkarte sind Digital/Analog-Wandler am Soundausgang und Analog/Digital-Wandler am Soundeingang. Meist in einem Chip integriert, digitalisieren diese Audiosignale am Audioeingang bzw. setzen digitale Signale in Analog-Audio um, das dann am Audioausgang zur Verfügung steht. Digitales Audio kann aber ebenso über digitale Ausgänge direkt ausgegeben werden. Analoge Anschlüsse für Ein- und Ausgang sind häufig als farblich kodierte Klinkenanschlüsse nach folgendem Schema ausgeführt:
Darüber hinaus stehen als digitale Aus- und Eingänge meist optische oder koaxiale S/PDIF-Anschlüsse zur Verfügung.
Die erste Soundkarte war das sogenannte "Mockingboard" für den Apple II, diese kam jedoch als Nischenprodukt nur wenig zum Einsatz. In IBM-kompatiblen PCs benutzten Programme und auch Spiele zunächst den PC-Lautsprecher, einen einfachen, kleinen Lautsprecher, der sich innerhalb des Gehäuses befand. Da die mit diesem PC-Lautsprecher erzielte Soundqualität jedoch sehr mäßig war, verzeichneten Soundkarten im PC-Bereich in den 1990er Jahren erste Erfolge mit den ersten Erweiterungskarten der Marken "Soundblaster" und "AdLib" . Anwendungsfelder für diese ersten Modelle bestanden in der Tonausgabe für Computerspiele und Videos bzw. in der Musikszene. Computerspiele und Software mussten die Soundkarten vor der Veröffentlichung von Windows 95 direkt auf Hardware-Ebene ansteuern, d.h. ein Soundkartenmodell spezifisch unterstützen, um darauf Ton ausgeben zu können.
Der Soundkartenmarkt beschränkte sich dementsprechend auf einige wenige populäre Modelle und deren kompatible Nachbauten. Erst mit Windows 95 standen Treiber für Soundkarten zu Verfügung und erlaubten eine Pluralisierung des Soundkartenmarktes, da Windows 95 systemseitig nun sehr viele Soundkarten unterstützte. Soundkarten enthielten auch den sogenannten Gameport, einen auf der MIDI-Schnittstelle basierenden Anschluss für Joysticks und Gamepads.
Danach entwickelte sich der Markt in Richtung Audio-Chipsatz, bzw. Integration von Soundfunktionen direkt im Mainboard. Audio-Chipsätze sind heutzutage in fast jedem Mainboard, Notebook und anderen Computerformen integriert und werden als Onboard-Sound bezeichnet. Der zunächst populäre AC'97-Standard wurde ab 2004 vom Intel HD Audio-Standard abgelöst. Dieser erlaubt echten 7.1 Mehrkanalton über analoge und digitale Ausgänge zur Ansteuerung von Satellitenboxen und Subwoofern.
Zuletzt aktualisiert am 10.11.2017 von Cyberport-Redaktion