Der Begriff Receiver (Empfangsgerät) ist im Bereich der Unterhaltungselektronik mit unterschiedlichen Bedeutungen versehen. Diese sind:
Receiver (i.S.v. Baugruppe) wird der Teil eines elektronischen Gerätes genannt, der für den Empfang elektromagnetischer Signale zuständig ist und diese beispielsweise in hörbare Signale (Rundfunk), sichtbare Signale (Fernsehen) oder digitale Signale (WLAN, GPS etc.) umwandelt. Bei Fernsehgeräten oder Radios bezeichnet der Tuner das eigentliche Empfangsgerät. Streng genommen bezeichnet das Wort Tuner nur den Hochfrequenzteil, der wegen der geforderten hohen Verstärkung und der notwendigen Störfreiheit meist als separate Baugruppe realisiert ist.
Die Kombination aus Tuner und Verstärker in nur einem Gerät wird als Receiver oder je nach Auslegung auch als AV-Receiver bezeichnet. Die Abkürzung AV steht dabei für Audio/Video. Während die klassische Kombination von Verstärker und Radio schon sehr lange existiert – sie unterscheidet sich vom Transistorradio durch die Anschlussoption von Lautsprechern und Audioquellen – kam es bei den AV-Receiver erst in den letzten Jahren zu einer vermehrten Verbreitung. Der integrierte Tuner bietet bei vielen Modellen neben automatisiertem Sendersuchlauf und RDS auch die Option, ein Lautsprechersystem mit Surround-Sound anzuschließen. Modelle mit integriertem DVD-/Blu-ray-Laufwerk und HDMI-Anschluss (z.B. Bose-Soundsysteme oder Denons Cara) können in Kombination mit einem Fernseher mit Triple-Tuner bis zu vier Einzelgeräte ersetzen: Verstärker, Tuner, TV-Receiver und DVD-/Blu-ray-Player. Seit 2011/2012 finden sich unter den AV-Receivern auch Geräte mit DAB+-Receiver für den digitalen Radioempfang sowie einer Internetradio-/DLNA-Funktion.
Je nach Verwendungszweck sind auch speziellere Bezeichnungen wie DVB-T-Receiver oder Satellitenreceiver üblich. Für den Empfang von per Satellit ausgestrahlten Inhalten sind inzwischen nur noch digitale Receiver erhältlich. Ähnlich wie bei der Umstellung von analogem terrestrischem Fernsehen auf DVB-T sind externe Receiver noch üblich, werden jedoch zunehmend durch die in Fernseher integrierten Tuner abgelöst. Die Receiver-Spezifikationen für digitales Fernsehen unterscheiden sich nach Übertragungsart: via Satellit (DVB-S und DVB-S2), über Antenne (DVB-T) oder per Kabelanschluss (DVB-C).
Der Digitalreceiver dekodiert digitale Fernseh- und Mehrwertdienste (z.B. DVB-T mit EPG), die via Kabel, Satellit oder terrestrischer Übertragung ausgestrahlt werden. Beim Bezahlfernsehen (Pay-TV) werden Digitalreceiver in Verbindung mit einer Dekoderkarte (Smartcard) auch zur Entschlüsselung kodierter Bezahlfernsehangebote benutzt. Digitale Set-Top-Boxen für IPTV ermöglichen darüber hinaus den Zugriff auf Online-Videotheken und internet-basierte Dienste wie YouTube, Skype oder Facebook.
Zuletzt aktualisiert am 10.11.2017 von Cyberport-Redaktion