Als Pivot-Funktion wird die Möglichkeit bezeichnet, einen Monitor oder Bildschirm um 90° oder mehr zu drehen. Nach der Drehung wird der Bildschirminhalt der veränderten Position angepasst und ausgerichtet. Zunächst wurde die Veränderung durch eine separate Software registriert und die Höhe und Breite der Darstellung angepasst, heute ist die Funktion in der Regel in modernen Grafikkarten integriert. Dank der Pivot-Funktion werden hochformatige Texte oder DIN-A4-Seiten in ihrer Gänze dargestellt, was die Lesbarkeit und Darstellung verbessert. Häufig wird die Pivot-Funktion auch als Swivel-Feature bezeichnet.
Obwohl moderne Grafiktreiber die Pivot-Funktion von Haus aus unterstützen, benötigen einige Anwender dennoch spezielle Programme, die eine Anpassung des Bildschirminhaltes an den rotierten Monitor vornehmen. Seit Windows 98 dient die Freeware iRotate zu Verwendung des Pivot-Effekts, auch Samsung bietet für die SyncMaster-Serie mit MagicRotation eine kostenfreie Lösung an. Auch kostenpflichtige Anwendungen sind am Markt vertreten, die noch Zusatz-Features wie die Unterstützung mehrerer Monitore ermöglichen. Unter dem Betriebssystem Linux wird die Pivot-Funktion dank des Programms xrandr realisiert, das bei den meisten Distributionen mitgeliefert wird.
Seit den frühen 1970er Jahren wird die Pivot-Funktion in Computern verwendet: Der Xerox Alto von 1973 verfügte als erster Rechner über einen vertikalen Röhrenmonitor. Auch viele Arcade-Spiele wie PacMan und Donkey Kong waren ebenso für die Hochkantdarstellung optimiert. Große Verbreitung fand das Pivot-Feature durch die Marktdurchdringung von LCD-Bildschirmen, da diese dank Drehgelenken einfach und bequem zu rotieren sind. Es muss jedoch beachtet werden, dass nicht alle LCD-Monitore vertikal verwendet werden können. Bei vielen Bildschirmen gibt es eine große Toleranz bei der horizontalen Blickwinkelabhängigkeit, dreht man jedoch den Monitor in die Vertikale, verschlechtert sich die Darstellung bei seitlicher Betrachtung.
Obwohl die Technologie ihren Ursprung im Monitor-Bereich hat, verfügen heute viele Geräteklassen über die Anpassung des Bildschirminhalts nach dessen Drehung, obwohl dabei nicht mehr von der Pivot-Funktion gesprochen wird. Bei Tablets wie Apples iPad oder Samsungs Galaxy Tab 2 ist die Neuausrichtung des Bildschirms Teil des intuitiven Bedienkonzepts. Auch bei digitalen Spiegelreflexkameras werden in der Regel die Informationen auf dem Display bei Hochkantaufnahmen vertikal dargestellt.
Zuletzt aktualisiert am 28.03.2018 von Cyberport-Redaktion