NFC (engl.: Near Field Communication; dt.: Nahfeld-Kommunikation) ist ein international genormter Standard zur Datenübertragung im Nahbereich. Dabei können Daten zwischen zwei mobilen Endgeräten oder einem Terminal und einem Mobilgerät ausgetauscht werden, die sich im Abstand von max. 10 bis 20 cm befinden.
NFC wurde 2002 von den Firmen NXP und Sony entwickelt. Zur Förderung und Weiterentwicklung von NFC haben sich bis heute ca. 100 Firmen, u.a. Sony, Philips, Nokia und Google, im NFC-Forum zusammengeschlossen. NFC ermöglicht eine drahtlose Kommunikation auf Induktionsbasis durch die Verknüpfung der Standards Bluetooth und Radio Frequency Identification (RFID; dt.: Identifizierung per Funk). RFID bietet die Architektur, Daten in einem bestimmten Frequenzbereich zu speichern und auszulesen. Die Entwicklung wurde dabei gezielt auf eine geringe Reichweite ausgerichtet, um das Ausspähen transferierender Daten zu verhindern. Für NFC wird das lizenzfreie Frequenzband 13,56 KBit/s mit Übertragungsraten von 106 MHz, 212 KBit/s oder 424 KBit/s genutzt. Die Übertragung mit Hilfe eines hochfrequenten Magnetfeldes (Induktion) kann immer nur zwischen zwei Teilnehmern, Initiator (Sender) und Target (Empfänger), erfolgen. Dabei werden die Daten bidirektional, also zur gleichen Zeit in beide Richtungen oder unidirektional, zeitgleich in nur eine Richtung, übertragen. Verfügt das Target über keine eigene Energieversorgung, kann es vom Initiator über ein Radiofrequenz-Magnetfeld mit Energie versorgt werden.
Grundsätzlich wird zwischen drei Modi zur NFC-Datenübertragung unterschieden:
NFC ermöglicht den schnellen und kostenlosen Austausch flexibler Daten im Nahbereich. Dadurch ergeben sich vielseitige Anwendungsmöglichkeiten. Im Folgenden sind Beispiele für den Einsatz der NFC-Technik aufgeführt:
NFC gilt als eine sichere Übertragungstechnologie, da die Kommunikaton ausschließlich im Nahbereich erfolgen kann. Jedoch sollten sicherheitssensible Anwendungen Daten verschlüsselt übertragen werden, falls das Gerät entwendet wird und Dritte damit direkten Zugriff bekommen. Der Nutzer muss sein NFC-Gerät mit Passwörtern schützen und im Falle eines Verlustes die Daten aus der Ferne löschen können. Bisher ist nicht festgelegt worden, wie der Anwender sich im Verlustfall bspw. vor Geld-Abbuchungen in unbegrenzter Höhe oder dem Fremdzugriff auf die Schlüsselfunktion des NFC-Geräts schützen kann. Komplexe Sicherheitslösungen sind vom NFC-Forum bisher noch nicht standardisiert worden.
Die NFC-Technologie bietet eine einfache und gebührenfreie Kommunikation im Nahbereich und ermöglicht damit zahlreichen Firmen verschiedenster Branchen eine große Anwendungsmöglichkeit. Durch den Zusammenschluss von über 100 internationalen Firmen im NFC-Forum, wurde die Technologie bis zur Marktreife entwickelt. Mit der Integration der NFC-Chips in neueren Smartphones wird dem Nutzer automatisch ein NFC-Gerät zur Verfügung gestellt, wodurch er sofort ohne weitere Investitionen die Vorteile der Technologie nutzen kann. Ob bargeldloses Zahlen von Tickets für Bus-, Bahn- und Flugverkehr, Speicherung von Eintrittskarten direkt auf dem Mobilgerät oder Verifikation mithilfe des elektronischen Personalausweises und eID zum sicheren Onlineshopping – die Anwendungsmöglichkeiten der NFC-Technologie sind vielfältig und deren Verwendung wird stark anwachsen.
Zuletzt aktualisiert am 10.11.2017 von Cyberport-Redaktion