Als MTBF (englisch: mean time between failures, deutsch: mittlere Ausfallzeit) wird in der IT die wahrscheinliche Zeit angegeben, bis ein System oder eine System-Komponente wegen eines Defekts ausfällt. Besonders bei stark beanspruchten PC-Elementen wie Festplatten oder Arbeitsspeicher wird die MTBF von den Herstellern als Qualitäts-Merkmal vermerkt. So gibt bei einer klassischen Festplatte die MTBF von 12.000 an, dass die HDD im Durchschnitt 12.000 Stunden fehlerfrei arbeitet, bis ein Komponenten-bedingter Fehler auftritt. Ebenso wie für IOPS-Werte gibt es für MTBF-Angaben keine standardisierte Normung, das bedeutet, dass die Hersteller keine einheitlichen Tests für die MTBF-Prüfung verwenden und so die Werte nur bedingt vergleichbar sind.
Obwohl es sich bei den MTBF-Angaben um theoretische Messwerte handelt, die Hersteller-abhängig keinen genormten Standards folgen, geben sie dennoch Auskunft über die Robustheit eine Bauteils. Bei hohen MTBF-Werten ist davon auszugehen, dass die Komponenten generellen Prüf-Szenarien unterzogen wurden und damit langlebiger sind als Produkte, die diese Auszeichnung nicht aufweisen. Natürlich handelt es sich bei der mittleren Ausfallzeit um Laborwerte, die nur schwer in die Realität übertragbar sind. Bei einer externen Festplatte hat es beispielsweise entscheidenden Einfluss, ob Sie das Gerät häufig transportieren sowie regelmäßig von Strom und Ports trennen oder ob das Laufwerk unbewegt unter dem Schreibtisch seinen Dienst verrichtet und somit kaum Erschütterungen ausgesetzt ist.
Um zu repräsentativen MTBF-Angaben zu gelangen, halten sich alle Hersteller an ähnliche Versuchs-Routinen. In der Regel werden Hunderte Geräte des gleichen Bautyps und der gleichen Charge über einen langen Zeitraum parallel betrieben. Kommt es nach einer gewissen Zeit zu Hardware- oder Software-Defekten, wird dies vermerkt und es ergibt sich anteilig ein stabiler MTBF-Wert. Dabei gilt jedoch: Je mehr Geräte getestet werden und je länger der Testzeitraum ist, umso realistischer ist auch der MTBF-Wert. Eine weitere Möglichkeit, die Ausfallquote von technischen Geräten zu ermitteln, ist die sogenannte AFR (englisch: annual failure rate, deutsch: jährliche Ausfallrate).
Zuletzt aktualisiert am 10.11.2017 von Cyberport-Redaktion