Ein Makro-Objektiv ist ein optisches System zur Aufnahme von Motiven geringer Größe mit einem hohen Abbildungsmaßstab. Makro-Objektive können als Wechseloptiken für Spiegelreflexkameras ausgelegt sein oder als Makro-Aufnahmemodus in Kompaktkameras zur Verfügung stehen. Die relevanten Eigenschaften eines Makro-Objektivs sind Brennweite, Naheinstellgrenze und Abbildungsleistung. Dabei ist die optische Berechnung des Objektivs auf den Nahbereich optimiert, je nach Ausführung ist jedoch auch eine Scharfstellung auf unendlich möglich.
Aus Brennweite und Naheinstellgrenze des Makro-Objektivs ergibt sich der Abbildungsmaßstab. Dieser gibt an, in welchem Verhältnis Objektgröße und Projektion zu einander stehen. Ein Objektiv mit Abbildungsmaßstab 1:1 bildet Objekte in Originalgröße auf dem Sensor ab: Eine Briefmarke mit den Ausmaßen 24 x 36 mm wird unter der Verwendung eines Makro-Objektivs mit dem Abbildungsmaßstab 1:1 auf einem Vollformatsensor format-füllend abgebildet. Entsprechend lässt sich mit einem 1:1-Objektiv und einem APS-C-Sensor ein Objekt von 25,1 x 16,7 mm formatfüllend abbilden.
Die Makro-Objektive für Spiegelreflexkameras verfügen standardmäßig über eine feste Brennweite im Bereich zwischen 50 und 100 mm. Als Tele-Makro-Objektive werden außerdem Objektive mit 180 oder 200 mm angeboten. Objektive mit einem größeren Bildwinkel (Weitwinkel-Objektive) sind für die Makrofotografie nicht sinnvoll, da der zu geringe Kamera-Abstand zu Verzerrungen im Bild und Störungen im Arbeitsablauf führen würde (Berührung des Objekts, mangelnder Platz für Beleuchtung). Eine Sonderform des Makro-Objektivs sind die Lupenobjektive, die für Maßstäbe von 1:1 bis 20:1 ausgelegt sind.
Zuletzt aktualisiert am 10.11.2017 von Cyberport-Redaktion