Als iPod werden tragbare, digitale Medien-Player bezeichnet, die die Firma Apple seit dem Jahr 2001 anbietet. iPods waren im Jahr 2011 mit 78% Marktanteil die weltweit meistverkauften tragbaren Musik- und Video-Player. Um den iPod mit Musik, Filmen und anderen Inhalten zu füllen, ist die kostenlose Medien-Verwaltung iTunes notwendig, jedoch gibt es auch Alternativprogramme von Drittanbietern. Apple sieht vor allem das Zusammenspiel von Hardware (iPod), Software (iTunes) und Inhalten (aus dem iTunes Store) als Erfolgsgarant der Produktlinie. Als Erfinder des iPod gilt der Hardware-Entwickler Tony Fadell; das Design stammt jedoch vom Briten Sir Jonathan Ive. iPods sind heute in verschiedenen Modellvarianten erhältlich und trugen durch ihren Erfolg maßgeblich zum wirtschaftlichen Wachstum Apples bei. In den frühen 2000er Jahren galten vor allem die beiliegenden weißen Kopfhörer als Erkennungsmerkmal unter iPod-Nutzern.
Seit der Veröffentlichung des iPod 2001 wurden viele verschiedene Modelle angeboten, der heute erhältliche iPod classic kann als direkter Nachfahre des Ur-iPods angesehen werden. 2005 löste der iPod nano den iPod mini ab und auch die Modelle des iPod shuffle wurden kontinuierlich erneuert und ersetzt. Die aktuelle Produktpalette von Apples iPod umfasst den iPod shuffle (4. Generation), den iPod nano (6. Generation), den iPod classic (6. Generation) und die vierte Generation des iPod touch. Im Laufe der Jahre wurden auch offizielle Sondereditionen des iPods vorgestellt, die besonders bei Sammlern begehrt sind, z.B. die U2-Special-Edition, der iPod nano Product Red und die Harry-Potter-Edition.
Apples iPhone enthält neben der Hauptfunktion des Telefonierens auch die volle Funktionalität eines iPod touch, mitsamt Wiedergabelisten und Genius-Funktion. Die Benutzeroberfläche orientiert sich stark an dem Layout der iTunes-Versionen ab 7.5, so werden beispielsweise Alben im sogenannten Cover Flow dargestellt. Auch auf Apples iPad ist der iPod zur Musikwiedergabe integriert. Bis zur iOS-Version 4.3 hieß die Musik-App auf iPhone und iPad sogar „iPod“, als Icon diente ein stilisierter iPod classic auf orangenem Grund. Mit iOS 5 wurde jedoch die Anwendung in „Musik“ umgetauft, auch das iPod-Symbol musste einem Notenschlüssel weichen.
Im Laufe der Jahre wurde der iPod mehrmals im Preis gesenkt, jedoch nahm auch die Menge der mitgelieferten Zubehörartikel ab. Neben den typischen weißen Kopfhörern finden sich heute nur noch ein USB-Kabel und ein Einsatz für das Universal Dock im Lieferumfang. Aus diesem Grund entwickelte sich rund um den iPod eine große Anzahl an Zubehörherstellern. Ob FM-Transmitter, Silikon-Schutzhüllen oder Lautsprecher-Systeme: Es gibt kaum einen Bereich, in dem sich kein iPod-Zubehör findet. Wenn Zubehör-Spezialisten mit ihren Produkten den iPod Dock Connector, eine proprietäre Schnittstelle, nutzen möchten, muss Apple die Hardware prüfen. Im Gegenzug dürfen die Anbieter ihre Produkte jedoch mit dem "Made for iPod"-Logo versehen, was eine vollstände Kompatibilität mit Apples iPod verspricht.
Im Frühjahr 2001 zeigte Apples damaliger Chef der Hardware-Entwicklung Jon Rubinstein dem Firmenchef Steve Jobs eine 1,8 Zoll große Festplatte, die zur Basis des iPod werden sollte. Nur ein halbes Jahr später, am 23. Oktober 2001, präsentierte Jobs den ersten iPod mit einer 5-GB-Festplatte und einem beweglichen Scrollrad zur Navigation. Im Jahr darauf wurde das zweite Generation des iPod vorgestellt, bei der statt eines mechanischen Scrollrads ein berührungsempfindliches Touch Wheel zur Steuerung diente, die Kapazität des Musik-Players wuchs auf 10 und 20 GB. Anschluss an Macs fanden die ersten beiden Generationen des iPod über ein FireWire-Kabel. Jedoch war der iPod der zweiten Generation auch erstmals als Version für das Betriebssystem Windows erhältlich, was zu einer größeren Marktdurchdringung führte. Als die dritte iPod-Generation im darauffolgenden Jahr präsentiert wurde, verfügte diese neben einem aktualisierten Design und berührungsempfindlichen Tasten auch über die proprietäre Dock-Connector-Schnittstelle. Die Festplatten-Kapazität erhöhte sich auf 40 GB und im September 2003 wurde der einmillionste iPod verkauft.
Im Jahr 2004 führte Apple mit dem iPod mini eine kleinere Version seines Medien-Players ein. Als Steuerelemente kam erstmals das sogenannte Click Wheel zum Einsatz: Die berührungsempfindlichen Tasten und das Touch Wheel wurden in einer Oberfläche kombiniert. Die iPod minis erschlossen in verschiedenen Farben und mit 4-GB-Speicher völlig neue Zielgruppen wie Jugendliche und Senioren. Ebenfalls im Jahr 2004 erschien die vierte Generation des iPod mit Click Wheel und Kapazitäten bis 40 GB. Als Sondermodelle veröffentlichte Apple im selben Jahr auch den iPod photo, der über ein Farbdisplay verfügte, und die schwarz-rote U2-Special-Edition. Als weiteres iPod-Modell stellte Apple im Jahr 2005 den iPod shuffle mit 512 und 1024 MB vor. Die kleinen Musik-Spieler waren durch den fehlenden Bildschirm und die hohe Akku-Laufzeit von 18 Stunden vor allem für sportliche Aktivitäten gedacht. Alleinstellungsmerkmale des iPod shuffle waren neben seiner geringen Größe zwei Abspielmodi: Musikstücke wurden entweder in zufälliger Reihenfolge (engl.: shuffle) oder geordnet wiedergegeben.
Nach nur einem Jahr nahm Apple den iPod photo vom Markt; von 2005 an verfügten alle iPods über einen Farbbildschirm und Kapazitäten von 20 oder 60 GB. Als Nachfolger der iPod mini erschien im Herbst 2005 der iPod nano mit bis zu 4-GB-Flash-Speicher. Die fünfte iPod-Generation, die ebenfalls in diesem Herbst veröffentlicht wurde, konnte erstmals auch Videos abspielen. 2006 aktualisierte Apple den iPod der fünften Generation durch eine Kapazitätssteigerung auf 80 GB und einen helleren Bildschirm, auch die zweite Generation des iPod nano mit farbigen Aluminiumgehäuse wurde präsentiert. Des Weiteren waren erstmalig im iTunes Store Spiele für den iPod erhältlich. Der 2006er iPod shuffle verfügte ebenfalls über ein Aluminiumgehäuse und hatte einen integrierten Clip zu Befestigung des Players an der Kleidung.
Im Herbst 2007 aktualisierte Apple die gesamte iPod-Produktlinie: der iPod shuffle war in verschiedenen Farben erhältlich, der iPod nano wurde mit einer Kamera versehen und beherrschte Video-Wiedergabe und der iPod wurde zum iPod classic umgetauft. Als völlig neues Produkt führte Apple den iPod touch ein, der, ebenso wie das iPhone, über ein eigenes Betriebssystem und einen großen, berührungsempfindlichen Touchscreen verfügte. 2008 folgten neue Versionen des iPod nano, des iPod shuffle und die zweite Generation des iPod touch. Die Kapazität des iPod classic erhöhte sich auf 120 GB. Der 2009 vorgestellte iPod shuffle ließ sich ausschließlich über die mitgelieferte Kopfhörer-Fernbedienung steuern und bot kaum Bedienungselemente am Gerät selbst: Ein Konzept, das von vielen Anwendern skeptisch gesehen wurde.
Im September 2009 stellte Apple die nächste Generation des iPod nano, des iPod classic und eine Überarbeitung des iPod touch vor. Im Jahr darauf veröffentlichte Apple eine neue Version des iPod nano: Die Kamera- und Videofunktion mussten weichen, dafür verfügte das Gerät über eine Multi-Touch-Bedienoberfläche und war kaum größer als der iPod shuffle. Der zeitgleich präsentierte iPod touch der vierten Generation erhielt zwei Kameras an Vorder- und Rückseite für Videoaufnahmen und Chats, auch ein Gyroskop und ein Retina-Display verbaute Apple im iPod touch. Der iPod shuffle erhielt ebenfalls ein neues Design, die von vielen Anwendern vermissten Tasten brachte Apple auch zurück. Zehn Jahre nach der Veröffentlichung des ersten iPods stellte Apple im Herbst 2011 eine aktualisierte Version des iPod Touch vor, die auch im klassischen Weiß erhältlich war. Bis zum Oktober 2011 verkaufte Apple nach eigenen Angaben insgesamt über 300 Millionen iPods.
Grundlegende Veränderungen in Design und Funktion führte Apple im September 2012 beim iPod touch ein. Der Medien-Player erhielt ein 4-Zoll-großes Retina Display, den A5-Prozessor und den Lightning Connector, der den Dock Connector ersetzt. Im Design unterscheidet sich der aktuelle iPod touch wesentlich von seinen Vorgängern: Die Rückseite besteht aus eloxiertem Aluminium und das Gerät ist in fünf Farbvarianten erhältlich. Die siebte Generation des iPod nano besitzt ein 2,5 Zoll Display mit Multi-Touch, Bluetooth-Konnektivität, ein FM-Radio und ebenfalls den Lightning Connector als Peripherie-Anschluss.
Zuletzt aktualisiert am 10.11.2017 von Cyberport-Redaktion