Als Erweiterungskarte wird eine Leiterplatine bezeichnet, die mit elektronischen Bauelementen bestückt ist und sehr leicht ausgetauscht werden kann. Häufig werden Erweiterungskarten auch Steckkarten oder Elektronikkarten genannt. Erweiterungskarten besitzen einen Steckverbinder oder gegebenenfalls weitere mechanische Verbindungselemente, die eine Befestigung im Steckplatz zu ermöglichen.
In der Regel finden sich Erweiterungskarten bei PCs, beispielsweise als Grafik- und Soundkarten: Eine Grafikkarte wandelt Daten so um, dass ein Monitor diese als Bild ausgeben kann. Auch in anderen Geräten wie Fernsehern und Telekommunikationsanlagen können Steckkarten verwendet werden, wobei diese meist keinem einheitlichen Standard folgen und lediglich der Vereinfachung von Wartung und Reparatur dienen.
Der sogenannte Formfaktor gibt bei Erweiterungskarten an, ob sie in eine vorhandenes Stecksystem passen und die mechanischen Spezifikationen erfüllen. Dabei bezieht sich der Formfaktor jedoch auch auf die äußeren Abmessungen und die Steckeranordnung. Wichtig ist, dass alle elektrischen Parameter wie die Steckerbelegung oder die Signalspezifikation eingehalten werden, damit die Erweiterungskarte einwandfrei funktioniert.
Wenn bei modularen PCs eine Hauptplatine vorhanden ist und diese nur der elektrischen Verbindung dient, wird sie als Backplane bezeichnet. Jedoch sind bei Hauptplatinen einige Funktionen als sogenannte On-Board-Lösungen bereits integriert und es ist nicht nötig, weitere Steckkarten einzusetzen. Trotzdem ist ein Hinzufügen weiterer Karten meist problemlos möglich.
Da es sich bei IBM-kompatiblen PCs um den am weitesten verbreiteten Computertyp handelt, gibt es für diese Computer auch die größte Auswahl an Erweiterungskarten. Dank der vorhandenen Erweiterungssteckplätze erweitern Sie ihren Rechner einfach in Funktion und Leistung. Durch die modulare Bauweise können Sie bei Bedarf bequem Karten hinzufügen oder ersetzen, jedoch müssen diese mit dem jeweiligen Erweiterungsbus kompatibel sein.
Bei modernen PCs kommen verschiedene Schnittstellen-Standards zum Einsatz, z.B. AGP, PCI und PCI Express. Es wird auch zwischen internen und externen Erweiterungskarten unterschieden. In Desktop-Computern finden sich Grafiklösungen in der Regel als interne Steckkarten, bei Notebooks hingegen gibt es auch externe Grafikkarten für besonders rechenintensive Aufgaben.
Zuletzt aktualisiert am 10.11.2017 von Cyberport-Redaktion