Als EDR oder Enhanced Data Rate (engl. für "erweiterte Datenrate") wird ein Bluetooth-Standard bezeichnet, der statt der herkömmlichen Datenrate von 723 Kilobit pro Sekunde eine gesteigerte Übertragungsleistung von 2,1 Megabit pro Sekunde bietet. Der Standard wurde vom Konsortium "Bluetooth Special Interest Group" als Teil der Spezifikationen von Bluetooth-Version 2.0 verabschiedet und bereits im Herbst 2004 am Markt eingeführt. Dank EDR profitieren Sie beispielsweise von einer verbesserten Sprachqualität bei der Nutzung eines Bluetooth-Headsets oder einer schnelleren Verarbeitung, wenn Sie Fotos oder Dokumente zwischen EDR-Geräten austauschen. Dabei sind Produkte mit EDR-Bluetooth auch abwärtskompatibel: So nutzen Sie eine hohe Datenübertragungs-Geschwindigkeit bei der Verwendung von EDR-Hardware und den klassischen Basic-Rate-Modus bei Nicht-EDR-Verbindungen.
Zunächst bietet ein Smartphone oder Tablet mit EDR den Vorteil, dass es bei Ihrem Technik-Equipment keinerlei Veränderung bedarf. Sie nutzen weiterhin problemlos Ihre bisherigen Bluetooth-Geräte, da EDR zum traditionellen Basic-Rate-Modus kompatibel ist. Mit aktueller Hardware genießen Sie zusätzlich schnellere Datenübertragungen und senden auch volumenintensive Inhalte wie Musikdateien zwischen Smartphone und Bluetooth-Kopfhörer. Auch bei modernen Druckern und Scannern kommt EDR zum Einsatz und sorgt für rasante und kabellose Medien-Übertragung zu PC oder Notebook.
Bei der Verbindung zweier Bluetooth-Geräte nehmen diese im klassischen Basic-Rate-Modus Kontakt auf und tauschen notwendige Verbindungsparameter aus. Erst nachdem die EDR-Funktion von beiden Seiten bestätigt wurde, wird in das Enhanced-Data-Rate-Verfahren gewechselt. Dabei wird während der Verbindung gelegentlich auf den Basic-Rate-Modus zurückgegriffen, um eventuell Nicht-EDR-Geräten in dieser Zeit eine Datenübertragung oder Kopplung zu ermöglichen. Smartphones, Tablets oder Notebooks mit EDR arbeiten zudem mit einem optimierten Modulations-Verfahren. Bei einer herkömmlichen Bluetooth-Übertragung werden alle Daten lediglich via "Gaussian Frequency Shift Keying" moduliert, beim EDR-Transfer kommen darüber hinaus zwei weitere Modulations-Verfahren zum Einsatz, die abhängig vom Umfang der Nutzdaten und der Funk-Qualität alternieren.
Zuletzt aktualisiert am 10.11.2017 von Cyberport-Redaktion