DVI (Digital Visual Interface) ist eine von der Digital Display Working Group (DDWG) standardisierte digitale Schnittstelle, die der Übertragung von Videosignalen dient und insbesondere als Monitoranschluss an Grafikkarten zu finden ist. Der DVI-Standard ermöglicht generell die gleichzeitige Übertragung von analogen und digitalen Bilddaten.
Der Vorteil von DVI gegenüber den analogen Übertragungsarten VGA und SCART ist der Wegfall der dort notwendigen Umwandlung des digitalen Signals in ein analoges Kabelsignal. Da die Videosignale auf ihrem Weg zum Monitor nicht mehr umgewandelt werden müssen, verbessert sich die Bildausgabe teils erheblich. Die maximale Leitungslänge beim Anschluss eines Bildschirms per DVI hängt stark von der Qualität des verwendeten Kabels ab, sollte aber im Allgemeinen fünf bis zehn Meter nicht überschreiten. Für längere Übertragungswege empfiehlt sich die Verwendung eines DVI-Verstärkers.
Aus Platzgründen werden gelegentlich in Notebooks kleinere Mini-DVI-Anschlüsse oder gar, wie beispielsweise im ersten MacBook Air, Micro-DVI-Anschlüsse verbaut (inzwischen findet sich dort ein Mini-DisplayPort- bzw. Thunderbolt-Anschluss). Über diese kleinen Anschlüsse lassen sich mittels Adapter sowohl DVI- oder VGA-Peripheriegeräte ansprechen, als auch Fernseher. Die DVI-Spezifikation in der normalen Größe sieht mehrere Anschlussstecker vor. Abhängig von der Pinbelegung eines DVI-Anschlusses kann dieser analoge (DVI-A), analoge und digitale (DVI-I) oder nur digitale (DVI-D) Signale übertragen. Zudem ist es möglich, zwei digitale Signale zugleich zu übertragen (Dual-Link), womit dann höhere Auflösungen möglich sind. Der lange, flache Kontakt eines DVI-I-Steckers ist etwas breiter als der entsprechende Kontakt eines DVI-D-Steckers, so dass es nicht möglich ist, einen DVI-I-Stecker an eine DVI-D-Buchse anzuschließen. Umgekehrt lässt sich aber ein DVI-D-Stecker an eine DVI-I-Buchse anschließen.
Im Bereich der Unterhaltungselektronik setzt die Industrie auf HDMI, eine digitale Schnittstelle über die sich neben hochaufgelösten digitalen Videodaten auch digitale Audiodaten übertragen lassen. DVI ist kompatibel zu HDMI, so dass sich mit einem Adapter die Videosignale eines HDMI-Ausgangs zu einem DVI-Eingang übertragen lassen. Im Computerbereich löst der DisplayPort-Standard nach und nach DVI ab, da er höhere Auflösungen mit einer höheren Farbtiefe erlaubt. Im März 2011 stellte Apple mit der Thunderbolt-Schnittstelle eine Variante des DisplayPort-Anschlusses vor, die Intels Lightpeak-Technologie integriert und eine kombinierte Daten- und Video-Stream-Übertragung mit 2×10-Gbit/s ermöglicht.
Zuletzt aktualisiert am 10.11.2017 von Cyberport-Redaktion