Als Desktop (englisch: Tischplatte) wird in der EDV die Arbeitsfläche einer grafischen Benutzerschnittstelle bezeichnet. Bei Betriebssystemen bildet der Desktop die unterste Fensterebene, auf der auch Symbole und Icons hinterlegt werden. Komplettiert wird der Desktop durch Navigationshilfen wie der Windows-Startleiste oder dem Dock in OS X. Dabei ist der Desktop meist in hohem Maß individualisierbar, um ihn den persönlichen Vorlieben mit Hintergrundbildern und Farben anzupassen. Im Deutschen wird der Desktop häufig auch als Arbeitsoberfläche oder Schreibtisch bezeichnet. Bei Mehrbenutzersystemen besitzt jeder Anwender einen separaten Desktop mit individuellen Voreinstellungen.
Die Basis der in der EDV verbreiteten Schreibtischmetapher bildet der Desktop mit seinen Icons, Fenstern und Navigations- und Steuerelementen. In der Regel bieten moderne Betriebssysteme auf dem Desktop eine Übersicht über Programme, Verknüpfungen, Wechseldatenträger und Partitionen. Darüber hinaus ist der sogenannte Papierkorb ein wichtiges Element vieler Desktops, da dieser Dateien sichert, bevor sie endgültig gelöscht werden. Ab Windows Vista ließ sich der Desktop bei den Betriebssystemen von Microsoft um sogenannte Gadgets erweitern – die kleinen Programme zeigen beispielsweise das aktuelle Wetter, die Kontaktliste oder einen Währungsumrechner.
Als erstes wurde die Schreibtischmetapher in den 1970er Jahren als Arbeitsumgebung bei Personalcomputern etabliert. Der Apple Macintosh gilt als erster Heim-Rechner, der von einer grafischen Benutzeroberfläche mit Desktop Gebrauch machte. Seitdem fand die Metapher mitsamt Icons, Papierkorb und Fenstern in den meisten Konsumenten-orientierten PCs wie dem Amiga 500 und Betriebssystemen wie Windows Verwendung. Zuvor galt die Bedienung per Kommandozeile als das Maß aller Dinge.
Der virtuelle Desktop ist größer als der tatsächliche angezeigte Bildschirm auf dem Monitor. Via Software wird der Desktop um mehrere weitere Instanzen erweitert, zwischen denen der Anwender wechseln und jeden Schreibtisch für spezifische Arbeitsumgebungen nutzen kann. Hauptvorteil ist, dass virtuelle Desktops den begrenzten Raum des Bildschirms verwenden, um eine möglichst große Arbeitsfläche zu bieten. Nicht zu verwechseln sind virtuelle Desktops mit virtuellen Maschinen.
Zunächst referierte die Bezeichnung Desktop auf die Bauweise eines Rechners: Da die ersten Desktop-Computer in Tower-Bauweise flach auf der Schreibtischoberfläche lagen, trugen sie Ihren Haupteinsatzort bereits im Namen. Heute sind aber fast ausschließlich alle Heim-PCs in Towergehäusen untergebracht, eine Ausnahme bilden All-in-one-Computer, weshalb sich der Begriff Desktop für die Bezeichnung der grafischen Benutzeroberfläche durchgesetzt hat.
Zuletzt aktualisiert am 10.11.2017 von Cyberport-Redaktion