Bewertung
Pro
- Leistung
- Preis
- Geschwindigkeit
- Kompatibilität
- Zubehör
Contra
- Aktuell noch geringes App-Angebot
Es ist inzwischen eine ganze Weile her, dass Google den Chromecast vorgestellt hat. Zunächst war er nur in den USA erhältlich und befand sich lange Zeit im Beta-Stadium. Inzwischen stürmt er auch in Deutschland für 35 Euro die Verkaufscharts. Noch immer wissen aber viele Nutzer nicht genau, was hinter dem Chromecast steckt und was mit ihm möglich ist. Oftmals lesen wir von Video-Streaming, genauere Infos sind jedoch oft spärlich gesät. Daher habe ich mir den unscheinbaren Google-Stick einmal genauer angeschaut und getestet, was er alles kann.
Lieferumfang
Packungsinhalt
In einer kleinen, unscheinbaren Box verbirgt sich das Streaming-Wunder. Dem Chromecast-Stick liegt eine kleine HDMI-Verlängerung bei, auf deren Bedeutung ich später zurückkomme. Zudem gehören ein USB-Kabel sowie ein USB-Netzadapter zum Lieferumfang. Letzteren könnt ihr unter Umständen gleich in der Packung lassen, wenn euer Fernseher eine freie USB-Buchse bereitstellt.
Inbetriebnahme
Anschluss und Installation des Chromecast
Auch wenn ihr euch vor der Installation neuer Geräte scheuen solltet, müsst ihr hier absolut keine Panik haben. Die Einrichtung des Streaming-Sticks ist sehr einfach gehalten und sollte für niemanden ein Problem darstellen.
Zunächst platziert ihr den Chromecast in einem freien HDMI-Port des Fernsehers. Sollte dieser schwierig erreichbar sein oder der Stick seitlich am TV-Gerät herausschauen, könnt ihr das beigelegte HDMI-Kabel nutzen, um dem Stick etwas mehr Freiraum zu geben. Nun verbindet ihr das beigelegte USB-Kabel mit der Rückseite des Chromecast und einer freien USB-Buchse des Fernsehers. Sind alle USB-Ports belegt, könnt ihr den Stick auch mit dem Netzadapter an das Stromnetz anschließen. Damit ist die Hardware bereits installiert und der rasche Vorgang sollte selbst Laien nicht abschrecken.
Auch die Software-Installation ist kein Problem. Als erstes wählt ihr am Fernseher den entsprechenden HDMI-Eingang, sollte dieser nicht schon selbstständig aktiv geworden sein, und folgt den angezeigten Schritten. Anschließend installiert ihr die Chromecast-App für Windows, MacOS, Android oder iOS, damit ihr mit PC, Tablet und Co. auf den Chromecast zugreifen könnt. Nun werdet ihr Schritt für Schritt durch die Installation geleitet.
Zunächst verbindet sich der Stick mit eurem WLAN. Um ihn in der Netzwerkliste schnell wiederzufinden, könnt ihr dem Chromecast auch einen eigenen Namen geben. Besteht die Verbindung, lädt der Stick selbstständig die aktuellste Software und startet mehrfach neu, bis er schließlich den Willkommensbildschirm zeigt.
Die komplette Einrichtung dauert fünf bis zehn Minuten und verläuft einfach sowie problemlos.
Funktionsumfang
Wie werden Inhalte übertragen?
Doch wozu benötigen wir nun den Chromecast? Sein Ziel ist es, Bildschirminhalte des Tablets, Smartphones oder PCs auf einem Fernseher wiederzugeben. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ihr den Chromecast ohne ein solches Gerät nicht nutzen könnt. Er allein hat keine Funktion, kann nicht gesteuert werden und selbstständig nichts wiedergeben. Vielmehr dient er als Antenne für den Fernseher, um Videos oder Bilder von einem anderen Gerät abzuspielen. Und das geschieht immer auf dieselbe Art und Weise.
Um Inhalte wiederzugeben, benötigt ihr zunächst eine kompatible Medien-App. Auf dem Tablet steht euch zum Beispiel die YouTube-App zum Streamen zur Verfügung. So wählt ihr innerhalb der Applikation ein Video aus, das ihr auf dem Fernseher ansehen möchtet und klickt dazu auf das kleine Chromecast-Symbol im App-Interface. Sofort verbindet sich YouTube mit dem Chromecast und übermittelt die Video-URL.
Der Chromecast selbst nutzt nun diese URL, um das Video aus dem Internet wiederzugeben. Der große Vorteil ist, dass direkt nach dem Start die eigentliche App komplett geschlossen werden kann oder ihr nach Belieben weitere Videos suchen und bei Bedarf direkt in die Wiedergabeliste schieben könnt.
Natürlich habt ihr auch die Möglichkeit, zurück zum aktuell abgespielten Video zu gehen, um es anzuhalten oder an eine andere Stelle zu springen.
Unterstützte Medien
Welche Inhalte kann der Chromecast übertragen?
Grundsätzlich können mit dem Chromecast nur dann Inhalte übertragen werden, wenn die App selbst das Google-Streaming unterstützt. Aktuell sind dies vor allem YouTube, Watchever, Maxdome, Google Play Movies, Google Play Music, Plex und RealPlayer Cloud. Eine Übersicht über alle kompatiblen Applikationen bietet euch die kostenlose Android-App Cast Store.
Darüber hinaus stehen euch aber auch Applikationen wie Allcast oder Localcast zur Verfügung, mit deren Hilfe ihr neben Videos auch andere Inhalte vom Tablet auf dem Fernseher wiedergeben könnt – zum Beispiel Fotos, die auf Google+ gespeichert sind.
Mit Hilfe des Chromecast-Add-ons für Google Chrome können auch ganze Websites vom PC auf den Fernseher übertragen werden. Dies ist jedoch nicht für den produktiven Einsatz bestimmt. Die Übertragungsgeschwindigkeit ist dafür zu gering und die Inhalte werden immer mit zwei bis fünf Sekunden Verzögerung dargestellt. Das genügt höchstens, um Freunden kurz etwas am Fernseher zu demonstrieren.
Lokale Inhalte am PC lassen sich noch schwieriger streamen. Dazu benötigt ihr zwingend einen DLNA-Server und die passenden Videoformate. Leider wird die Funktion immer wieder durch Fehler beeinträchtigt.
Fazit
Schnelles Streaming zum Schnäppchen-Preis
Macht der Chromecast den einfachen Fernseher zum Multimedia-Talent?
Nein, keinesfalls, denn der Stick selbst dient nur als Empfänger für Inhalte, die von anderen Geräten gesendet werden. Für das Streaming benötigt ihr eine schnelle WLAN-Verbindung sowie Smartphone, Tablet, Notebook oder PC als Sender. Zudem muss die jeweilige Medien-App den Chromecast unterstützen und hier ist das Angebot bisher rar.
Lohnt sich der Chromecast dennoch?
Ja, für viele Nutzer sicherlich, denn besonders bei älteren TV-Geräten mussten wir bisher auf Apps von YouTube, Maxdome, Watchever & Co. komplett verzichten oder langsame sowie komplizierte Übertragungen in Kauf nehmen. Mit dem Chromecast macht Streaming deutlich mehr Spaß. Inhalte werden schnell und zuverlässig übertragen und ihr könnt derweil am Tablet weiterarbeiten oder euch weiter in den Bibliotheken umsehen und die Wiedergabelisten füllen.
Die Anzahl der unterstützten Apps wird immer größer und die Möglichkeiten werden stetig erweitert. Zudem kostet der Stick nur schlanke 35 Euro und ist einfach einzurichten. Daher kann ich ihn euch besten Gewissens empfehlen.
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Dieser Beitrag wurde von Daniel Barantke veröffentlicht.
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