Mobistel Cynus F4: Dual-SIM-Smartphone im Test
Mobistel Cynus F4: Dual-SIM-Smartphone im Test
Die Auswahl an Smartphones ist derzeit so groß wie nie. Viele neue Hersteller drängen auf den Markt, während die bekannten Marken immer neue Geräte präsentieren.
Sucht ihr jedoch ein Smartphone mit Dual-SIM, ist das Angebot noch sehr übersichtlich, besonders wenn es ein eher günstiges Gerät sein soll. Die meisten Nutzer werden die Funktion einer zweiten SIM-Karte nicht benötigen. Jedoch gibt es viele, die genau so ein Modell suchen: Sei es, um die SIM-Karte des Betriebshandys gleichzeitig mit der Privat-Karte nutzen zu können, ohne ein zweites Gerät dabei haben zu müssen. Oder um die alte Nummer aus einem anderen Vertrag parallel weiter zu nutzen. Andere besitzen vielleicht eine Partnerkarte, um den Liebsten oder die Liebste jederzeit kostenlos anrufen zu können.
Gründe kann es viele geben, sich für ein Dual-SIM-Smartphone zu entscheiden. Und um euch die Entscheidung in dem recht überschaubaren Sektor ein wenig zu erleichtern, habe ich mir das Mobistel Cynus F4 für einen Test herausgepickt.
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis mit Dual-SIM
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Dual-SIM
Guter Akku
Schickes Design
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Niedrige Displayhelligkeit
Schlechte Performance
Erster Eindruck
Jeder, der sich für Dual-SIM-Smartphones interessiert, stößt in der niedrigsten Preisklasse auf das Mobistel Cynus F4, das es in den Farben Schwarz und Weiß zu kaufen gibt. Geliefert wird das Telefon in einer schwarzen Pappbox, die neben dem Smartphone den dazugehörigen Akku, ein Headset und das USB-Ladekabel mit notwendigem Netzteil enthält. Recht erstaunlich ist zudem die beiliegende, sehr umfangreiche und durchweg deutsche Beschreibung, die das System im Detail erklärt. Besonders für Smartphone-Neulinge ist dies sehr interessant und hilfreich.
Das Cynus F4 selbst wirkt optisch solide und ansehnlich. Der silberfarbene Rahmen um das Gerät verleiht ihm ein edles Aussehen und trägt zur Stabilität bei. Die Rückseite ist an den Seiten deutlich abgeschrägt, wodurch das Cynus sehr gut in der Hand liegt und sich bequem halten lässt. Auf der Vorderseite sind alle Kanten abgerundet und fühlen sich angenehm und keinesfalls scharf an.
Der Power-Button an der rechten Seite sowie die Lautstärke-Wippe links sind nahezu bündig in den Rahmen integriert und lassen sich durch leichte Einkerbungen auch blind gut finden. Der Druckpunkt der Tasten ist ebenfalls optimal und die Verarbeitung in Ordnung.
Allgemein kann ich somit sagen, dass es sich hier um ein vernünftiges und gut verarbeitetes Smartphone handelt, auch wenn ihr natürlich hier und da Abstriche machen müsst.
Geringe Display-Helligkeit
Die Anzeige übernimmt ein 4,5 Zoll großes IPS-Display mit einer Auflösung von 480 x 854 Pixeln. Dies ist leider nicht mehr ganz zeitgemäß, angesichts des günstigen Preises aber noch in Ordnung. Nur bei näherem Hinsehen erkenne ich ausgefranste Schriften und kleine Pixel in den Bildern. Die Farben und der maximal mögliche Blickwinkel sind IPS-typisch sehr gut, jedoch überzeugen Helligkeit und Schwarzwert kaum.
In einem gut beleuchteten Raum muss ich die Helligkeitseinstellung schon auf das Maximum stellen. Auch bei starkem Außenlicht müsste ich mich schon sehr bemühen, um überhaupt noch etwas ablesen zu können. Schwarzer Inhalt wird leider eher als dunkleres Grau dargestellt und überzeugt nicht richtig, jedoch solltet ihr auch hier den Preis des Geräts nicht außer Acht lassen. Daher kann ich das gerade noch durchgehen lassen.
Was mich mehr stört, sind die Seitenränder des Displays, sie fallen relativ breit aus. Somit ist das Cynus F4 mit seinem 4,5-Zoll-Display insgesamt so groß wie die meisten 5-Zoll-Geräte.
Kein Smartphone für Gamer
Die allgemeine Arbeitsgeschwindigkeit des Cynus F4 ist völlig ausreichend. Qualcomms 1,3 Gigahertz schneller Snapdragon-MSM8225-Prozessor mit zwei Kernen verrichtet hier seinen Dienst und wird von 512 Megabyte Arbeitsspeicher unterstützt. Auch wenn nicht jede App sofort geöffnet wird oder das eine oder andere Spiel seinen Dienst verweigern dürfte, leistet das Cynus F4 gute Arbeit. Im normalen Betrieb läuft alles flüssig und ausreichend schnell.
Der Fairness halber verzichte ich hier auf Benchmarks, da diese mit der Praxis ohnehin wenig zu tun haben und das Bild nur unnötig verfälschen würden. Spiele-Liebhaber werden mit dem Cynus F4 nur wenig Freude haben, das eine oder andere kleine Spiel sollte aber möglich sein.
Kamera mit Fotolicht
Die Kamera ist mit einer 5-Megapixel-Auflösung ordentlich für den Alltag gerüstet und lässt Aufnahmen am Tag ausreichend scharf und farbenfroh aussehen. Auch wenn sie nicht mit hochpreisigen Modellen mithalten kann, genügt die Kamera für einfache Fotos. Nur wenn es dunkel wird, zeigt sie deutliche Schwächen und die Bilder verrauschen schnell. In dem Fall hilft dann nur noch das integrierte Fotolicht weiter.
Für die Videotelefonie ist an der Vorderseite des Smartphones eine 0,3-MP-Frontkamera verbaut. Hier hätte ich mir ein etwas besseres Modell gewünscht, da die Auflösung doch sehr niedrig ist.
Akku & Verbindungen Gute Akku-Laufzeit & soilde Konnektivität
Der Akku des Mobistel Cynus F4 ist erstaunlich gut. Obwohl er mit nur 1.600 Milliamperestunden auskommen muss, genügt er, um das Cynus F4 den ganzen Tag am Leben zu halten. Bei geringer Nutzung sind bis zu drei Tage möglich, wenn ihr auf intensives Surfen oder Spielen verzichtet.
Zudem ist der Akku austauschbar, sodass ihr das Cynus F4 mit einem Ersatzakku weiter betreiben könnt, sollte der erste Akku seinen Dienst verweigern.
Darüber hinaus bietet das Cynus F4 neben dem microUSB-Anschluss, der gleichzeitig zum Laden des Akkus oder zum Verbinden mit einem PC dient, WLAN b/g/n sowie Bluetooth 2.1 für drahtlose Verbindungen.
Besonderheiten Dual-SIM-Funktionalität
Der größte Kaufgrund für das Cynus F4 von Mobistel dürfte die Dual-SIM-Funktionalität sein, denn damit lassen sich gleichzeitig zwei verschiedene SIM-Karten in das Smartphone einlegen. Das bedeutet, dass ihr parallel immer über zwei Telefonnummern erreichbar seid.
So muss niemand mehr ein extra Arbeits-Handy mit der Nummer für den Chef bei sich tragen, denn die Business-SIM-Karte kann bequem ins private Smartphone eingelegt werden. Bei ausgehenden Anrufen entscheidet ihr selbst, mit welcher Karte ihr telefonieren möchtet. Auch eine feste Einstellung der bevorzugten SIM-Karte für jeden Kontakt ist möglich.
In einem anderen Szenario könntet ihr eine SIM-Karte für Telefonie nutzen, während ihr die andere zum Surfen verwendet, weil diese beispielsweise bessere Tarife bietet. Hier ist aber zu beachten, dass im Cynus F4 nur ein SIM-Slot den Internetzugang über 3G bietet, während der andere zum reinen Telefonieren gedacht ist.
Keine Android-Updates
Das Mobistel Cynus F4 wird mit Android 4.2.2 ausgeliefert. Dies ist halbwegs aktuell und muss für den Nutzer auch in Zukunft ausreichen, denn Updates sind definitiv nicht in Sicht.
Was mich sehr stört, ist die Tastenbeleuchtung, denn diese geht nach kurzer Zeit selbstständig aus. Erst nachdem ich erneut eine der drei Menütasten gedrückt habe, leuchten diese wieder auf. Ich fände es deutlich sinnvoller, wenn die Beleuchtung aktiv bliebe, damit ich überhaupt sehen kann, welche Taste ich betätige.
Fazit Gutes Einsteiger-Smartphone mit kleinen Abstrichen
Das Mobistel Cynus F4 punktet mit einem großen Display und der Dual-SIM-Funktionalität. Auch die Kamera ist für die Preisklasse ausreichend und der austauschbare Akku hält das Smartphone lange am Leben. Optisch macht das Cynus einen guten Eindruck und die Verarbeitung stimmt.
Auch wenn das Gewicht und die Materialien sowie die niedrige Performance schnell verraten, dass es sich hierbei um kein hochpreisiges Modell handelt, genügt es für den einfachen Nutzer vollkommen und verrichtet zuverlässig seinen Dienst. Abstriche müsst ihr bei der Displayhelligkeit machen, die ich als deutlich zu gering empfinde. Ansonsten kann ich das Cynus F4 durchaus für Smartphone-Einsteiger mit dem Wunsch nach Dual-SIM empfehlen. Im Cyberport-Webshop findet ihr das Cynus F4 bereits für 138 Euro.
Als Alternative könntet ihr das Mobistel Cynus E1 in Betracht ziehen, das mit 73 Euro noch etwas günstiger ist, dafür aber nur ein 3,5 Zoll großes Display und eine deutlich schlechtere Kamera bietet.