Der größte und kürzeste Film aller Zeiten
Was haben Kevin Bacon, Christina Ricci, Pierce Brosnan, Roland Emmerich, Steve Buscemi oder Spike Jonze gemeinsam? Nein, nicht das Lakaienheer, vielmehr sind sie Produzenten des „1 Second Film“ – neben aberhunderten anderer Promis und Normalsterblicher, die bereit sind, den Film mit einer Spende von mindestens einem Dollar zu finanzieren, um dafür im Filmabspann erwähnt zu werden.
Und genau das ist der Clou an der ganzen, Publicity-trächtigen Geschichte: Zugunsten der amerikanischen Stiftung „Global Found For Women“ initiierte der Animationskünstler Nirvan Mullick im Jahre 2001 ein von Bands und Performances umrahmtes Event (s. Video unten), bei dem von diversen Begeisterten gleichzeitig zwölf anderthalb mal knapp drei Meter große Gemälde fabriziert wurden, deren Farbkomposition der legendäre Jules Engel festlegte.
Diese zwölf Gemälde filmte Mullick auf 70-Millimeter-Material und animierte sie so, dass die anvisierte Filmlänge von genau einer Sekunde nicht überschritten wurde. – Und wie es sich für einen guten Film gehört, darf ein Abspann natürlich nicht fehlen; jener des „1 Second Film“ allerdings dauert gute 90 Minuten – denn alle, wirklich alle Spender werden, aufgereiht nach der Höhe ihres Einsatzes, namentlich erwähnt. Frau Ricci ließ sich übrigens zu einer Spende von 5,50 Dollar hinreißen, Bill Pullmann brachte es immerhin auf 10,75 Dollar, während Frohnatur Buscemi sage und schreibe einen Dollar erübrigen konnte.
Die Uraufführung des Meisterwerks ist für den Weltfrauentag 2007 (8. März) geplant, und es wird bei genau dieser einen Aufführung bleiben, denn nach der Abspann-Session wird das gute Stück zugunsten besagter Stiftung versteigert. Der gute Zweck heiligt die Mittel, und überhaupt hat der Gedanke hinter dem Film – nicht nur in Zeiten der Community-Begeisterung 2.0 – ja auch was für sich: „The film […] attempts to bring as many people as possible together through the creation of a moment.“
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Dieser Beitrag wurde von Martin Philipp veröffentlicht.
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